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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 137
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Unsere Pioniere. 123 zerner oder steinerner Stampfer befestigt war. Der in solchem Mörser zerquetschte Mais wurde in ein Gefäß mit Wasser geschüttet und dadurch von den Hülsen gereinigt. So erhielt man "Camp" und "Hominy", woraus Brod und Kuchen und Brei bereitet wurden. Wilder Honig und Sirup ließen das grobe Gebäck recht gut munden. Es gab viele Hirsche und Geflügel verschiedener Art, so daß es an Fleisch nie mangelte. Zucker war ein rarer Artikel, den sich nicht Viele leisten konnten. Der Kaffe, welcher meistens mit Zusatz von geröstetem Getreide bereitet war, wurde meistens mit Molasses gesüßt. Aber es fehlte keineswegs an sonstigen Süßigkeiten, die für den langen Winter eingekocht oder auf sonstige Weise eingemacht wurden. Hierzu dienten besonders die wilden Pflaumen, Kirschen und Trauben, und zum Süßen wurde auch der eingekochte Ahorn- und Melonensaft benutzt. Der Saft der Wassermelonen ist freilich nicht sehr süß, aber wenn dick eingekocht, liefert er eine Art Sirup, der zum einmachen von Süßgurken und für andere Küchenzwecke nicht zu verachten war. Es gab auch reichlich wilden Honig. Die "Honigbäume" fand man durch Beobachtung des Fluges der Bienen, die zur Abladung der gesammelten Süßigkeit in gerader Linie nach ihrem Bau flogen, oder auch durch Beobachtung ihrer Hausreinigung. An einem sonnigen Tage im Spätwinter, wenn der Erdboden noch mit Schnee bedeckt war, konnte man nämlich unter dem Baume, auf oder in welchem sich ein Schwarm angesiedelt hatte, die Zeichen des Fleißes und der Reinlichkeit der Bienen sehen - todte Bienen, Motten und sonstiger Unrath waren da hinausgeschafft worden. Der Honig wurde oft in große Zuber ausgelassen, und es gab davon in Menge, daß er lange stehen konnte, bis er hart war und wie Käse geschnitten wurde. Aus dem Wachs wurden Lichte gegossen, oder "gedippt". Letzteres geschah durch Eintauchen von gekauftem oder auch aus altem Baumwollzeug gedrehtem Docht in geschmolzenes Wachs oder flüssigen Talg, und die Prozedur wurde wiederholt bis die Lichte die gehörige Dicke hatten. Mit dem Kochen und Backen hatte die Arbeit der Frauen noch keineswegs ein Ende. Es kamen auch Spinnen und Weben, Kleidermachen, oft sogar für die Männer, und viele andere Hantirungen dazu, welche besonders die langen Winterabende füllten. Aber auch ihnen verstand man eine angenehme Seite zu geben. Der Flachs wurde, wenn er reif war, mit den Wurzeln ausgezogen und zum Trocknen in Reihen ausgebreitet, dann in Bündeln aufgestellt, bis die Zeit kam zum Brechen, Schwingeln und Hecheln, um die holzigen Theile der Stengel von den
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Unsere Pioniere. 123 zerner oder steinerner Stampfer befestigt war. Der in solchem Mörser zerquetschte Mais wurde in ein Gefäß mit Wasser geschüttet und dadurch von den Hülsen gereinigt. So erhielt man "Camp" und "Hominy", woraus Brod und Kuchen und Brei bereitet wurden. Wilder Honig und Sirup ließen das grobe Gebäck recht gut munden. Es gab viele Hirsche und Geflügel verschiedener Art, so daß es an Fleisch nie mangelte. Zucker war ein rarer Artikel, den sich nicht Viele leisten konnten. Der Kaffe, welcher meistens mit Zusatz von geröstetem Getreide bereitet war, wurde meistens mit Molasses gesüßt. Aber es fehlte keineswegs an sonstigen Süßigkeiten, die für den langen Winter eingekocht oder auf sonstige Weise eingemacht wurden. Hierzu dienten besonders die wilden Pflaumen, Kirschen und Trauben, und zum Süßen wurde auch der eingekochte Ahorn- und Melonensaft benutzt. Der Saft der Wassermelonen ist freilich nicht sehr süß, aber wenn dick eingekocht, liefert er eine Art Sirup, der zum einmachen von Süßgurken und für andere Küchenzwecke nicht zu verachten war. Es gab auch reichlich wilden Honig. Die "Honigbäume" fand man durch Beobachtung des Fluges der Bienen, die zur Abladung der gesammelten Süßigkeit in gerader Linie nach ihrem Bau flogen, oder auch durch Beobachtung ihrer Hausreinigung. An einem sonnigen Tage im Spätwinter, wenn der Erdboden noch mit Schnee bedeckt war, konnte man nämlich unter dem Baume, auf oder in welchem sich ein Schwarm angesiedelt hatte, die Zeichen des Fleißes und der Reinlichkeit der Bienen sehen - todte Bienen, Motten und sonstiger Unrath waren da hinausgeschafft worden. Der Honig wurde oft in große Zuber ausgelassen, und es gab davon in Menge, daß er lange stehen konnte, bis er hart war und wie Käse geschnitten wurde. Aus dem Wachs wurden Lichte gegossen, oder "gedippt". Letzteres geschah durch Eintauchen von gekauftem oder auch aus altem Baumwollzeug gedrehtem Docht in geschmolzenes Wachs oder flüssigen Talg, und die Prozedur wurde wiederholt bis die Lichte die gehörige Dicke hatten. Mit dem Kochen und Backen hatte die Arbeit der Frauen noch keineswegs ein Ende. Es kamen auch Spinnen und Weben, Kleidermachen, oft sogar für die Männer, und viele andere Hantirungen dazu, welche besonders die langen Winterabende füllten. Aber auch ihnen verstand man eine angenehme Seite zu geben. Der Flachs wurde, wenn er reif war, mit den Wurzeln ausgezogen und zum Trocknen in Reihen ausgebreitet, dann in Bündeln aufgestellt, bis die Zeit kam zum Brechen, Schwingeln und Hecheln, um die holzigen Theile der Stengel von den
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