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Iowa, die Heimat für Einwanderer, 1870 edition
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Feld- und Gartenbau. 37 mes sich nicht. Solche Landschaften sind dem Auge des Beobachters angenehm; sie füllen die Luft mit köstlichem Wohlgeruche, welcher in seinem Eindrucke auf die Sinne des Beobachters dieselben mit einem Gefühle der Realisation seines Ideals des "Landes der Blumen" erfüllt. Klima und Gesundheit. Professor T. S. Parvin an der Staats-Universität, und Dr. J. M. Schaffer, Sekretär der Staats-Agricultur-Gesellschaft, haben seit Jahren ihre Aufmerksamkeit den Studien des Klimas des Staates gewidmet. Die durchschnittliche oder mittelmäßige Temperatur ist nach den Beobachtungen an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Zeiten 100 Grad. Die Temperatur des Winters ist gewöhnlich etwas niedriger als die der östlich von uns liegenden Staaten, aber die der andern Jahrezeiten ist höher, so daß alle Vegetabilien in unglaublich schneller Zeit zur Reife gebracht werden. Wir haben durchschnittlich weniger Regen als die Staaten, die an das atlantische Meer grenzen. Die Quantität Wasser, die jährlich in Iowa fällt, beträgt 40 1/2 Zoll, während die des Schnee's nur 30 Zoll beträgt. Zuweilen gibt es Jahreszeiten, in welchen mehr Regen fällt als hier angegeben ist. Noch nie ist aber durch eine anhaltende Dürre eine Mißerndte herbeigeführt worden. Die Meinung, daß das Klima, besondern im nördlichen Iowa, rauh und der Winter lang und kalt ist, mag vorherrschend sein. Es it wahr, daß das Thermometer niederer fällt als in südlichern Staaten, zur selben Zeit aber ist die Luft trocken, und das Klima nicht jenem öfteren augenblicklichen Wechsel unterworfen, wie das in südlichern Staaten der Fall ist. Der Winter ist ebenso angenehm, und gesünder, als in den östlichen oder Mittelstaaten. Lungen- und andere Krankheiten, welche durch öftere Temeperaturwechsel und miasmatische Einflüsse eintreten, sind beinahe unbekannt, außer in Fällen, wo solche anderswo Wurzel gefaßt haben. Der Winter fängt gewöhnlich im Dezember an und endet im März. Frühling, Sommer und Herbst sind sehr angenehme Jahreszeiten. Der herrliche "Indian-Summer" genannte Jahreszeit, welche in Iowa besonders reizend ist, kann nicht beschrieben werden. Von Tag zu Tag, wochenlang steht die Sonne von einem leichten nebligen Schleier umhüllt, in aller Pracht am wolkenlosen Firmament, während die Wälder mit den herrlichsten Farben geschmückt sind und das Ganze der Natur einen Feenlande ähnlichen Anblick verleiht. Beinahe unbemerkbar verwandeln sich diese goldenen Tage in Winter, welcher mit strenger Hand, jedoch ohne jenen unangenehmen Wechsel, welcher in andern Gegenden so häufig vorkommt, regiert, bis der Frühling, eine Jahreszeit voll Leben und Pracht dessen Stelle einnimmt. So wechseln die Jahreszeiten von Jahr zu Jahr in unserm schönen, gesunden Iowa.
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Feld- und Gartenbau. 37 mes sich nicht. Solche Landschaften sind dem Auge des Beobachters angenehm; sie füllen die Luft mit köstlichem Wohlgeruche, welcher in seinem Eindrucke auf die Sinne des Beobachters dieselben mit einem Gefühle der Realisation seines Ideals des "Landes der Blumen" erfüllt. Klima und Gesundheit. Professor T. S. Parvin an der Staats-Universität, und Dr. J. M. Schaffer, Sekretär der Staats-Agricultur-Gesellschaft, haben seit Jahren ihre Aufmerksamkeit den Studien des Klimas des Staates gewidmet. Die durchschnittliche oder mittelmäßige Temperatur ist nach den Beobachtungen an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Zeiten 100 Grad. Die Temperatur des Winters ist gewöhnlich etwas niedriger als die der östlich von uns liegenden Staaten, aber die der andern Jahrezeiten ist höher, so daß alle Vegetabilien in unglaublich schneller Zeit zur Reife gebracht werden. Wir haben durchschnittlich weniger Regen als die Staaten, die an das atlantische Meer grenzen. Die Quantität Wasser, die jährlich in Iowa fällt, beträgt 40 1/2 Zoll, während die des Schnee's nur 30 Zoll beträgt. Zuweilen gibt es Jahreszeiten, in welchen mehr Regen fällt als hier angegeben ist. Noch nie ist aber durch eine anhaltende Dürre eine Mißerndte herbeigeführt worden. Die Meinung, daß das Klima, besondern im nördlichen Iowa, rauh und der Winter lang und kalt ist, mag vorherrschend sein. Es it wahr, daß das Thermometer niederer fällt als in südlichern Staaten, zur selben Zeit aber ist die Luft trocken, und das Klima nicht jenem öfteren augenblicklichen Wechsel unterworfen, wie das in südlichern Staaten der Fall ist. Der Winter ist ebenso angenehm, und gesünder, als in den östlichen oder Mittelstaaten. Lungen- und andere Krankheiten, welche durch öftere Temeperaturwechsel und miasmatische Einflüsse eintreten, sind beinahe unbekannt, außer in Fällen, wo solche anderswo Wurzel gefaßt haben. Der Winter fängt gewöhnlich im Dezember an und endet im März. Frühling, Sommer und Herbst sind sehr angenehme Jahreszeiten. Der herrliche "Indian-Summer" genannte Jahreszeit, welche in Iowa besonders reizend ist, kann nicht beschrieben werden. Von Tag zu Tag, wochenlang steht die Sonne von einem leichten nebligen Schleier umhüllt, in aller Pracht am wolkenlosen Firmament, während die Wälder mit den herrlichsten Farben geschmückt sind und das Ganze der Natur einen Feenlande ähnlichen Anblick verleiht. Beinahe unbemerkbar verwandeln sich diese goldenen Tage in Winter, welcher mit strenger Hand, jedoch ohne jenen unangenehmen Wechsel, welcher in andern Gegenden so häufig vorkommt, regiert, bis der Frühling, eine Jahreszeit voll Leben und Pracht dessen Stelle einnimmt. So wechseln die Jahreszeiten von Jahr zu Jahr in unserm schönen, gesunden Iowa.
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