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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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Davenports Vorgeschichte 15 der meisten anderen Gegenden von Iowa oder des Westens, heiter und frei, genießed und spendend; sie leben und lassen leben, und darum gelten sie so recht für das, was man mit "gemüthlich" bezeichnet. Die Hügelkette, welche den Mississippi umsäumt, und die Ebenen sind hie und da von Ravinen oder Schluchten und alten Flußläufen durchbrochen, welche nebst den Bergen einen Begriff geben von der einstigen Thätigkeit der Gletscher, die sich wiederholt über diesen Theil Landes hinweggeschoben und auch dem Mississippi, der in Urzeiten, wie die Geologen sagen, von oberhalb dem heutigen Clinton über Iowa City südwärts strömte, sein jetziges Bett angewiesen haben. Die Szenerie gewährt an vielen Stellen einen unbeschreiblich schönen Anblick. In der Stadt selber jedoch verschwindet viel von dem Pittoresken immer mehr vor dem prosaischen Baubedürfniß; aber doch sind noch zahlreiche Plätze übrig und werden auch noch lange erhalten bleiben, von denen man einen prächtigen Auslug und eine wunderbare Fernsicht auf einen der schönsten Theile des Mississippithales genießen kann. Eine kurze Strecke oberhalb der Stadt, nach Norden zu, beginnt die "rollende Prärie", reiches Farmland und mit blühenden Niederlassungen bedeckt. Die Hügel oder "Bluffs" waren in frühen Zeiten, ebenso wie die Flußufer, mit dichtem Naturwald bestanden, in welchem die Sycamore und verschiedene Eichenarten vorherrschten. Heute findet man davon hier und da nur noch schwache, aber hübsche Ueberreste, wie z. B. im Schützenpark und dem früheren Camp McClellan. Vor einigen Jahren glich die Gegend an Brown und Gaines Straße zwischen der Zwölften und Fünfzehnten, sowie die Grand Avenue und High Straße noch einem urwüchsigen Parke. Auch die alte mit eisernen Klammern zusammengehaltene Eiche von wunderlicher Form vor der ehemaligen Thompson'schen, jetzt Ryan'schen Residenz an der Brady Straße, deren wie ein gekrümmter Riesenarm auslaufender vermorschter Ast bei einem Gewittersturm im August 1900 abgebrochen wurde, und die wohl auf ein mehr als vierhundertjähriges Alter zurückblicken kann, gehört zu den Zeugen einer alten Zeit. Das County Scott, welches im Osten und Süden von dem einen graziösen Schwung schreibenden Mississippi eingefaßt ist, wird von mehreren kleinen Flüssen und einer Anzahl Bäche, die gewöhnlich sehr ruhig dahinfließen, aber im Frühjahr und nach starkem Regen auch ziemlich reißend werden können, gut bewässert und dränirt.
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Davenports Vorgeschichte 15 der meisten anderen Gegenden von Iowa oder des Westens, heiter und frei, genießed und spendend; sie leben und lassen leben, und darum gelten sie so recht für das, was man mit "gemüthlich" bezeichnet. Die Hügelkette, welche den Mississippi umsäumt, und die Ebenen sind hie und da von Ravinen oder Schluchten und alten Flußläufen durchbrochen, welche nebst den Bergen einen Begriff geben von der einstigen Thätigkeit der Gletscher, die sich wiederholt über diesen Theil Landes hinweggeschoben und auch dem Mississippi, der in Urzeiten, wie die Geologen sagen, von oberhalb dem heutigen Clinton über Iowa City südwärts strömte, sein jetziges Bett angewiesen haben. Die Szenerie gewährt an vielen Stellen einen unbeschreiblich schönen Anblick. In der Stadt selber jedoch verschwindet viel von dem Pittoresken immer mehr vor dem prosaischen Baubedürfniß; aber doch sind noch zahlreiche Plätze übrig und werden auch noch lange erhalten bleiben, von denen man einen prächtigen Auslug und eine wunderbare Fernsicht auf einen der schönsten Theile des Mississippithales genießen kann. Eine kurze Strecke oberhalb der Stadt, nach Norden zu, beginnt die "rollende Prärie", reiches Farmland und mit blühenden Niederlassungen bedeckt. Die Hügel oder "Bluffs" waren in frühen Zeiten, ebenso wie die Flußufer, mit dichtem Naturwald bestanden, in welchem die Sycamore und verschiedene Eichenarten vorherrschten. Heute findet man davon hier und da nur noch schwache, aber hübsche Ueberreste, wie z. B. im Schützenpark und dem früheren Camp McClellan. Vor einigen Jahren glich die Gegend an Brown und Gaines Straße zwischen der Zwölften und Fünfzehnten, sowie die Grand Avenue und High Straße noch einem urwüchsigen Parke. Auch die alte mit eisernen Klammern zusammengehaltene Eiche von wunderlicher Form vor der ehemaligen Thompson'schen, jetzt Ryan'schen Residenz an der Brady Straße, deren wie ein gekrümmter Riesenarm auslaufender vermorschter Ast bei einem Gewittersturm im August 1900 abgebrochen wurde, und die wohl auf ein mehr als vierhundertjähriges Alter zurückblicken kann, gehört zu den Zeugen einer alten Zeit. Das County Scott, welches im Osten und Süden von dem einen graziösen Schwung schreibenden Mississippi eingefaßt ist, wird von mehreren kleinen Flüssen und einer Anzahl Bäche, die gewöhnlich sehr ruhig dahinfließen, aber im Frühjahr und nach starkem Regen auch ziemlich reißend werden können, gut bewässert und dränirt.
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