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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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Vieh- und Pferdezucht. 31 das hauptsächliche Nahrungsmittel für Schweine. Es gibt Farmer, die jährlich von 100 bis 300 Schweine ziehen und im Winter verkaufen, und sich deßhalb ausschließlich auf den Bau von Welschkorn beschränken. Während der Kriegsjahre wurden solche Farmer in wenigen Jahren reich. Man berechnet, daß wenn der Landmann fünf Cents per Pfund für geschlachtete Schweine erzielen kann, im Durchschnitte sich nichts besser bezahlt, als Schweine zu ziehen, und das für dieselben nöthige Welschkorn zu bauen. Gegenwärtig kostet dasselbe ungefähr 4 Cents per Pfund. Auch die Schafzucht ist in den letzten Jahren mehr in Aufblühen gekommen. Namentlich findet man im Innern Iowa's Landleute, die sich vorzugsweise darauf legen, und oftmals von 200 bis 1000 Schafe haben. Die ausgedehnten Prairien, die den Schafzüchtern freie Weide liefern, und wo es nur erforderlich ist einen Hirten zu halten, und für einen gut eingefriedigten Raum als Nachtquartier für die Heerde zu sorgen, sind verlockend genug für die, welche Kenntniß von der Schafzucht haben, diesem Zweig der Landwirthschaft ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Die Wolle ist, jenach dem Bedarf dafür im Osten Amerika's, wo die großen Wollspinnereien vorhanden, verschieden. In der Regel kostet ordinäre Wolle von 30 bis 45 Cents, die feine, sogenannte Merinowolle von 50 bis 80 Cents per Pfund. In den letzten Jahren haben unternehmende Männer in verschiedenen Theilen des Staates Fabriken für Anfertigung von Wollenzeugen angelegt. Damit ist auch für unsere Schafzüchter ein besserer Markt für ihre Wolle angebahnt. Fette Hammel kosten von 5 bis 8 Dollars per Stück, und sind für den östlichen Markt oftmals sehr begehrt. Während der Farmer im südlichen und mittlern Theils des Staates sich vorzugsweise auf Viehzucht, und namentlich auf Rinder- und Schweinezucht legt, richtet derselbe im nördlichen Theil des Staates sein Hauptaugenmerk auf den Getreidebau, namentlich auf den Weizenbau. Der mehr lehmhaltige Boden eignet sich vorzüglich dafür. Die Bienenzucht wird überall in Iowa, und zwar mit Erfolg betrieben. Nach den letzten Berichten des Agrikulturbüreaus (1870) war die Zahl der Bienenstöcke in Iowa etwa 80,000. Der Ertrag davon betrug 853,213 Pfund Honig und 2,225 Pfund Wachs.
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Vieh- und Pferdezucht. 31 das hauptsächliche Nahrungsmittel für Schweine. Es gibt Farmer, die jährlich von 100 bis 300 Schweine ziehen und im Winter verkaufen, und sich deßhalb ausschließlich auf den Bau von Welschkorn beschränken. Während der Kriegsjahre wurden solche Farmer in wenigen Jahren reich. Man berechnet, daß wenn der Landmann fünf Cents per Pfund für geschlachtete Schweine erzielen kann, im Durchschnitte sich nichts besser bezahlt, als Schweine zu ziehen, und das für dieselben nöthige Welschkorn zu bauen. Gegenwärtig kostet dasselbe ungefähr 4 Cents per Pfund. Auch die Schafzucht ist in den letzten Jahren mehr in Aufblühen gekommen. Namentlich findet man im Innern Iowa's Landleute, die sich vorzugsweise darauf legen, und oftmals von 200 bis 1000 Schafe haben. Die ausgedehnten Prairien, die den Schafzüchtern freie Weide liefern, und wo es nur erforderlich ist einen Hirten zu halten, und für einen gut eingefriedigten Raum als Nachtquartier für die Heerde zu sorgen, sind verlockend genug für die, welche Kenntniß von der Schafzucht haben, diesem Zweig der Landwirthschaft ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen. Die Wolle ist, jenach dem Bedarf dafür im Osten Amerika's, wo die großen Wollspinnereien vorhanden, verschieden. In der Regel kostet ordinäre Wolle von 30 bis 45 Cents, die feine, sogenannte Merinowolle von 50 bis 80 Cents per Pfund. In den letzten Jahren haben unternehmende Männer in verschiedenen Theilen des Staates Fabriken für Anfertigung von Wollenzeugen angelegt. Damit ist auch für unsere Schafzüchter ein besserer Markt für ihre Wolle angebahnt. Fette Hammel kosten von 5 bis 8 Dollars per Stück, und sind für den östlichen Markt oftmals sehr begehrt. Während der Farmer im südlichen und mittlern Theils des Staates sich vorzugsweise auf Viehzucht, und namentlich auf Rinder- und Schweinezucht legt, richtet derselbe im nördlichen Theil des Staates sein Hauptaugenmerk auf den Getreidebau, namentlich auf den Weizenbau. Der mehr lehmhaltige Boden eignet sich vorzüglich dafür. Die Bienenzucht wird überall in Iowa, und zwar mit Erfolg betrieben. Nach den letzten Berichten des Agrikulturbüreaus (1870) war die Zahl der Bienenstöcke in Iowa etwa 80,000. Der Ertrag davon betrug 853,213 Pfund Honig und 2,225 Pfund Wachs.
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