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Iowa, die Heimat für Einwanderer Revised 1873 edition
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98 Immigrations-Board. Siebenzehntes Kapitel. Einige Winke für Diejenigen, welche nach Iowa auszuwandern gedenken. Die vorliegende kurze Beschreibung des Staates, mit den Hülfsquellen, die derselbe für Einwanderer bietet, so wie die statistischen Angaben sind vom Verfasser wahrheitsgetreu zusammengestellt worden. Er beabsichtigt dabei diejenigen, welche zu dem Emtschluß gekommen sind, ihre Heimath zu verlassen und nach Amerika auszuwandern, auf Iowa aufmerksam zu machen. Fern sei es von ihm es zu versuchen Jemand zur Auswanderung zu überreden. Ein Jeder muß hierin, nach vorhergegangener reiflicher Ueberlegung, seinem eigenen Urtheile folgen. Nur allgemeine Bemerkungen in Beziehung hierauf werde ich mir erlauben. Wer mit den politischen Verhältnissen in Europa nicht zufrieden ist, und ein Land sucht, wo eine republikanische Regierungsform existirt; - oder wer als Landmann vielleicht nicht Vermögen genug hat, um eine zahlreiche Familie auch für die Zukunft zu versorgen, namentlich in dem Fall, wenn seine Söhne es vorziehen bei der LKandwirthschaft zu bleiben, ohne eine Aussicht zu haben dort eine Landstelle zu erwerben; - wer als junger Mann mit dem Verdienst, den ihm seine Stellung als Commis, Fabrikarbeiter, Künstler, Handwerker, oder auch als gewöhnlicher Tagelöhner und Feldarbeiter einbringt, nicht zufrieden ist, und sich durch Fleiß und Sparsamkeit anderswo eine mehr unabhängige Stellung zu verschaffen sich sehnt, und Willens ist, Unannehmlichkeiten, die manchmal bei einem Wechsel des Aufenthaltsorts unausbleiblich sich einstellen, mächtig die Stirne zu bieten - alle diese können hier in Iowa finden, was sie suchen, vorausgesetzt, daß sie nicht die Hände in den Schooß legen. Unmoralische Menschen, Müssiggänger und Verschwender sollten nie ihre Schritte nach Amerika lenken, es wird ihnen sicherlich hier noch weit schlechter ergehen, als in Europa. Auch sollten Väter sich sehr lange bedenken, bevor sie die sogenannten ungerathenen Söhne mit "ein Paar Hundert Dollars in der Tasche" nach Amerika senden. Noth lehrt oftmals beten, sagt das Sprichwort, und es mögen Fälle vorgekommen sein, wo solche
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98 Immigrations-Board. Siebenzehntes Kapitel. Einige Winke für Diejenigen, welche nach Iowa auszuwandern gedenken. Die vorliegende kurze Beschreibung des Staates, mit den Hülfsquellen, die derselbe für Einwanderer bietet, so wie die statistischen Angaben sind vom Verfasser wahrheitsgetreu zusammengestellt worden. Er beabsichtigt dabei diejenigen, welche zu dem Emtschluß gekommen sind, ihre Heimath zu verlassen und nach Amerika auszuwandern, auf Iowa aufmerksam zu machen. Fern sei es von ihm es zu versuchen Jemand zur Auswanderung zu überreden. Ein Jeder muß hierin, nach vorhergegangener reiflicher Ueberlegung, seinem eigenen Urtheile folgen. Nur allgemeine Bemerkungen in Beziehung hierauf werde ich mir erlauben. Wer mit den politischen Verhältnissen in Europa nicht zufrieden ist, und ein Land sucht, wo eine republikanische Regierungsform existirt; - oder wer als Landmann vielleicht nicht Vermögen genug hat, um eine zahlreiche Familie auch für die Zukunft zu versorgen, namentlich in dem Fall, wenn seine Söhne es vorziehen bei der LKandwirthschaft zu bleiben, ohne eine Aussicht zu haben dort eine Landstelle zu erwerben; - wer als junger Mann mit dem Verdienst, den ihm seine Stellung als Commis, Fabrikarbeiter, Künstler, Handwerker, oder auch als gewöhnlicher Tagelöhner und Feldarbeiter einbringt, nicht zufrieden ist, und sich durch Fleiß und Sparsamkeit anderswo eine mehr unabhängige Stellung zu verschaffen sich sehnt, und Willens ist, Unannehmlichkeiten, die manchmal bei einem Wechsel des Aufenthaltsorts unausbleiblich sich einstellen, mächtig die Stirne zu bieten - alle diese können hier in Iowa finden, was sie suchen, vorausgesetzt, daß sie nicht die Hände in den Schooß legen. Unmoralische Menschen, Müssiggänger und Verschwender sollten nie ihre Schritte nach Amerika lenken, es wird ihnen sicherlich hier noch weit schlechter ergehen, als in Europa. Auch sollten Väter sich sehr lange bedenken, bevor sie die sogenannten ungerathenen Söhne mit "ein Paar Hundert Dollars in der Tasche" nach Amerika senden. Noth lehrt oftmals beten, sagt das Sprichwort, und es mögen Fälle vorgekommen sein, wo solche
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