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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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Klima und Gesundheit. 33 höher, so daß Vegetabilien in unglaublich schneller Zeit zur Reife gebracht werden. Wir haben durchschnittlich weniger Regen als die Staaten, die am atlantischen Meere liegen. Die Quantität Wasser, die jährlich in Iowa fällt, beträgt 40 1/2 Zoll, während die des Schnee's nur 30 Zoll beträgt. Zuweilen gibt es Jahreszeiten, in welchen mehr Regen fällt. Noch nie ist aber durch eine anhaltende Dürre eine Mißernte herbeigeführt worden, während seit 1847 zweimal die Ernte an den meisten Stellen in Iowa durch anhaltende Nässe, wenn auch nicht eben zerstört, doch sehr beschädigt wurde. Im nördlichen Theile Iowa's ist im Winter die Luft etwas rauh und die Winter lang und kalt. Die Luft ist indeß trocken, und das Klima ist nicht jenem öftern augenblicklichen Wechsel unterworfen, wie das in den südlichen Staaten der Fall ist. Im mittleren und südlichen Theile des Staates hat man allerdings auch sehr kalte Tage im Winter, namentlich dann, wenn der Wind von Nordwest stark weht, (derselbe treibt die in den Rocky Mountains concentrirte Kälte, durch die Schneemassen hervorgebracht, nach unserm Staate.) Da der Nordwestwind indeß fast nie länger wie 3 Tage weht, bevor er wechselt, so hält die starke Kälte auch gewöhnlich nicht länger an. Im Durchschnitt ist der Winter in Iowa eben so angenehm, und gesünder, als in den östlichen und Mittelstaaten. Lungen- und andere Krankheiten, welche durch öftere Temperaturwechsel und miasmatische Einflüsse eintreten, kommen in Iowa selten vor. Der Winter fängt gewöhnlich im Dezember an un endet im März. Schnee hat man im nördlichen Iowa vielmehr, wie im südlichen, wo es eigentlich eine Seltenheit ist, daß der Schnee längere Zeit liegen bleibt. Frühling, Sommer und Herbst sind sehr angenehme Jahreszeiten. Im Sommer ist es allerdings mitunter sehr heiß, das Thermometer zeigt mitunter um Mittag von 90 bis 95 Grad im Schatten, jedoch ist dies nur ausnahmsweise der Fall. Die gewöhnliche Sommerhitze in den heißen Monaten Julius und August beträgt von 80 bis 85 Grad Fahrenheit um die Mittagszeit. Merkwürdig ist es, daß die Temperatur des nördlichen Iowa's im Sommer wenig von der Temperatur des südlichen Theil des Staates abweicht. Der Herbst ist die schönste Jahreszeit in Iowa, und der sogenannte "Indian-Sommer," von Ende September bis Mitte November, ist besonders reizend. Von Tag zu Tag und wochenlang steht die Sonne, von einem leichten neblichen Schleier umhüllt, in aller Pracht am wolkenlosen Firmament, während die Wälder mit den herrlichsten Farben geschmückt sind, und das Ganze der Natur einen, einem Feenlande ähnlichen, Anblick verleiht. Beinahe unbemerkbar verwandeln sich oft diese goldenen Tage in Winter, da nicht, wie in den meisten östlichen und mittleren Staaten, kalte Regen und Stürme den Anfang des Win- 3
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Klima und Gesundheit. 33 höher, so daß Vegetabilien in unglaublich schneller Zeit zur Reife gebracht werden. Wir haben durchschnittlich weniger Regen als die Staaten, die am atlantischen Meere liegen. Die Quantität Wasser, die jährlich in Iowa fällt, beträgt 40 1/2 Zoll, während die des Schnee's nur 30 Zoll beträgt. Zuweilen gibt es Jahreszeiten, in welchen mehr Regen fällt. Noch nie ist aber durch eine anhaltende Dürre eine Mißernte herbeigeführt worden, während seit 1847 zweimal die Ernte an den meisten Stellen in Iowa durch anhaltende Nässe, wenn auch nicht eben zerstört, doch sehr beschädigt wurde. Im nördlichen Theile Iowa's ist im Winter die Luft etwas rauh und die Winter lang und kalt. Die Luft ist indeß trocken, und das Klima ist nicht jenem öftern augenblicklichen Wechsel unterworfen, wie das in den südlichen Staaten der Fall ist. Im mittleren und südlichen Theile des Staates hat man allerdings auch sehr kalte Tage im Winter, namentlich dann, wenn der Wind von Nordwest stark weht, (derselbe treibt die in den Rocky Mountains concentrirte Kälte, durch die Schneemassen hervorgebracht, nach unserm Staate.) Da der Nordwestwind indeß fast nie länger wie 3 Tage weht, bevor er wechselt, so hält die starke Kälte auch gewöhnlich nicht länger an. Im Durchschnitt ist der Winter in Iowa eben so angenehm, und gesünder, als in den östlichen und Mittelstaaten. Lungen- und andere Krankheiten, welche durch öftere Temperaturwechsel und miasmatische Einflüsse eintreten, kommen in Iowa selten vor. Der Winter fängt gewöhnlich im Dezember an un endet im März. Schnee hat man im nördlichen Iowa vielmehr, wie im südlichen, wo es eigentlich eine Seltenheit ist, daß der Schnee längere Zeit liegen bleibt. Frühling, Sommer und Herbst sind sehr angenehme Jahreszeiten. Im Sommer ist es allerdings mitunter sehr heiß, das Thermometer zeigt mitunter um Mittag von 90 bis 95 Grad im Schatten, jedoch ist dies nur ausnahmsweise der Fall. Die gewöhnliche Sommerhitze in den heißen Monaten Julius und August beträgt von 80 bis 85 Grad Fahrenheit um die Mittagszeit. Merkwürdig ist es, daß die Temperatur des nördlichen Iowa's im Sommer wenig von der Temperatur des südlichen Theil des Staates abweicht. Der Herbst ist die schönste Jahreszeit in Iowa, und der sogenannte "Indian-Sommer," von Ende September bis Mitte November, ist besonders reizend. Von Tag zu Tag und wochenlang steht die Sonne, von einem leichten neblichen Schleier umhüllt, in aller Pracht am wolkenlosen Firmament, während die Wälder mit den herrlichsten Farben geschmückt sind, und das Ganze der Natur einen, einem Feenlande ähnlichen, Anblick verleiht. Beinahe unbemerkbar verwandeln sich oft diese goldenen Tage in Winter, da nicht, wie in den meisten östlichen und mittleren Staaten, kalte Regen und Stürme den Anfang des Win- 3
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