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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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Kultur des Sorghums und der Besenstaude. 27 er dann beim Abschneiden und Pressen wenigstens noch eine Person zur Hülfe haben. Für Landleute, die nur geringe Geldmittel besitzen, ist der Anbau dieser Frucht sehr empfehlenswerth. Ein anderer Zweig der Landwirthschaft, an dem sich der Landmann im Allgemeinen eben nicht betheiligt, der aber dem Einzelnen, der sich darauf legt, ein sicheres Einkommen verschafft, ist der Anbau der Besenstaude. Diese hat in ihrem ganzen Aeußern große Aehnlichkeit mit der Sorghumstaude. Sie ist ein rohrartiges Gewächs, (etwa von 6 bis 8 Fuß hoch wenn ausgewachsen) und hat am Gipfel einen großen Saamenbüschel, der das Material für die Besen enthält, und dessentwegen die Staude ungebaut wird. Vermittelst eines einfachen Instruments werden die Saamenkörner vom Saamenbüschel entfernt, dasselbe dann getrocknet und liefert so das Material für die amerikanischen Besen, die jetzt schon fast über die ganze civilisirte Welt verbreitet sind. Man verkauft nun entweder die getrockneten Büschel an die Besenfabriken, oder fabrizirt dieselben, wenn man es versteht, und die Einrichtung dazu hat, selbst zu Besen. Eine Tonne (2000 Pfund) gutes Besenstroh kostet von 100 bis 200 Dollars. Man erzielt von einem Acker, wenn das Land gut bearbeitet wird, etwa eine Tonne. Die Bearbeitung ist fast dieselbe wie die des Sorghums. Eine Person kann vielleicht 10 Acker im Frühling und im Sommer bearbeiten, und hat dazu nur ein Pferd nöthig. Das Abhauen der Büschel, Trocknen derselben, und die Entfernung der Saamenkörner, erfordert indeß ziemlich viel Arbeitskraft. Nach Abzug des Pachtzinses und der Ausgaben für Lohn und für Maschinerien, kann man für einen fleißigen Arbeiter vielleicht einen Nettoertrag für seine Bemühung von ungefähr ein Tausend Dollars berechnen. Schließlich sei hier noch bemerkt, daß der Sorghum sowohl wie die Besenstaude einen reichen Ertrag von Saamen liefern, der ölartig ist, und von einigen Farmern als Viehfutter gebraucht wird.
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Kultur des Sorghums und der Besenstaude. 27 er dann beim Abschneiden und Pressen wenigstens noch eine Person zur Hülfe haben. Für Landleute, die nur geringe Geldmittel besitzen, ist der Anbau dieser Frucht sehr empfehlenswerth. Ein anderer Zweig der Landwirthschaft, an dem sich der Landmann im Allgemeinen eben nicht betheiligt, der aber dem Einzelnen, der sich darauf legt, ein sicheres Einkommen verschafft, ist der Anbau der Besenstaude. Diese hat in ihrem ganzen Aeußern große Aehnlichkeit mit der Sorghumstaude. Sie ist ein rohrartiges Gewächs, (etwa von 6 bis 8 Fuß hoch wenn ausgewachsen) und hat am Gipfel einen großen Saamenbüschel, der das Material für die Besen enthält, und dessentwegen die Staude ungebaut wird. Vermittelst eines einfachen Instruments werden die Saamenkörner vom Saamenbüschel entfernt, dasselbe dann getrocknet und liefert so das Material für die amerikanischen Besen, die jetzt schon fast über die ganze civilisirte Welt verbreitet sind. Man verkauft nun entweder die getrockneten Büschel an die Besenfabriken, oder fabrizirt dieselben, wenn man es versteht, und die Einrichtung dazu hat, selbst zu Besen. Eine Tonne (2000 Pfund) gutes Besenstroh kostet von 100 bis 200 Dollars. Man erzielt von einem Acker, wenn das Land gut bearbeitet wird, etwa eine Tonne. Die Bearbeitung ist fast dieselbe wie die des Sorghums. Eine Person kann vielleicht 10 Acker im Frühling und im Sommer bearbeiten, und hat dazu nur ein Pferd nöthig. Das Abhauen der Büschel, Trocknen derselben, und die Entfernung der Saamenkörner, erfordert indeß ziemlich viel Arbeitskraft. Nach Abzug des Pachtzinses und der Ausgaben für Lohn und für Maschinerien, kann man für einen fleißigen Arbeiter vielleicht einen Nettoertrag für seine Bemühung von ungefähr ein Tausend Dollars berechnen. Schließlich sei hier noch bemerkt, daß der Sorghum sowohl wie die Besenstaude einen reichen Ertrag von Saamen liefern, der ölartig ist, und von einigen Farmern als Viehfutter gebraucht wird.
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