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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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Dred Scott, der Sklave. 63 aus. Im Juni 1843 kaufte er von Antoine LeClaire an der Oestlichen Zweiten Straße zwei Baustellen und begann mit dem Bau eines zweistöckigen Wohnhauses. Rechts und links davon kaufte er von James A. Harrison und Calvin A. Tuttle zwei weitere Baustellen zu einem Garten. Bevor er jedoch das Haus beziehen konnte, starb er am 30. Dezember 1843 im "LeClaire House". Seine Bestattung erfolgte auf LeClaire's Begräbnißplatz bei der Sechsten und LeClaire Straße, von wo seine Gebeine später nach dem städtischen Friedhof übergeführt wurden, während mehrere andere auf dem katholischen St. Mary's Friedhof ihre letzte Ruhestatt fanden. Diese vorstehenden Angaben wurden deshalb so eingehend gemacht, weil öfters Zweifel darüber geäußert wurden, ob das sogenannte "Emerson House", No. 219 Oestliche Zweite Straße, von dem Dr. John Emerson oder von John M. Emerson, dem zweiten oder dritten Pächter des alten "Davenport Hotel", gebaut wurde, welcher zur selben Zeit hier lebte und ungefähr vier Wochen vor dem Doktor hier gestorben ist. Das "Emerson House" wurde unzweifelhaft von Dr. Emerson, dem Eigenthümer des Sklaven Dred Scott, gebaut. Nach des Doktors Testament ging Dred nebst dem anderen Eigenthum als Erbstück in den Besitz der Wittwe Eliza Irene, geb. Sanford, über, welche nach St. Louis verzog, und ihn an einen Capt. Bainbridge vermiethete, den er als Diener nach dem mexikanischen Kriege begleitete. Von dort nach St. Louis zurückgekehrt, machte er seiner Herrin, Frau Emerson, den Vorschlag, sich und seine Familienmitglieder freizukaufen. Er bot einen Theil Baargeld und für den Rest eine anscheinend genügende Sicherheit; aber sein Anerbieten wurde abgelehnt, weil die Frau zu glauben schien, daß er in der Freiheit verlumpen würde. Der Advokat Frank P. Blair in St. Louis, einer der entschiedenen Freiboden-Demokraten und Gegner der Sklaverei im Sklavenstaate Missouri, hörte von dem Falle Dred Scott's und seinen Wanderungen durch freies und unfreies Gebiet, und beschloß, das Gesetz auf die Probe zu stellen. Eine dem Sklaven ertheilte Prügelung lieferte den unmittelbaren Klagegrund beim Kreisgericht von St. Louis County. Die Klage konnte nur gültig sein, wenn Scott ein freier Bürger war, dem von einem Andern körperliche Gewalt angethan war. Das Untergericht entschied, daß sein Aufenthalt in freiem Gebiet ihn frei gemacht habe und daß er in rechtlicher Weise nicht wieder in die Sklaverei zurückgebracht werden könne. Es wurde an das Staatsobergericht appellirt, und dieses verwarf mit zwei gegen eine Stimme (die beiden Beisitzer gegen den Oberrichter) die
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Dred Scott, der Sklave. 63 aus. Im Juni 1843 kaufte er von Antoine LeClaire an der Oestlichen Zweiten Straße zwei Baustellen und begann mit dem Bau eines zweistöckigen Wohnhauses. Rechts und links davon kaufte er von James A. Harrison und Calvin A. Tuttle zwei weitere Baustellen zu einem Garten. Bevor er jedoch das Haus beziehen konnte, starb er am 30. Dezember 1843 im "LeClaire House". Seine Bestattung erfolgte auf LeClaire's Begräbnißplatz bei der Sechsten und LeClaire Straße, von wo seine Gebeine später nach dem städtischen Friedhof übergeführt wurden, während mehrere andere auf dem katholischen St. Mary's Friedhof ihre letzte Ruhestatt fanden. Diese vorstehenden Angaben wurden deshalb so eingehend gemacht, weil öfters Zweifel darüber geäußert wurden, ob das sogenannte "Emerson House", No. 219 Oestliche Zweite Straße, von dem Dr. John Emerson oder von John M. Emerson, dem zweiten oder dritten Pächter des alten "Davenport Hotel", gebaut wurde, welcher zur selben Zeit hier lebte und ungefähr vier Wochen vor dem Doktor hier gestorben ist. Das "Emerson House" wurde unzweifelhaft von Dr. Emerson, dem Eigenthümer des Sklaven Dred Scott, gebaut. Nach des Doktors Testament ging Dred nebst dem anderen Eigenthum als Erbstück in den Besitz der Wittwe Eliza Irene, geb. Sanford, über, welche nach St. Louis verzog, und ihn an einen Capt. Bainbridge vermiethete, den er als Diener nach dem mexikanischen Kriege begleitete. Von dort nach St. Louis zurückgekehrt, machte er seiner Herrin, Frau Emerson, den Vorschlag, sich und seine Familienmitglieder freizukaufen. Er bot einen Theil Baargeld und für den Rest eine anscheinend genügende Sicherheit; aber sein Anerbieten wurde abgelehnt, weil die Frau zu glauben schien, daß er in der Freiheit verlumpen würde. Der Advokat Frank P. Blair in St. Louis, einer der entschiedenen Freiboden-Demokraten und Gegner der Sklaverei im Sklavenstaate Missouri, hörte von dem Falle Dred Scott's und seinen Wanderungen durch freies und unfreies Gebiet, und beschloß, das Gesetz auf die Probe zu stellen. Eine dem Sklaven ertheilte Prügelung lieferte den unmittelbaren Klagegrund beim Kreisgericht von St. Louis County. Die Klage konnte nur gültig sein, wenn Scott ein freier Bürger war, dem von einem Andern körperliche Gewalt angethan war. Das Untergericht entschied, daß sein Aufenthalt in freiem Gebiet ihn frei gemacht habe und daß er in rechtlicher Weise nicht wieder in die Sklaverei zurückgebracht werden könne. Es wurde an das Staatsobergericht appellirt, und dieses verwarf mit zwei gegen eine Stimme (die beiden Beisitzer gegen den Oberrichter) die
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