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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
Page 87
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Statistische Bemerkungen. 87 tüchtige deutsche Geschäftsleute daselbst niedergelassen und in den Fabriken und Maschinenwerkstätten sind viele deutsche Arbeiter angestellt. Während die deutschen Bewohner der Stadt meistentheils aus dem mittleren und südlichen Deutschland stammen, sind unter den Farmern im County viele Norddeutsche, namentlich von Hannover und Westphalen. Diese beschäftigen sich, außer mit dem Ackerbau und der Viehzucht, auch mit Obst und Weinbau. Auch diese Stadt hat eine deutsche Zeitung, „Die Iowa Tribüne,“ welche 3mal wöchentlich, und außerdem auch noch als Wochenblatt von der Tribüne Compagnie, unter der Leitung von Herrn Theo. Gülich und E. Poppe herausgegeben wird. Louisa County, nördlich vom vorigen, zählt etwa 500 Deutsche, dagegen Muscatine County, nördlich von Louisa, etwa 4000, wovon der größere Theil sich der Landwirthschaft widmen und in den verschiedenen Townships im County wohnen. Diese stammen größtentheils von Nord-Deutschland. Die Stadt Muscatine enthält eine nette Anzahl deutscher Geschäftsleute und Handwerker, die, wenn auch nicht in so großer Anzahl wie in Keokuk und Burlington repräsentirt, sich dennoch in politischer, geschäftlicher und gesellschaftlicher Beziehung eine sehr geachtete Stellung erworben haben. In Scott County ist wahrscheinlich die deutsche Bevölkerung am stärksten im Staate vertreten, und besteht zum großen Theil aus Eingewanderten von Norddeutschland, und namentlich von Schleswig und Holstein. Schon im Jahre 1846 siedelten sich einige Holsteiner in der Stadt Davenport und Umgegend an, ihnen folgte im Jahre 1847 eine noch größere Anzahl, und diese legten den Grund zu der später stattfindenden großen Einwanderung von dem Theil Deutschlands. Während des Krieges Schleswig-Holsteins mit Dänemark, von 1848 bis 1851 und vorzüglich nachdem derselbe beendet, und zur großen Unzufriedenheit vieler dortigen Bewohner, und derjenigen, welche von allen Theilen Deutschlands für die Unabhängigkeit der Herzogthümer mitgefochten, ausgefallen war, kam eine große Anzahl Ausgewanderter aus Schleswig-Holstein und dem übrigen Deutschland nach Scott County, und sehr viele tüchtige Geschäftsleute, Künstler und Handwerker haben sich damals in der Stadt Davenport niedergelassen, und nicht wenig zur Hebung dieser Stadt, die jedenfalls die bedeutendste in Iowa ist, beigetragen, während einflußreiche und wohlhabende Landleute sich auf dem Lande in der Nähe der Stadt ankauften, und herrliche Farmen einrichteten. Die deutsche Einwanderung nach Scott County von allen Theilen Deutschlands her, so wie auch von Theilen der Vereinigten Staaten, hat von der Zeit an, mit einigen Abwechselungen, immer fortgedauert, namentlich sind viele Maschinenarbeiter und auch einige Künstler nach Davenport gekommen. So besitzt Da-
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Statistische Bemerkungen. 87 tüchtige deutsche Geschäftsleute daselbst niedergelassen und in den Fabriken und Maschinenwerkstätten sind viele deutsche Arbeiter angestellt. Während die deutschen Bewohner der Stadt meistentheils aus dem mittleren und südlichen Deutschland stammen, sind unter den Farmern im County viele Norddeutsche, namentlich von Hannover und Westphalen. Diese beschäftigen sich, außer mit dem Ackerbau und der Viehzucht, auch mit Obst und Weinbau. Auch diese Stadt hat eine deutsche Zeitung, „Die Iowa Tribüne,“ welche 3mal wöchentlich, und außerdem auch noch als Wochenblatt von der Tribüne Compagnie, unter der Leitung von Herrn Theo. Gülich und E. Poppe herausgegeben wird. Louisa County, nördlich vom vorigen, zählt etwa 500 Deutsche, dagegen Muscatine County, nördlich von Louisa, etwa 4000, wovon der größere Theil sich der Landwirthschaft widmen und in den verschiedenen Townships im County wohnen. Diese stammen größtentheils von Nord-Deutschland. Die Stadt Muscatine enthält eine nette Anzahl deutscher Geschäftsleute und Handwerker, die, wenn auch nicht in so großer Anzahl wie in Keokuk und Burlington repräsentirt, sich dennoch in politischer, geschäftlicher und gesellschaftlicher Beziehung eine sehr geachtete Stellung erworben haben. In Scott County ist wahrscheinlich die deutsche Bevölkerung am stärksten im Staate vertreten, und besteht zum großen Theil aus Eingewanderten von Norddeutschland, und namentlich von Schleswig und Holstein. Schon im Jahre 1846 siedelten sich einige Holsteiner in der Stadt Davenport und Umgegend an, ihnen folgte im Jahre 1847 eine noch größere Anzahl, und diese legten den Grund zu der später stattfindenden großen Einwanderung von dem Theil Deutschlands. Während des Krieges Schleswig-Holsteins mit Dänemark, von 1848 bis 1851 und vorzüglich nachdem derselbe beendet, und zur großen Unzufriedenheit vieler dortigen Bewohner, und derjenigen, welche von allen Theilen Deutschlands für die Unabhängigkeit der Herzogthümer mitgefochten, ausgefallen war, kam eine große Anzahl Ausgewanderter aus Schleswig-Holstein und dem übrigen Deutschland nach Scott County, und sehr viele tüchtige Geschäftsleute, Künstler und Handwerker haben sich damals in der Stadt Davenport niedergelassen, und nicht wenig zur Hebung dieser Stadt, die jedenfalls die bedeutendste in Iowa ist, beigetragen, während einflußreiche und wohlhabende Landleute sich auf dem Lande in der Nähe der Stadt ankauften, und herrliche Farmen einrichteten. Die deutsche Einwanderung nach Scott County von allen Theilen Deutschlands her, so wie auch von Theilen der Vereinigten Staaten, hat von der Zeit an, mit einigen Abwechselungen, immer fortgedauert, namentlich sind viele Maschinenarbeiter und auch einige Künstler nach Davenport gekommen. So besitzt Da-
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