Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 51
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
Fort Armstrong auf Rock Island 37 Die Schönheit der Felseninsel - ein Juwel unter den Schönheiten des Mississippithales - und ihre Romantik haben gar manche anmuthige Feder in begeisterten Schwung versetzt. Die obigen Strophen aus der "Davenport Gazette" vom 24. Juli 1858 rühren wahrscheinlich von Frau Lucy Hitchcock her, von welcher die hiesigen Zeitungen um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eine Anzahl recht stimmungsvoller Gedichte gebracht haben, aus denen ein lokaler, einheimischer Duft weht. Herrlich in unserem großen Strom gelgen und von seinen beiden Armen sanft umschlungen, hoch genug, um vor Ueberfluthung gesichert zu sein, und umgeben von blühenden Städten und üppigen Feldern, liegt Rock Island da in erhabener Ruhe, ein Gegenstand der Aufmerksamkeit und Bewunderung der Reisenden, des Malers und Dichters, Aller, die Herz und Sinn haben für das Schaffen der Natur. Jahrhundertelang ist die Insel ein Lieblingsort der Indianer gewesen, bei deren Nachkommen in der Ferne das Andenken und die andächtige Verehrung für Assin-ne-ma-neß, diese Wunderinsel, noch in der Tradition weiterleben. Der Fortschritt der Zeit, der Drang nach Ausdehnung und Macht des Angelsachsenthums brauchte diesen schönen Fleck Erde für seine Zwecke und diejenigen einer sogenannten höheren Gesittung, und der Rothmann mußte gehen. Es gab eine Zeit militärischen Treibens, um welches sich ein reges bürgerliches Leben entfaltete. Kanonen des Fort grüßten die Sonne bei ihrem Aufgang und Niedergang. Dann wieder blieben Reveille und Retraite ein Menschenleben lang verstummt, während welcher Zeit ein wechselvoller Kampf stattfand gegen ein habgieriges Spekulantenthum, das seine Raubfänge in die liebliche Insel zu schlagen suchte, bis diese während unseres Bürgerkrieges von neuem einer militärischen Bestimmung zugeführt und zu einem der größten Waffenplätze dieses Landes gemacht wurde, welcher nach Ausführung der von der Regierung getroffenen Dispositionen bestimmt zu sein scheint, eine der größten Waffenschmieden der Welt zu werden. Das gegenwärtige Kapitel befaßt sich mit der Geschichte des Fort Armstrong von 1816 bis 1836. Die Interimszeit bis 1860 und die Geschichte des Rock Island Arsenals werden weiterhin behandelt werden. Die im vorhergegangenen Kapitel geschilderten blutigen Vorgänge konnten nicht umhin, bei den militärischen Autoritäten in St. Louis und Washington die bereits in 1805 von Leutnant Zebulon Pike ausgesprochene Ueberzeugung von der strategischen Wichtigkeit eines befestigten Platzes auf Rock Island zu stärken.
Saving...
prev
next
Fort Armstrong auf Rock Island 37 Die Schönheit der Felseninsel - ein Juwel unter den Schönheiten des Mississippithales - und ihre Romantik haben gar manche anmuthige Feder in begeisterten Schwung versetzt. Die obigen Strophen aus der "Davenport Gazette" vom 24. Juli 1858 rühren wahrscheinlich von Frau Lucy Hitchcock her, von welcher die hiesigen Zeitungen um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eine Anzahl recht stimmungsvoller Gedichte gebracht haben, aus denen ein lokaler, einheimischer Duft weht. Herrlich in unserem großen Strom gelgen und von seinen beiden Armen sanft umschlungen, hoch genug, um vor Ueberfluthung gesichert zu sein, und umgeben von blühenden Städten und üppigen Feldern, liegt Rock Island da in erhabener Ruhe, ein Gegenstand der Aufmerksamkeit und Bewunderung der Reisenden, des Malers und Dichters, Aller, die Herz und Sinn haben für das Schaffen der Natur. Jahrhundertelang ist die Insel ein Lieblingsort der Indianer gewesen, bei deren Nachkommen in der Ferne das Andenken und die andächtige Verehrung für Assin-ne-ma-neß, diese Wunderinsel, noch in der Tradition weiterleben. Der Fortschritt der Zeit, der Drang nach Ausdehnung und Macht des Angelsachsenthums brauchte diesen schönen Fleck Erde für seine Zwecke und diejenigen einer sogenannten höheren Gesittung, und der Rothmann mußte gehen. Es gab eine Zeit militärischen Treibens, um welches sich ein reges bürgerliches Leben entfaltete. Kanonen des Fort grüßten die Sonne bei ihrem Aufgang und Niedergang. Dann wieder blieben Reveille und Retraite ein Menschenleben lang verstummt, während welcher Zeit ein wechselvoller Kampf stattfand gegen ein habgieriges Spekulantenthum, das seine Raubfänge in die liebliche Insel zu schlagen suchte, bis diese während unseres Bürgerkrieges von neuem einer militärischen Bestimmung zugeführt und zu einem der größten Waffenplätze dieses Landes gemacht wurde, welcher nach Ausführung der von der Regierung getroffenen Dispositionen bestimmt zu sein scheint, eine der größten Waffenschmieden der Welt zu werden. Das gegenwärtige Kapitel befaßt sich mit der Geschichte des Fort Armstrong von 1816 bis 1836. Die Interimszeit bis 1860 und die Geschichte des Rock Island Arsenals werden weiterhin behandelt werden. Die im vorhergegangenen Kapitel geschilderten blutigen Vorgänge konnten nicht umhin, bei den militärischen Autoritäten in St. Louis und Washington die bereits in 1805 von Leutnant Zebulon Pike ausgesprochene Ueberzeugung von der strategischen Wichtigkeit eines befestigten Platzes auf Rock Island zu stärken.
Germans in Iowa
sidebar