Transcribe
Translate
Iowa, die Heimat für Einwanderer, 1870 edition
Page 14
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
10 Immigrations-Board. "Iowa" selbst ein schöner, und ist derselbe eine passende Benennung des reichsten und schönsten Theiles des Nordamerikanischen Contintents. Der größte Theil des jetzigen Staates Iowa war früher von einem Indianerstamme, oder einer Indianer-Nation, in der Geschichte als Iowas (oder Ioways) bekannt, bewohnt, welche mit ihren nördlichen Nachbarn, den Sioux-Indianern, einem mächtigen Stamme, viele Jahre beständig Krieg führten. Die Iowas, ursprünglich der Pau-hoo-chee Stamm, wohnten an den nordöstlichen Seen. Vor ungefähr hundert und achtzig Jahren brachen sie dort auf und folgten ihrem Häuptling Mau-haw-haw zu den Ufern des Mississippi, überschritten jenen Strom, ließen sich an den westlichen Ufern des Iowaflusses, nahe seiner Mündung nieder und bauten dort ein Dorf. Den Fluß, an welchem sie den Sitz ihrer Regierung aufschlugen, nannten sie Ne-o-ho-nee, oder "Meister der Flüsse." Jahre lang gediehen sie hier und waren zu einem mächtigen Volksstamme herangewachsen, als ihre Nachbarn, die Sioux, von welchen sie ihres Wohlstandes wegen beneidet wurden, ihnen mit nicht den besten Absichten einen Besuch abstatteten. Dem Häuptling Mau-haw-gaw die Friedenspfeife schickend, luden sie dieselben ein, mit ihnen an einem Hundeessen Theil zu nehmen. Der Iowa-Häuptling, welcher den Fremden und ihrem freundlichen Zuvorkommen volles Zutrauen schenkte, nahm die Einladung an In Mitte der Festlichkeiten griffen die treulosen Sioux ihre Gäste an und tödteten sie. Diese treulose That wurde von den Iowas nie vergessen. Einer der berühmtesten Häuptlingen der Iowas war Mahaska (Weiße Wolke) ein Abkömmling des Mau-haw-gaw. Er führte seine Krieger in achtzehn Schlachten gegen die Sioux im Norden und die Osages im Süden und errang in jeder den Sieg. Seine Heimath war an dem Des Moines-Flusse, ungefähr hundert Meilen nördlich der Mündung jenes Flusses. Nach den Berichten muß er ein Mormone gewesen sein, denn die Sage ist, daß er sieben Weiber gehabt hätte. In 1824 besuchte er in Begleitung mehrerer anderer Häuptlinge Washington. Er verließ seine Heimath am Des Moines-Flusse, reiste längs des Stromes südlich, um seine Gesellschaften zu treffen. Unweit da, wo jetzt Keokuk steht, machte er Halt, um sein Wildprett zuzubereiten. Er war eben im Begriff, dasselbe zu verzehren, als er durch einen unerwarteten Schlag an den Hinterkopf in seiner Arbeit gestört wurde. Sich umdrehend war er nicht wenig erstaunt, eines seiner Weiber, Kant-che-wai-me (weibliche fliegende Taube) mit aufgehobenem Tomahawk, hinter sich stehen zu sehen. Sie redete ihn in folgender Weise an: "Bin ich dein Weib? Bist du mein Mann? Wenn so, so will ich mit dir gehen zu Maw-he-hum-ne-che (das amerikanische große Haus) und den In-co-ho-nee (den großen
Saving...
prev
next
10 Immigrations-Board. "Iowa" selbst ein schöner, und ist derselbe eine passende Benennung des reichsten und schönsten Theiles des Nordamerikanischen Contintents. Der größte Theil des jetzigen Staates Iowa war früher von einem Indianerstamme, oder einer Indianer-Nation, in der Geschichte als Iowas (oder Ioways) bekannt, bewohnt, welche mit ihren nördlichen Nachbarn, den Sioux-Indianern, einem mächtigen Stamme, viele Jahre beständig Krieg führten. Die Iowas, ursprünglich der Pau-hoo-chee Stamm, wohnten an den nordöstlichen Seen. Vor ungefähr hundert und achtzig Jahren brachen sie dort auf und folgten ihrem Häuptling Mau-haw-haw zu den Ufern des Mississippi, überschritten jenen Strom, ließen sich an den westlichen Ufern des Iowaflusses, nahe seiner Mündung nieder und bauten dort ein Dorf. Den Fluß, an welchem sie den Sitz ihrer Regierung aufschlugen, nannten sie Ne-o-ho-nee, oder "Meister der Flüsse." Jahre lang gediehen sie hier und waren zu einem mächtigen Volksstamme herangewachsen, als ihre Nachbarn, die Sioux, von welchen sie ihres Wohlstandes wegen beneidet wurden, ihnen mit nicht den besten Absichten einen Besuch abstatteten. Dem Häuptling Mau-haw-gaw die Friedenspfeife schickend, luden sie dieselben ein, mit ihnen an einem Hundeessen Theil zu nehmen. Der Iowa-Häuptling, welcher den Fremden und ihrem freundlichen Zuvorkommen volles Zutrauen schenkte, nahm die Einladung an In Mitte der Festlichkeiten griffen die treulosen Sioux ihre Gäste an und tödteten sie. Diese treulose That wurde von den Iowas nie vergessen. Einer der berühmtesten Häuptlingen der Iowas war Mahaska (Weiße Wolke) ein Abkömmling des Mau-haw-gaw. Er führte seine Krieger in achtzehn Schlachten gegen die Sioux im Norden und die Osages im Süden und errang in jeder den Sieg. Seine Heimath war an dem Des Moines-Flusse, ungefähr hundert Meilen nördlich der Mündung jenes Flusses. Nach den Berichten muß er ein Mormone gewesen sein, denn die Sage ist, daß er sieben Weiber gehabt hätte. In 1824 besuchte er in Begleitung mehrerer anderer Häuptlinge Washington. Er verließ seine Heimath am Des Moines-Flusse, reiste längs des Stromes südlich, um seine Gesellschaften zu treffen. Unweit da, wo jetzt Keokuk steht, machte er Halt, um sein Wildprett zuzubereiten. Er war eben im Begriff, dasselbe zu verzehren, als er durch einen unerwarteten Schlag an den Hinterkopf in seiner Arbeit gestört wurde. Sich umdrehend war er nicht wenig erstaunt, eines seiner Weiber, Kant-che-wai-me (weibliche fliegende Taube) mit aufgehobenem Tomahawk, hinter sich stehen zu sehen. Sie redete ihn in folgender Weise an: "Bin ich dein Weib? Bist du mein Mann? Wenn so, so will ich mit dir gehen zu Maw-he-hum-ne-che (das amerikanische große Haus) und den In-co-ho-nee (den großen
Germans in Iowa
sidebar