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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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Fabriken und Fabrikanlagen. 75 Vierzehntes Kapitel. Ueber Fabriken und Fabrikanlagen. Bis vor etwa 3 Jahren ist in Iowa sehr wenig dafür gethan worden, um Fabrikanlagen zu begünstigen. Iowa hat nicht allein Rohmaterial für manche Gegenstände der Fabrikation, sondern fast überall an den Strömen und Flüssen Wasserkraft für Fabrikanlagen und wo man Dampfkraft vorzieht, in der Nähe der ungeheuren Kohlenlager, wohlfeiles Brennmaterial, dies Letztere besonders in dem mittleren und südlichen Theile des Staates. Aber der unübertroffenen Reichthum des Bodens und der verhältnißmäßig niedrige Preis des Landes, verbunden mit der Gewißheit, daß Iowa dereinst in landwirtschaftlicher Beziehung der erste Staat der Union werden wird, hat die Kapitalisten bewogen ihre Kapitalien in Ländereien anzulegen, und sie bis vor Kurzem davon abgehalten ihre Kapitalien für Fabrikanlagen zu verwenden. Die Frage, welche sich bei Erörterung dieses Themas aufwirft, ist die: "Ist ein Bedürfniß für Fabriken in Iowa vorhanden, und bezahlt es sich, Kapitalien für Fabriken anzulegen? Beide Fragen müssen jedenfalls bejahend beantwortet werden. Seit Jahren sind wir gewohnt große Summen nach dem Osten Amerika's und nach Europa für Artikel zu senden, die ebensogut, und in manchen Fällen billiger in Iowa selbst fabricirt werden können, weil erstens das Rohmaterial in manchen Fällen billiger wie im Osten Amerika's ist, und weil ferner Fabrikarbeiter hier bedeutend billiger leben, und somit auch billiger arbeiten können. Man hat berechnet, daß ein Fabrik-Arbeiter in Iowa, der täglich 2 Dollar verdient, mehr erübrigen kann, als im Osten Amerika's bei einem Verdienst von 3 Dollars. (Die Fabrikarbeiter erhalten in Iowa, je nachdem sie in den verschiedenen Fabriken beschäftigt sind, von 2 bis 3, auch mitunter 4 Dollars per Tag.) Es ist also natürlich, daß Fabrikarbeiter, wenn hinreichend Fabrikanlagen gemacht werden, sich lieber nach Iowa begeben sollten, als im Osten zu verweilen. Was das Rohmaterial anbetrifft,
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Fabriken und Fabrikanlagen. 75 Vierzehntes Kapitel. Ueber Fabriken und Fabrikanlagen. Bis vor etwa 3 Jahren ist in Iowa sehr wenig dafür gethan worden, um Fabrikanlagen zu begünstigen. Iowa hat nicht allein Rohmaterial für manche Gegenstände der Fabrikation, sondern fast überall an den Strömen und Flüssen Wasserkraft für Fabrikanlagen und wo man Dampfkraft vorzieht, in der Nähe der ungeheuren Kohlenlager, wohlfeiles Brennmaterial, dies Letztere besonders in dem mittleren und südlichen Theile des Staates. Aber der unübertroffenen Reichthum des Bodens und der verhältnißmäßig niedrige Preis des Landes, verbunden mit der Gewißheit, daß Iowa dereinst in landwirtschaftlicher Beziehung der erste Staat der Union werden wird, hat die Kapitalisten bewogen ihre Kapitalien in Ländereien anzulegen, und sie bis vor Kurzem davon abgehalten ihre Kapitalien für Fabrikanlagen zu verwenden. Die Frage, welche sich bei Erörterung dieses Themas aufwirft, ist die: "Ist ein Bedürfniß für Fabriken in Iowa vorhanden, und bezahlt es sich, Kapitalien für Fabriken anzulegen? Beide Fragen müssen jedenfalls bejahend beantwortet werden. Seit Jahren sind wir gewohnt große Summen nach dem Osten Amerika's und nach Europa für Artikel zu senden, die ebensogut, und in manchen Fällen billiger in Iowa selbst fabricirt werden können, weil erstens das Rohmaterial in manchen Fällen billiger wie im Osten Amerika's ist, und weil ferner Fabrikarbeiter hier bedeutend billiger leben, und somit auch billiger arbeiten können. Man hat berechnet, daß ein Fabrik-Arbeiter in Iowa, der täglich 2 Dollar verdient, mehr erübrigen kann, als im Osten Amerika's bei einem Verdienst von 3 Dollars. (Die Fabrikarbeiter erhalten in Iowa, je nachdem sie in den verschiedenen Fabriken beschäftigt sind, von 2 bis 3, auch mitunter 4 Dollars per Tag.) Es ist also natürlich, daß Fabrikarbeiter, wenn hinreichend Fabrikanlagen gemacht werden, sich lieber nach Iowa begeben sollten, als im Osten zu verweilen. Was das Rohmaterial anbetrifft,
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