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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 317
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Geschäftliche und politische Regsamkeit. 303 seiner Eigenheiten halten mag, so wird allgemein anerkannt, daß er seine sämmtlichen Aemter gut verwaltet hat. seine letzten Jahre verlebte er gemächlich in der Bundeshauptstadt, wo er gelegenlich für große Interessen als "Lobbyist" beim Congreß thätig gewesen sein soll und in 1901 gestorben ist. Der unter Präsident Polk's Administration geführte Krieg gegen Mexico hat in Iowa nicht mehr Interesse erregt als der siebzig Jahre später vom Präsidenten Wilson inaugurirte Kartoffelkrieg gegen die Nachbar-Republik. Beiden Unternehmungen hat es an sittlicher Berechtigung gefehlt; aber bei dem ersteren Kriege handelte es sich wenigstens um ein materielles Ziel, nämlich um Erwerbung eines Stückes Land im Intreresse der Sklavenhalterpartei, und dieses Ziel wurde mehr als erreicht, da dem besiegten Mexico nicht nur das kleine streitige Gebiet abgenommen wurde, sondern auch der große Landestheil, aus welchem die Unionsstaaten Californien, Nevada, Utah, Arizona und New Mexico gebildet wurden. Texas, weches mit den Jahren eine starke amerikanische Bevölkerung erhalten und sich darum 1835 von Mexico losgerissen hatte, beanspruchte den Rio Grande als seine Grenze, während Mexico nur den Nueces als solche anerkannte. Nach der in 1845 erfolgten Annexion von Texas machten die Ver. Staaten dessen Grenzanspruch zu dem ihrigen, und darob kam es im Frühjahr 1846 zum Krieg. Präsident Polk rief 50,000 Freiwillige zu den Waffen. Von dem Territorium Iowa wurde ein Regiment, 1000 Mann erwartet. Auf den Aufruf des Governor Clark bildeten sich im Südosten drei unvollständige Companien. In Scott County, für welches John D. Evans zum Quartiermeister ernannt war, meldeten sich nur 25 oder 30 Freiwillige, die jedoch nie eingezogen wurden. Beinahe sieben Companien wurden von den Mormonen geliefert, die auf ihrem Auszug nach Utah bei Council Bluffs lagen und große Noth litten, weshalb sie sich in Massen anwerben ließen. Eine der drei im südöstlichen Iowa, besonders in Fort Madison und Burlington gebildeten Companien hat am Kriege theilgenommen. Sie wurde dem Fünfzehnten regulären Infanterie Regiment zugetheilt und ging mit General Scott's Invasionsarmee nach Mexico. Zwei ihrer Offiziere fanden den Tod in Feindesland, nämlich Major F. D. Mills und Leutnant Edwin Guthrie. Leutnant B. S. Roberts von Fort Madison zeichnete sich durch Tapferkeit besonders aus, indem er beim Sturm auf die Hauptstadt mit eigener Hand eine mexikanische Flagge niederholte. Er wurde darauf zum Oberstleutnant in der regulären Armee gemacht, und die Legislatur von Iowa schenkte ihm einen Ehren-
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Geschäftliche und politische Regsamkeit. 303 seiner Eigenheiten halten mag, so wird allgemein anerkannt, daß er seine sämmtlichen Aemter gut verwaltet hat. seine letzten Jahre verlebte er gemächlich in der Bundeshauptstadt, wo er gelegenlich für große Interessen als "Lobbyist" beim Congreß thätig gewesen sein soll und in 1901 gestorben ist. Der unter Präsident Polk's Administration geführte Krieg gegen Mexico hat in Iowa nicht mehr Interesse erregt als der siebzig Jahre später vom Präsidenten Wilson inaugurirte Kartoffelkrieg gegen die Nachbar-Republik. Beiden Unternehmungen hat es an sittlicher Berechtigung gefehlt; aber bei dem ersteren Kriege handelte es sich wenigstens um ein materielles Ziel, nämlich um Erwerbung eines Stückes Land im Intreresse der Sklavenhalterpartei, und dieses Ziel wurde mehr als erreicht, da dem besiegten Mexico nicht nur das kleine streitige Gebiet abgenommen wurde, sondern auch der große Landestheil, aus welchem die Unionsstaaten Californien, Nevada, Utah, Arizona und New Mexico gebildet wurden. Texas, weches mit den Jahren eine starke amerikanische Bevölkerung erhalten und sich darum 1835 von Mexico losgerissen hatte, beanspruchte den Rio Grande als seine Grenze, während Mexico nur den Nueces als solche anerkannte. Nach der in 1845 erfolgten Annexion von Texas machten die Ver. Staaten dessen Grenzanspruch zu dem ihrigen, und darob kam es im Frühjahr 1846 zum Krieg. Präsident Polk rief 50,000 Freiwillige zu den Waffen. Von dem Territorium Iowa wurde ein Regiment, 1000 Mann erwartet. Auf den Aufruf des Governor Clark bildeten sich im Südosten drei unvollständige Companien. In Scott County, für welches John D. Evans zum Quartiermeister ernannt war, meldeten sich nur 25 oder 30 Freiwillige, die jedoch nie eingezogen wurden. Beinahe sieben Companien wurden von den Mormonen geliefert, die auf ihrem Auszug nach Utah bei Council Bluffs lagen und große Noth litten, weshalb sie sich in Massen anwerben ließen. Eine der drei im südöstlichen Iowa, besonders in Fort Madison und Burlington gebildeten Companien hat am Kriege theilgenommen. Sie wurde dem Fünfzehnten regulären Infanterie Regiment zugetheilt und ging mit General Scott's Invasionsarmee nach Mexico. Zwei ihrer Offiziere fanden den Tod in Feindesland, nämlich Major F. D. Mills und Leutnant Edwin Guthrie. Leutnant B. S. Roberts von Fort Madison zeichnete sich durch Tapferkeit besonders aus, indem er beim Sturm auf die Hauptstadt mit eigener Hand eine mexikanische Flagge niederholte. Er wurde darauf zum Oberstleutnant in der regulären Armee gemacht, und die Legislatur von Iowa schenkte ihm einen Ehren-
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