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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 360
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346 Die Geschichte von Davenport. Dampfer fortgesetzt wurde. Auf dem Ohiodampfer befand sich der alte Capitän Benjamin Warren Clark von Buffalo, der seiner früheren virginischen Heimath einen Besuch gemacht hatte. Da Bomberg über das genaue Ziel seiner Reise noch nicht mit sich im Klaren war, folgte er dem Zureden Clark's, sich in der Nähe des in Großstadtträumen sich wiegenden Neu- oder West-Buffalo, niederzulassen. Er pachtete von Calvin H. Gardner, eine Meile unterhalb Buffalo, eine Farm und alles schien befriedigend zu gehen, bis Krankheit kam. Ein Nerven- oder Malaria-Fieber hatte fast die ganze Familie ergriffen. Bomberg konnte sich nicht wieder erholen und starb im Oktober 1837, worauf die Wittwe mit ihren Kindern noch im nämlichen Herbst nach Davenport verzog. Frau Bomberg muß das Muster einer resoluten Frau gewesen sein; sie hat sich mit ihren Kindern schwer aber erfolgreich durchgekämpft. Wie eine ihrer Töchter, die verwittwete Frau John Ranzow, vor Jahren erzählte, gab es Fleisch sehr selten; Brod aus Maismehl, Kartoffeln mit Salz und dazu Dillgurken, welche die Mutter eingemacht hatte, waren im allgemeinen die Nahrung. "Jetzt sind den Leuten die gewöhnlichen Buggies nicht mal gut genug," sagte sie, "Sie müssen sogar Gummiräder dran haben; wir waren froh, wenn wir mit gesunden Füßen barfuß laufen konnten und die Füße nicht aufgesprungen und blutig schmerzhaft waren." Dies war vor der Zeit der Automobile. Ein Jahr betrieb Frau Bomberg mit ihren Söhnen eine Farm bei Andalusia, während ihre drei Töchter in Rock Island und Davenport in Dienst traten. In 1840 lebte sie auf einer Farm am Duck Creek, nahe der Allen's Grove Road; die Ernteaussichten waren sehr gut, aber durch einen Präriebrand wurden sie im Zeitraum von zehn Minuten vernichtet. Darauf verzog die Familie wieder nach Davenport, wo Frau Bomberg an der Front Straße, nahe der Fähre, die sich damals am Fuße der Brady Straße befand, ein Kosthaus eröffnete. In Verbindung mit diesem Hause betrieb ihr Sohn Luithold eine Bäckerei und eine Brückenwage. Nach zwei Jahren verlegte Frau Bomberg ihr Kosthaus nach der Zweiten Straße, westlich von Harrison Straße. Dort eröffnete sie auch eine kleine Spezereiwaarenhandlung, mit welcher dem Landesbrauch gemäß eine Schankwirthschaft verbunden wurde. Es gab zu der Zeit in Iowa noch kein Prohibitionsgesetz, aber durch Staatsgesetz und Stadtverordnung war der Betrieb der Schankwirthschaften manchen sehr lästigen Bestimmungen unterworfen, deren mehr oder weniger strikte Ausführung allerdings von der Liberalität oder puritanischen Engherzigkeit der jeweiligen Stadtbehörden abhing. In 1852 bestand eine Zeit der
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346 Die Geschichte von Davenport. Dampfer fortgesetzt wurde. Auf dem Ohiodampfer befand sich der alte Capitän Benjamin Warren Clark von Buffalo, der seiner früheren virginischen Heimath einen Besuch gemacht hatte. Da Bomberg über das genaue Ziel seiner Reise noch nicht mit sich im Klaren war, folgte er dem Zureden Clark's, sich in der Nähe des in Großstadtträumen sich wiegenden Neu- oder West-Buffalo, niederzulassen. Er pachtete von Calvin H. Gardner, eine Meile unterhalb Buffalo, eine Farm und alles schien befriedigend zu gehen, bis Krankheit kam. Ein Nerven- oder Malaria-Fieber hatte fast die ganze Familie ergriffen. Bomberg konnte sich nicht wieder erholen und starb im Oktober 1837, worauf die Wittwe mit ihren Kindern noch im nämlichen Herbst nach Davenport verzog. Frau Bomberg muß das Muster einer resoluten Frau gewesen sein; sie hat sich mit ihren Kindern schwer aber erfolgreich durchgekämpft. Wie eine ihrer Töchter, die verwittwete Frau John Ranzow, vor Jahren erzählte, gab es Fleisch sehr selten; Brod aus Maismehl, Kartoffeln mit Salz und dazu Dillgurken, welche die Mutter eingemacht hatte, waren im allgemeinen die Nahrung. "Jetzt sind den Leuten die gewöhnlichen Buggies nicht mal gut genug," sagte sie, "Sie müssen sogar Gummiräder dran haben; wir waren froh, wenn wir mit gesunden Füßen barfuß laufen konnten und die Füße nicht aufgesprungen und blutig schmerzhaft waren." Dies war vor der Zeit der Automobile. Ein Jahr betrieb Frau Bomberg mit ihren Söhnen eine Farm bei Andalusia, während ihre drei Töchter in Rock Island und Davenport in Dienst traten. In 1840 lebte sie auf einer Farm am Duck Creek, nahe der Allen's Grove Road; die Ernteaussichten waren sehr gut, aber durch einen Präriebrand wurden sie im Zeitraum von zehn Minuten vernichtet. Darauf verzog die Familie wieder nach Davenport, wo Frau Bomberg an der Front Straße, nahe der Fähre, die sich damals am Fuße der Brady Straße befand, ein Kosthaus eröffnete. In Verbindung mit diesem Hause betrieb ihr Sohn Luithold eine Bäckerei und eine Brückenwage. Nach zwei Jahren verlegte Frau Bomberg ihr Kosthaus nach der Zweiten Straße, westlich von Harrison Straße. Dort eröffnete sie auch eine kleine Spezereiwaarenhandlung, mit welcher dem Landesbrauch gemäß eine Schankwirthschaft verbunden wurde. Es gab zu der Zeit in Iowa noch kein Prohibitionsgesetz, aber durch Staatsgesetz und Stadtverordnung war der Betrieb der Schankwirthschaften manchen sehr lästigen Bestimmungen unterworfen, deren mehr oder weniger strikte Ausführung allerdings von der Liberalität oder puritanischen Engherzigkeit der jeweiligen Stadtbehörden abhing. In 1852 bestand eine Zeit der
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