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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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Boden-Beschaffenheit Iowa's 17 Der erste Staatsgeologe Iowa's, Dr. Hall, beschreibt den Boden folgendermaßen: "Man kann meilenweit über die Prairie des mittleren Iowa's reisen, ohne einen einzigen Stein oder gar einen Kiesel zu treffen. In den Thälern, namentlich des südlichen Theiles des Staates, ist der schwarze, reiche, vegetabilische Boden sehr tief, (oftmals 4 bis 5 Fuß,) während auf den Höhen derselbe immerhin eine Tiefe von 1 bis 2 Fuß erreicht. Der Untergrund ist fast ohne Ausnahme ein thonartiger Lehm, der, wenn man tiefer hineingeht, wenn auch mitunter mit Sand und Kiesel vermischt, mehr den Character von Thon annimmt." Dr. Charles White, der gegenwärthige Staatsgeologe Iowa's beschreibt den Boden folgendermaßen: "Der Boden Iowa's hat eine Berühmtheit wegen seiner ungeheuren Fruchtbarkeit erlangt, und es ist in Wahrheit zweifelhaft, ob auf unserem Planet ein zweiter Platz von gleicher Größe gefunden werden kann, wo verhältnismäßig so wenig uncultivirbares Land sich befindet, und wo der Boden eine so durchschnittliche Fruchtbarkeit aufweisen kann. Nach einer sorgfältger Examination bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß 95 Procent von Iowa's Boden culturfähig ist. Da der Staat fast ohne Bergen und Klippen und ohne nackte Oberflächen ist, und einen so tiefen fruchtbaren Boden besitzt, so kann er gewiß mit irgend einem andern in Beziehung auf Ertragsfähigkeit einen Vergleich aushalten, und ich kann ihn demnach, da die Agricultur (Landwirthschaft) immer als in erster Reihe zur Begründung der Wohlfahrt des Gemeinwesens dasteht, deßhalb nur empfehlen." Das Wasser der Oberfläche wird durch den wellenförmigen Charakter des Landes und die zahlreichen großen und kleinen Flüsse abgeleitet. Dies mag Einige zu der Meinung veranlassen, daß es schwierig sei, gutes Quell- und Brunnenwasser zu finden. Dieses ist jedoch nicht der Fall, denn gutes, reines Trinkwasser ist an allen, sogar in den an höchsten belegenen Theilen des Stattes zu finden. Es ist selten nothwendiger tiefer als dreißig Fuß zu graben, um einen Ueberfluß dieses so nothwendigen Elementes zu finden. Oftmals werden Quellen, die einen unerschöpflichen Vorrath Wasser erhalten, an den Ufern der Flüsse gefunden. In den Holzgegenden des Staates muß man in der Regel tiefer graben, bevor man gutes Wasser erhält, als auf den Prairien. Beinahe alles Quell- und Brunnenwasser enthält eine kleine Proportion Kalk. Einige Quellen enthalten mineralische Bestandtheile, die von Invaliden wegen ihrer Heilkraft besucht werden. So ist z. B. eine solche mineralische Heilquelle kürzlich in Scott County, ungefähr 8 Meilen südöstlich von Davenport, nahe des am Mississippi belegenen Städtchens Buffalo ent-
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Boden-Beschaffenheit Iowa's 17 Der erste Staatsgeologe Iowa's, Dr. Hall, beschreibt den Boden folgendermaßen: "Man kann meilenweit über die Prairie des mittleren Iowa's reisen, ohne einen einzigen Stein oder gar einen Kiesel zu treffen. In den Thälern, namentlich des südlichen Theiles des Staates, ist der schwarze, reiche, vegetabilische Boden sehr tief, (oftmals 4 bis 5 Fuß,) während auf den Höhen derselbe immerhin eine Tiefe von 1 bis 2 Fuß erreicht. Der Untergrund ist fast ohne Ausnahme ein thonartiger Lehm, der, wenn man tiefer hineingeht, wenn auch mitunter mit Sand und Kiesel vermischt, mehr den Character von Thon annimmt." Dr. Charles White, der gegenwärthige Staatsgeologe Iowa's beschreibt den Boden folgendermaßen: "Der Boden Iowa's hat eine Berühmtheit wegen seiner ungeheuren Fruchtbarkeit erlangt, und es ist in Wahrheit zweifelhaft, ob auf unserem Planet ein zweiter Platz von gleicher Größe gefunden werden kann, wo verhältnismäßig so wenig uncultivirbares Land sich befindet, und wo der Boden eine so durchschnittliche Fruchtbarkeit aufweisen kann. Nach einer sorgfältger Examination bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß 95 Procent von Iowa's Boden culturfähig ist. Da der Staat fast ohne Bergen und Klippen und ohne nackte Oberflächen ist, und einen so tiefen fruchtbaren Boden besitzt, so kann er gewiß mit irgend einem andern in Beziehung auf Ertragsfähigkeit einen Vergleich aushalten, und ich kann ihn demnach, da die Agricultur (Landwirthschaft) immer als in erster Reihe zur Begründung der Wohlfahrt des Gemeinwesens dasteht, deßhalb nur empfehlen." Das Wasser der Oberfläche wird durch den wellenförmigen Charakter des Landes und die zahlreichen großen und kleinen Flüsse abgeleitet. Dies mag Einige zu der Meinung veranlassen, daß es schwierig sei, gutes Quell- und Brunnenwasser zu finden. Dieses ist jedoch nicht der Fall, denn gutes, reines Trinkwasser ist an allen, sogar in den an höchsten belegenen Theilen des Stattes zu finden. Es ist selten nothwendiger tiefer als dreißig Fuß zu graben, um einen Ueberfluß dieses so nothwendigen Elementes zu finden. Oftmals werden Quellen, die einen unerschöpflichen Vorrath Wasser erhalten, an den Ufern der Flüsse gefunden. In den Holzgegenden des Staates muß man in der Regel tiefer graben, bevor man gutes Wasser erhält, als auf den Prairien. Beinahe alles Quell- und Brunnenwasser enthält eine kleine Proportion Kalk. Einige Quellen enthalten mineralische Bestandtheile, die von Invaliden wegen ihrer Heilkraft besucht werden. So ist z. B. eine solche mineralische Heilquelle kürzlich in Scott County, ungefähr 8 Meilen südöstlich von Davenport, nahe des am Mississippi belegenen Städtchens Buffalo ent-
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