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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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Obst- und Gartenbau. 25 man von einem Acker Land 500 Buschel Rüben erntete. Nicht mit Unrecht wird Iowa der Garten Amerika's genannt. Bis vor etwa 10 Jahren zurück wußte man von dem Weinbau in Iowa wenig oder gar nichts. Man fing zuerst in dem südöstlichen Theile des Staates an die Hügel am Mississippi mit Reben zu bepflanzen, anfangs nur für den Tafelgebrauch, nach und nach aber auch für die Gewinnung von Wein. Der Weinbau hat seit der Zeit hier riesige Fortschritte gemacht, und gegenwärtig ernähren sich Tausende Menschen davon, und die Hügel am Missisippi sowohl, wie die Abhänge anderer Flüsse im Innern von Iowa, gewinnen von Jahr zu Jahr mehr das Ansehen der europäischen Weingegend. In Lee und Des Moines County reihen sich Acker an Acker, bepflanzt mit der herrlichen Rebe, und es ist ein prachtvoller Anblick, wenn man im Herbst per Dampfschiff den Strom hinauf oder hinunterfahrend, die mit blauen, rothen, und gelben Trauben besäeten Weingärten an den Hügeln des Missisippi betrachtet. Anfangs zog man nur die gewöhnlichen Tafeltrauben, aber jetzt pflegt man schon mit Erfolg die edlern Sorten. Die von der Virginia Seedling, Delaware, Hartford Prolofic, Diana, Isabella und Catawba gekelterten Weine können sich kühn mit den feurigen Weinen Frankreichs oder den milden der Rheingegenden messen. Auswanderer von den Weingegenden Deutschlands und der Schweiz, die mit der Kultur der Rebe und der Fabrikation des Weines betraut sind, können sich, mit einem kleinen Betriebskapital, durch Anlage eines Weinberges in wenigen Jahren eine unabhängige Stellung sichern. Die meisten hier gepflanzten Reben geben schon im dritten Jahre eine recht gute, im vierten eine volle Ernte. Da der Sommer hier lang und der Herbst gewöhnlich trocken ist, so tritt sehr selten die Traubenfäule ein, und eine gänzliche Wein - Mißernte ist bis hierher noch nicht vorgekommen.
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Obst- und Gartenbau. 25 man von einem Acker Land 500 Buschel Rüben erntete. Nicht mit Unrecht wird Iowa der Garten Amerika's genannt. Bis vor etwa 10 Jahren zurück wußte man von dem Weinbau in Iowa wenig oder gar nichts. Man fing zuerst in dem südöstlichen Theile des Staates an die Hügel am Mississippi mit Reben zu bepflanzen, anfangs nur für den Tafelgebrauch, nach und nach aber auch für die Gewinnung von Wein. Der Weinbau hat seit der Zeit hier riesige Fortschritte gemacht, und gegenwärtig ernähren sich Tausende Menschen davon, und die Hügel am Missisippi sowohl, wie die Abhänge anderer Flüsse im Innern von Iowa, gewinnen von Jahr zu Jahr mehr das Ansehen der europäischen Weingegend. In Lee und Des Moines County reihen sich Acker an Acker, bepflanzt mit der herrlichen Rebe, und es ist ein prachtvoller Anblick, wenn man im Herbst per Dampfschiff den Strom hinauf oder hinunterfahrend, die mit blauen, rothen, und gelben Trauben besäeten Weingärten an den Hügeln des Missisippi betrachtet. Anfangs zog man nur die gewöhnlichen Tafeltrauben, aber jetzt pflegt man schon mit Erfolg die edlern Sorten. Die von der Virginia Seedling, Delaware, Hartford Prolofic, Diana, Isabella und Catawba gekelterten Weine können sich kühn mit den feurigen Weinen Frankreichs oder den milden der Rheingegenden messen. Auswanderer von den Weingegenden Deutschlands und der Schweiz, die mit der Kultur der Rebe und der Fabrikation des Weines betraut sind, können sich, mit einem kleinen Betriebskapital, durch Anlage eines Weinberges in wenigen Jahren eine unabhängige Stellung sichern. Die meisten hier gepflanzten Reben geben schon im dritten Jahre eine recht gute, im vierten eine volle Ernte. Da der Sommer hier lang und der Herbst gewöhnlich trocken ist, so tritt sehr selten die Traubenfäule ein, und eine gänzliche Wein - Mißernte ist bis hierher noch nicht vorgekommen.
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