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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 32
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18 Die Geschichte von Davenport. Bald nach Pike's Berichterstattung wurde mit der Errichtung von Forts an beiden Seiten des Mississippi begonnen. Die wichtigsten waren Cap de Gris bei St. Louis und weiter hinauf Fort Edwards und Fort Madison. Canadische Engländer, welche bis weit südlich Pelz- und anderen Handel mit den Indianern trieben, übten auf diese einen großen Einfluß aus und wiegelten die verschiedenen Stämme gegen einander und ganz besonders gegen die Amerikaner auf. Daraus ergab sich im Laufe des Krieges von 1812 die Nothwendigkeit, auch am Oberlauf des Stromes amerikanische Militärposten anzulegen. Einer von diesen war an der Mündung des Wisconsin Flusses bei Prairie du Chien. Als im Sommer 1814 Mannschaften und Proviant dorthin geschafft werden sollten, wurden die unter Befehl des Captain Campbell stehenden Boote bei einer wenige Meilen oberhalb der Insel Rock Island gelegenen kleinen Insel am 19. Juli von Indianern angegriffen und zum Theil vernichtet. Diese Insel heißt seither Campbell's Island, und das Scharmützel führt in der Lokalgeschichte die Bezeichnung als "Schlacht bei Campbell's Island". Nicht viel besser erging es einige Monate darauf einer anderen Expedition unter Führung des Majors (späteren Präsidenten) Zachary Taylor, welche am 6. September von einem bei Credit Island im Hinterhalt liegenden britischen Detachment und der von dem Häuptling Blackhawk geführten "British Band" der Sauk Indianer mit Kanonen angegriffen und zur Umkehr nach St. Louis gezwungen wurde. Ueber diese beiden in hiesiger Nachbarschaft gekämpften "Schlachten" wird an anderer Stelle Näheres berichtet. Die vorerwähnten Ereignisse wurden die Veranlassung zur Errichtung eines Fort auf Rock Island, der Felseninsel. In 1816 wurde das Fort Armstrong gebaut, welches nach dem damaligen Kriegsminister benannt wurde. Sein Zweck war der Schutz der Ansiedler und die Verdrängung des britischen Einflusses. Als die Indianer nach dem Kriege von 1832 auf Reservationen weiter westlich vom Mississippi untergebracht waren, wurde im Jahre 1836 die Besatzung zurückgezogen, und das Fort Armstrong gerieth allmälig in Verfall. Nur der Agent George Davenport, zwei Wächter über altes Kriegsgeräth nebst ein paar anderen Beamten blieben auf der Insel wohnen. Rock Island wurde später zeitweilig als öffentliche Domäne unter das allgemeine Landverkaufsgesetz gestellt, und mehrere kluge Leute erwarben daselbst werthvollen Besitz zu sehr billigem Preise. Erst der Bürgerkrieg lenkte die Aufmerksamkeit des Onkel Sam wieder auf die militärische Wichtigkeit dieser Insel, und sie wurde nach kostspieliger Ablösung
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18 Die Geschichte von Davenport. Bald nach Pike's Berichterstattung wurde mit der Errichtung von Forts an beiden Seiten des Mississippi begonnen. Die wichtigsten waren Cap de Gris bei St. Louis und weiter hinauf Fort Edwards und Fort Madison. Canadische Engländer, welche bis weit südlich Pelz- und anderen Handel mit den Indianern trieben, übten auf diese einen großen Einfluß aus und wiegelten die verschiedenen Stämme gegen einander und ganz besonders gegen die Amerikaner auf. Daraus ergab sich im Laufe des Krieges von 1812 die Nothwendigkeit, auch am Oberlauf des Stromes amerikanische Militärposten anzulegen. Einer von diesen war an der Mündung des Wisconsin Flusses bei Prairie du Chien. Als im Sommer 1814 Mannschaften und Proviant dorthin geschafft werden sollten, wurden die unter Befehl des Captain Campbell stehenden Boote bei einer wenige Meilen oberhalb der Insel Rock Island gelegenen kleinen Insel am 19. Juli von Indianern angegriffen und zum Theil vernichtet. Diese Insel heißt seither Campbell's Island, und das Scharmützel führt in der Lokalgeschichte die Bezeichnung als "Schlacht bei Campbell's Island". Nicht viel besser erging es einige Monate darauf einer anderen Expedition unter Führung des Majors (späteren Präsidenten) Zachary Taylor, welche am 6. September von einem bei Credit Island im Hinterhalt liegenden britischen Detachment und der von dem Häuptling Blackhawk geführten "British Band" der Sauk Indianer mit Kanonen angegriffen und zur Umkehr nach St. Louis gezwungen wurde. Ueber diese beiden in hiesiger Nachbarschaft gekämpften "Schlachten" wird an anderer Stelle Näheres berichtet. Die vorerwähnten Ereignisse wurden die Veranlassung zur Errichtung eines Fort auf Rock Island, der Felseninsel. In 1816 wurde das Fort Armstrong gebaut, welches nach dem damaligen Kriegsminister benannt wurde. Sein Zweck war der Schutz der Ansiedler und die Verdrängung des britischen Einflusses. Als die Indianer nach dem Kriege von 1832 auf Reservationen weiter westlich vom Mississippi untergebracht waren, wurde im Jahre 1836 die Besatzung zurückgezogen, und das Fort Armstrong gerieth allmälig in Verfall. Nur der Agent George Davenport, zwei Wächter über altes Kriegsgeräth nebst ein paar anderen Beamten blieben auf der Insel wohnen. Rock Island wurde später zeitweilig als öffentliche Domäne unter das allgemeine Landverkaufsgesetz gestellt, und mehrere kluge Leute erwarben daselbst werthvollen Besitz zu sehr billigem Preise. Erst der Bürgerkrieg lenkte die Aufmerksamkeit des Onkel Sam wieder auf die militärische Wichtigkeit dieser Insel, und sie wurde nach kostspieliger Ablösung
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