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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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26 Immigrations-Board. Sechstes Kapitel. Ueber die Kultur des Sorghums und der Besenstaude. Ein besonderer Zweig der Landwirthschaft ist der Anbau des sogenannten Sorghums und der Besenstaude. Sorghum ist eine rohrartige Pflanze, die sehr viel Zuckerstoff enthält, und aus dem Grunde für die Gewinnung von Zucker und Syrup angebaut wird. Erst seit etwa 10 Jahren ist der Anbau von Sorghum in größerem Maßstabe hier in Iowa betrieben worden. Bisher hat sich die Fabrikation von dem aus dem Stengel gewonnenen Safte nur auf die Bereitung von Syrup erstreckt, weil die Zubereitung des Zuckers mit mehr Mühe, und vor allen Dingen mit größeren Auslagen verknüpft ist. Der Sorghum wächst auf den Ebenen Iowa's ausgezeichnet. Er erfordert einen reichen tiefen Humus. Der Saame wird zu Anfang Mai in Reihen, die ungefähr 2 1 - 2 bis 3 Fuß von einander enfernt sind, gepflanzt. Während des Sommers wird die Pflanze, so lange sie noch klein ist, mit der Hacke kultiviert. Später gebraucht man zur Auflockerung des Bodens und zur Vertilgung des Unkrautes den Sorghumcultivator, den ein Pferd leicht ziehen kann. Das Sorghumrohr wächst von 6 bis 10 Fuß hoch, wird am Ende Septembers geschnitten und als dann vermittels einer Walzenmühle, die von zwei Pferden getrieben wird, gepreßt. Der gewonnene Saft wird sodann in eigends dazu eingerichteten großen Pfannen zu Syrup gekocht. Man berechnet, daß von einem Acker Sorghum ungefähr 160 Gallonen Syrup gewonnen werden. (Die Gallone hält fünf gewöhnliche Flaschen.) Der Syrup kostet in der Regel von 65 bis 80 Cents. Die Einrichtung für die Fabrikation des Syrups kostet etwa 300 Dolars, und kann, wenn sorgfältig behandelt, wenigstens 10 Jahre gebraucht werden. Der Anbau von Sorghum für die Fabrikation von Syrup ist ein sehr profitabler Zweig der Landwirthschaft. Man nimmt an, daß ein Mann während des Frühlings und Sommers etwa 10 Acker mit Sorghum bepflanzt, allein bearbeiten kann. Im Herbst muß
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26 Immigrations-Board. Sechstes Kapitel. Ueber die Kultur des Sorghums und der Besenstaude. Ein besonderer Zweig der Landwirthschaft ist der Anbau des sogenannten Sorghums und der Besenstaude. Sorghum ist eine rohrartige Pflanze, die sehr viel Zuckerstoff enthält, und aus dem Grunde für die Gewinnung von Zucker und Syrup angebaut wird. Erst seit etwa 10 Jahren ist der Anbau von Sorghum in größerem Maßstabe hier in Iowa betrieben worden. Bisher hat sich die Fabrikation von dem aus dem Stengel gewonnenen Safte nur auf die Bereitung von Syrup erstreckt, weil die Zubereitung des Zuckers mit mehr Mühe, und vor allen Dingen mit größeren Auslagen verknüpft ist. Der Sorghum wächst auf den Ebenen Iowa's ausgezeichnet. Er erfordert einen reichen tiefen Humus. Der Saame wird zu Anfang Mai in Reihen, die ungefähr 2 1 - 2 bis 3 Fuß von einander enfernt sind, gepflanzt. Während des Sommers wird die Pflanze, so lange sie noch klein ist, mit der Hacke kultiviert. Später gebraucht man zur Auflockerung des Bodens und zur Vertilgung des Unkrautes den Sorghumcultivator, den ein Pferd leicht ziehen kann. Das Sorghumrohr wächst von 6 bis 10 Fuß hoch, wird am Ende Septembers geschnitten und als dann vermittels einer Walzenmühle, die von zwei Pferden getrieben wird, gepreßt. Der gewonnene Saft wird sodann in eigends dazu eingerichteten großen Pfannen zu Syrup gekocht. Man berechnet, daß von einem Acker Sorghum ungefähr 160 Gallonen Syrup gewonnen werden. (Die Gallone hält fünf gewöhnliche Flaschen.) Der Syrup kostet in der Regel von 65 bis 80 Cents. Die Einrichtung für die Fabrikation des Syrups kostet etwa 300 Dolars, und kann, wenn sorgfältig behandelt, wenigstens 10 Jahre gebraucht werden. Der Anbau von Sorghum für die Fabrikation von Syrup ist ein sehr profitabler Zweig der Landwirthschaft. Man nimmt an, daß ein Mann während des Frühlings und Sommers etwa 10 Acker mit Sorghum bepflanzt, allein bearbeiten kann. Im Herbst muß
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