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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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Immigrations-Board. 13 Greuelthat nach den im Norden lebenden Indianerhorden. Von dieser Zeit an datirt sich der Haß gegen die weiße Ansiedler und die Verfolgung derselben. Der gemordete Häuptling war ein naher Verwandte des notorischen Ink-pa-du-tah, der das Werk der Rache übernahm. Der Winter im Jahre 1856-'57 war sehr strenge, und der hohe Schnee erschwerte den Verkehr der Ansiedler am Spirit Lake mit einander. Am 8ten oder 9ten März fingen die Indianer an die Ansiedler am Siouxfluß zu beunruhigen, sie wurden indeß vertrieben und wandten sich nach der Ansiedlung am Spirit Lake und der Umgegend. Hier verübten sie vollständig das Werk der Rache. In einer Zeit von zwei Tagen tödteten sie 55 Personen, Männer, Weiber und Kinder, zerstörten die Häuser und tödteten das Vieh. Nur sehr wenige Ansiedler entkamen. Ein junger Indianer hatte längere Zeit im Hause eines Herrn Carter gelebt. Derselbe von Freundschaft gegen die weiße Familie erfüllt, verrieth, leider zu spät, den teuflischen Plan seiner Bande. Die Entkommenen brachen sich nach Süden wendend auf, und erreichten endlich Fort Dodge, wo das Vereinigten Staaten Militär stationirt war. Major Williams brach mit 110 Mann, vertheilt in drei Colonnen gegen die Indianer nach Es war eine schreckliche Kälte, dabei lag der Schnee hoch, und man mußte durch eine unbebaute Gegend. Endlich erreichten sie Springfield, einen Ort in der Nähe des See's, wohin sich die Entkommenen gewandt hatten. Hier fand man 3 verwundete Männer und 23 Weiber und Kinder, die sich in den Schneebergen versteckt hatten. Man versorgte dieselben mit Kleidungsstücken und Nahrung. Die Indianer waren entflohen, sie entkamen, da sie mit der Gegend mehr betraut, und gegen die strenge Kälte abgehärtet waren. Nachdem man die Todten begraben, kehrte man mit den Geretteten nach Fort Dodge zurück. Auf dem Heimwege verlor Major Williams 2 seiner Soldaten, die der starke Frost getödtet. Achtzehn andern waren die Glieder theilweise erforen. Lange Jahre war es öde und still am Spirit Lake und in der Umgegend. Die Geister der Getödteten schienen die Ansiedler von der Gegend zu bannen. Erst nach dem sich die Indianer gänzlich aus Iowa entfernt, fing man an sich in der Gegend an den Seen wieder anzubauen. Jetzt blüht daselbst eine herrliche Ansiedelung. Farm an Farm reiht sich an dem Ufer der beiden See'n (spirit Lake und Okoboji Lake,) und in traulichen Kreisen erzählen sich die Ansiedler von den harten Tagen ihrer Vorweser. Dickonson County, in welchem die See's belegen sind, hat schon über 1000 Einwohner und bereits 4 Schulhäuser. Ein anderes, sehr bemerkenswerthes Gewässer des nördlichen Iowa's ist der Storm Lake (Sturmsee), der seinen Namen fast immer unruhigen
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Immigrations-Board. 13 Greuelthat nach den im Norden lebenden Indianerhorden. Von dieser Zeit an datirt sich der Haß gegen die weiße Ansiedler und die Verfolgung derselben. Der gemordete Häuptling war ein naher Verwandte des notorischen Ink-pa-du-tah, der das Werk der Rache übernahm. Der Winter im Jahre 1856-'57 war sehr strenge, und der hohe Schnee erschwerte den Verkehr der Ansiedler am Spirit Lake mit einander. Am 8ten oder 9ten März fingen die Indianer an die Ansiedler am Siouxfluß zu beunruhigen, sie wurden indeß vertrieben und wandten sich nach der Ansiedlung am Spirit Lake und der Umgegend. Hier verübten sie vollständig das Werk der Rache. In einer Zeit von zwei Tagen tödteten sie 55 Personen, Männer, Weiber und Kinder, zerstörten die Häuser und tödteten das Vieh. Nur sehr wenige Ansiedler entkamen. Ein junger Indianer hatte längere Zeit im Hause eines Herrn Carter gelebt. Derselbe von Freundschaft gegen die weiße Familie erfüllt, verrieth, leider zu spät, den teuflischen Plan seiner Bande. Die Entkommenen brachen sich nach Süden wendend auf, und erreichten endlich Fort Dodge, wo das Vereinigten Staaten Militär stationirt war. Major Williams brach mit 110 Mann, vertheilt in drei Colonnen gegen die Indianer nach Es war eine schreckliche Kälte, dabei lag der Schnee hoch, und man mußte durch eine unbebaute Gegend. Endlich erreichten sie Springfield, einen Ort in der Nähe des See's, wohin sich die Entkommenen gewandt hatten. Hier fand man 3 verwundete Männer und 23 Weiber und Kinder, die sich in den Schneebergen versteckt hatten. Man versorgte dieselben mit Kleidungsstücken und Nahrung. Die Indianer waren entflohen, sie entkamen, da sie mit der Gegend mehr betraut, und gegen die strenge Kälte abgehärtet waren. Nachdem man die Todten begraben, kehrte man mit den Geretteten nach Fort Dodge zurück. Auf dem Heimwege verlor Major Williams 2 seiner Soldaten, die der starke Frost getödtet. Achtzehn andern waren die Glieder theilweise erforen. Lange Jahre war es öde und still am Spirit Lake und in der Umgegend. Die Geister der Getödteten schienen die Ansiedler von der Gegend zu bannen. Erst nach dem sich die Indianer gänzlich aus Iowa entfernt, fing man an sich in der Gegend an den Seen wieder anzubauen. Jetzt blüht daselbst eine herrliche Ansiedelung. Farm an Farm reiht sich an dem Ufer der beiden See'n (spirit Lake und Okoboji Lake,) und in traulichen Kreisen erzählen sich die Ansiedler von den harten Tagen ihrer Vorweser. Dickonson County, in welchem die See's belegen sind, hat schon über 1000 Einwohner und bereits 4 Schulhäuser. Ein anderes, sehr bemerkenswerthes Gewässer des nördlichen Iowa's ist der Storm Lake (Sturmsee), der seinen Namen fast immer unruhigen
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