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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 70
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56 Die Geschichte von Davenport. Auch der "zweite Blackhawk Krieg" war nun zu Ende. Leute, welche mit den Verhältnissen bekannt waren, glaubten, daß er hätte vermieden werden können, wenn man gegen die Indianer mehr Nachsicht und Gerechtigkeit geübt hätte. Sie würden mit ein paar tausend Dollars Entschädigung zufrieden gewesen sein und das Land geräumt haben. Der Krieg hat direkt und indirekt ungefähr zwei Millionen Dollars gekostet. Er ist der letzte in diesem Landestheil gewesen. Blackhawk und sein Sohn Seoskuk nebst einigen seiner Krieger wurden nach Fortreß Monroe in Virginia und nach einiger Zeit nach Washington gebracht, wo sie dem "großen Vater", dem Präsidenten Jackson, vorgeführt wurden. Ihre Gefangenschaft war beendigt. Sie wurden unter Aufsicht eines Offiziers, Major Garland, durch die Städte des Ostens geführt, wo sie gefeiert und beschenkt, aber auch von der Stärke und Macht der Weißen überzeugt wurden. Die Reise durch den Osten des Landes war ein Ehrenzug gewesen. Sie fand einen schmerzlichen Abschluß bei der Rückkehr nach Rock Island, als der entthronte alte Häuptling in Keokuk seinem Nachfolger begegnete. Er trug aber sein Gesicht mit Würde. Er begab sich zu seinen Stammesangehörigen nahe dem Des Moines Flusse, wo er etwas Ackerbau trieb, sein Häuschen einigermaßen nach Art der Weißen einrichtete und sich auch wie diese kleidete. Er starb dort am 3. Oktober 1838 und wurde mit den einem großen Häuptling gebührenden Ehren bestattet. Mit dem Unterkörper in sitzender Haltung und eine Hand auf einen Stab gestützt in einer Grube, der Oberkörper mit Büffelfellen bedeckt und das Grab mit einem Graben und einem Staketenzaun umgeben, "aufrecht daß er da mit dem Anstand, den er hatte, als er's Licht noch sah." Seine Gebeine wurden von einem Arzt gestohlen und als Skelett präparirt, aber durch den Governor Lucas zurückerlangt und in Burlington in einer Art Museum des Territoriums untergebracht, wo sie bald darauf nebst dem Gebäude verbrannten. Als der Blackhawk Krieg eine bedrohliche Ausdehnung genommen hatte, wurde General Winfield Scott mit Truppen vom Osten nach dem Schauplatz der Unruhen beordert, um das Kommando zu führen. Er traf aber über die Großen Seen und in Landmärschen erst einige Tage nach der Schlacht vom Bad Axe in Prairie du Chien ein, von wo er den Fluß herab nach Rock Island kam und nur noch den Friedensvertrag schließen konnte. Unter seinen Soldaten war die Cholera ausgebrochen, die dann auch im Fort um sich griff, weshalb die Truppen in mehreren kleinen Camps auf dieser Seite des Flusses
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56 Die Geschichte von Davenport. Auch der "zweite Blackhawk Krieg" war nun zu Ende. Leute, welche mit den Verhältnissen bekannt waren, glaubten, daß er hätte vermieden werden können, wenn man gegen die Indianer mehr Nachsicht und Gerechtigkeit geübt hätte. Sie würden mit ein paar tausend Dollars Entschädigung zufrieden gewesen sein und das Land geräumt haben. Der Krieg hat direkt und indirekt ungefähr zwei Millionen Dollars gekostet. Er ist der letzte in diesem Landestheil gewesen. Blackhawk und sein Sohn Seoskuk nebst einigen seiner Krieger wurden nach Fortreß Monroe in Virginia und nach einiger Zeit nach Washington gebracht, wo sie dem "großen Vater", dem Präsidenten Jackson, vorgeführt wurden. Ihre Gefangenschaft war beendigt. Sie wurden unter Aufsicht eines Offiziers, Major Garland, durch die Städte des Ostens geführt, wo sie gefeiert und beschenkt, aber auch von der Stärke und Macht der Weißen überzeugt wurden. Die Reise durch den Osten des Landes war ein Ehrenzug gewesen. Sie fand einen schmerzlichen Abschluß bei der Rückkehr nach Rock Island, als der entthronte alte Häuptling in Keokuk seinem Nachfolger begegnete. Er trug aber sein Gesicht mit Würde. Er begab sich zu seinen Stammesangehörigen nahe dem Des Moines Flusse, wo er etwas Ackerbau trieb, sein Häuschen einigermaßen nach Art der Weißen einrichtete und sich auch wie diese kleidete. Er starb dort am 3. Oktober 1838 und wurde mit den einem großen Häuptling gebührenden Ehren bestattet. Mit dem Unterkörper in sitzender Haltung und eine Hand auf einen Stab gestützt in einer Grube, der Oberkörper mit Büffelfellen bedeckt und das Grab mit einem Graben und einem Staketenzaun umgeben, "aufrecht daß er da mit dem Anstand, den er hatte, als er's Licht noch sah." Seine Gebeine wurden von einem Arzt gestohlen und als Skelett präparirt, aber durch den Governor Lucas zurückerlangt und in Burlington in einer Art Museum des Territoriums untergebracht, wo sie bald darauf nebst dem Gebäude verbrannten. Als der Blackhawk Krieg eine bedrohliche Ausdehnung genommen hatte, wurde General Winfield Scott mit Truppen vom Osten nach dem Schauplatz der Unruhen beordert, um das Kommando zu führen. Er traf aber über die Großen Seen und in Landmärschen erst einige Tage nach der Schlacht vom Bad Axe in Prairie du Chien ein, von wo er den Fluß herab nach Rock Island kam und nur noch den Friedensvertrag schließen konnte. Unter seinen Soldaten war die Cholera ausgebrochen, die dann auch im Fort um sich griff, weshalb die Truppen in mehreren kleinen Camps auf dieser Seite des Flusses
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