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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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16 Boden-Beschaffenheit Iowa's. verschiedene Arten existiren. 3) der Hickorybaum, der das beste Material für Wägen und das beste Brennholz liefert. 4) der weiche Ahorn und 5tes der harte oder Zucker-Ahorn. Während der erste ein weniger gutes Holz liefert, erhält man von dem letzteren nicht allein ein gutes Brennholz, sondern auch ein dauerhaftes Bauholz. Beide Sorten Ahorn, vorzüglich aber die letztere, liefern wenn im Frühjahr (Februar und März) gebohrt, einen herrlichen Saft, aus dem der Farmer Syrup und Zucker bereitet. Der Ahornzucker ist ein werthvoller Artikel für Brustleidende. 6) der wilde Kirschbaum, 7) die rothe und 8) die weiße Ulme, 9) die Esche, 10) die Linde, 11) die Birke und 12) der Honig-Locust, ein der Akazie ähnlicher Baum, Die Zitteresche, der weiße Bergahorn, der Baumwollenbaum so wie die verschiedenen Pappelarten, findet man häufig an den Ufern der Flüsse und Bäche. Diese letzteren haben weniger Werth und werden nur selten benutzt. Kleine Cedarhaine findet man zahlreich an den Ufern des Iowa- und Cedarflusses, doch erreichen die Bäume nur eine unbedeutende Höhe. Isolirte Fichtenbäume findet man an den bergigen Ufern der Flüsse im nördlichen Theile des Staates. Beinahe alle verschiedenen, im Staate heimischen Holzarten wachsen, wenn verpflanzt, oder von Saamen gezogen, sehr schnell. Der Boden allenthalben im Staate ist für Anpflanzung von Forsten geeignet, und an vielen Stellen schon mit jungen Pflänzchen und Keimen versehen, welche bloß des Schutzes gegen Prairie-Brände durch den umliegenden cultivirten Boden bedürfen, um in wenigen Jahren zu schönen, kräftigen Gebüschen heranzuwachsen. Den Boden Iowa's ist so gut, daß er vielleicht nirgends besser in den Vereinigten Staaten gefunden werden kann. Man rechnet, daß von dem sogenannten Prairielande (Graslande) fünfundneunzig Procent culturfähig ist. Auch das Holzland, insoweit es nicht zu niedrig belegen, ist culturfähig, nachdem man die Holzstämme und wo möglich auch die Wurzeln entfernt hat. Da jedoch Iowa eben nicht Ueberfluß an Holz hat, so sollte man dasselbe deßhalb nicht niederhauen, um aus dem Lande urbaren Boden zu machen, zumal die Urbarmachung des Holzlandes bedeutend schwieriger ist, als die der Prairie. Von einer Urbarmachung dieser letzteren kann eigentlich gar nicht die Rede sein, wenn man nicht gerade das Aufpflügen (Brechen) darunter versteht, indem die Prairie, ohne weitere Hülfe von Menschenhand, ein ganz ausgezeichnetes Gras producirt, welches oftmals eine Länge von 2 bis 4 Fuß erreicht, und welches als Weide für Vieh, sowie auch als Winterfutter (Heu), wenn gut getrocknet, unübertrefflich ist. Man zieht oftmals das sogenannte Prairieheu dem Timotheeheu vor.
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16 Boden-Beschaffenheit Iowa's. verschiedene Arten existiren. 3) der Hickorybaum, der das beste Material für Wägen und das beste Brennholz liefert. 4) der weiche Ahorn und 5tes der harte oder Zucker-Ahorn. Während der erste ein weniger gutes Holz liefert, erhält man von dem letzteren nicht allein ein gutes Brennholz, sondern auch ein dauerhaftes Bauholz. Beide Sorten Ahorn, vorzüglich aber die letztere, liefern wenn im Frühjahr (Februar und März) gebohrt, einen herrlichen Saft, aus dem der Farmer Syrup und Zucker bereitet. Der Ahornzucker ist ein werthvoller Artikel für Brustleidende. 6) der wilde Kirschbaum, 7) die rothe und 8) die weiße Ulme, 9) die Esche, 10) die Linde, 11) die Birke und 12) der Honig-Locust, ein der Akazie ähnlicher Baum, Die Zitteresche, der weiße Bergahorn, der Baumwollenbaum so wie die verschiedenen Pappelarten, findet man häufig an den Ufern der Flüsse und Bäche. Diese letzteren haben weniger Werth und werden nur selten benutzt. Kleine Cedarhaine findet man zahlreich an den Ufern des Iowa- und Cedarflusses, doch erreichen die Bäume nur eine unbedeutende Höhe. Isolirte Fichtenbäume findet man an den bergigen Ufern der Flüsse im nördlichen Theile des Staates. Beinahe alle verschiedenen, im Staate heimischen Holzarten wachsen, wenn verpflanzt, oder von Saamen gezogen, sehr schnell. Der Boden allenthalben im Staate ist für Anpflanzung von Forsten geeignet, und an vielen Stellen schon mit jungen Pflänzchen und Keimen versehen, welche bloß des Schutzes gegen Prairie-Brände durch den umliegenden cultivirten Boden bedürfen, um in wenigen Jahren zu schönen, kräftigen Gebüschen heranzuwachsen. Den Boden Iowa's ist so gut, daß er vielleicht nirgends besser in den Vereinigten Staaten gefunden werden kann. Man rechnet, daß von dem sogenannten Prairielande (Graslande) fünfundneunzig Procent culturfähig ist. Auch das Holzland, insoweit es nicht zu niedrig belegen, ist culturfähig, nachdem man die Holzstämme und wo möglich auch die Wurzeln entfernt hat. Da jedoch Iowa eben nicht Ueberfluß an Holz hat, so sollte man dasselbe deßhalb nicht niederhauen, um aus dem Lande urbaren Boden zu machen, zumal die Urbarmachung des Holzlandes bedeutend schwieriger ist, als die der Prairie. Von einer Urbarmachung dieser letzteren kann eigentlich gar nicht die Rede sein, wenn man nicht gerade das Aufpflügen (Brechen) darunter versteht, indem die Prairie, ohne weitere Hülfe von Menschenhand, ein ganz ausgezeichnetes Gras producirt, welches oftmals eine Länge von 2 bis 4 Fuß erreicht, und welches als Weide für Vieh, sowie auch als Winterfutter (Heu), wenn gut getrocknet, unübertrefflich ist. Man zieht oftmals das sogenannte Prairieheu dem Timotheeheu vor.
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