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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 139
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Unsere Pioniere. 125 gehalten werden, bis in dem Kreise die Wölfe zusammengetrieben waren. Schießgewehre wurden gewöhnlich nicht mitgenommen, nur tüchtige Knüppel; denn das Schießen wäre für die Jagdgenossen selber zu gefährlich gewesen. Wenn die ganze Meute auf einmal losgelassen wurde, gab es furchtbare Kämpfe zwischen den wilden und den zahmen Vettern, bei denen die Verwandtschaft bekanntlich ebenso wenig gilt wie zwischen Engländern und Deutschen. Gewöhnlich blieben die Hunde siegreich, aber gar mancher mußte an den Wunden verenden. In einer lustigen Gesellschaft, im Februar 1838, wurde eine Wolfsjagd verabredet. Es bildeten sich zwei Parteien, die eine mit A. LeClaire als Captain, und die andere unter Führung eines gewissen Patton. Die Gesellschaft, welche die wenigsten Wolfsschwänze heimbrächte, sollte den Jagdschmaus bezahlen. Es war ein schöner Wintertag. Rosse und Reiter und Hunde waren in bester Jagdstimmung. Gebüsch und Prärie wurden abgestreift, wobei eines der Pferde stürzte, so daß es getödtet werden mußte, und ein anderes wurde lahm. Nach der Heimkehr konnte LeClaire drei Wolfsschwänze aufweisen. Patton's Company hatte keinen einzigen Wolf erlegt. Um nicht leer heimzukommen hatte Patton einem Trapper zwei Schwänze abgekauft; aber die genügten nicht, und er und seine Genossen hatten für das Souper zu bezahlen, welches mit "Wolfshunger" verzehrt wurde. Innerhalb der Stadt Davenport hat sich noch im Winter 1872 ein Wolfskampf abgespielt. Ein Präriewolf hatte sich am Nachmittag des 20. Februar nach dem Bauholzhof der Davies & Son's Sägemühle bei der Zweiten und Warren Straße verirrt, wo er von einem der Arbeiter gesehen wurde. Der Mann eilte über die Straße nach Grotjahn's Fleischerladen, von wo er mit einer Pistole und einem Fleischerhunde zurückkehrte. Als er den Wolf sorglos zwischen den Holzstapeln streifen sah, feuerte er auf ihn, verfehlte aber das Ziel. Inzwischen war auch der Hund herangekommen, und nun entspann sich ein Kampf auf Leben und Tod. Oft sprangen dabei die wüthenden Gegner hoch in die Luft. Der Wolf schnappte nach der Schnauze des Hundes, und dieser suchte dem Wolf an die Kehle zu fahren. Nach fast einer halben Stunde gelang es dem Hunde, den Wolf an der Gurgel zu packen und er ließ sich nicht wieder abschütteln. Ein paar Knüttelhiebe über den Kopf endigten Isegrim's Laufbahn. Aber auch der Hund war bös zugerichtet. Nase und Lippen waren ihm schlimm zerfetzt und das Fell war an vielen Stellen durchgefratzt. Grotjahn schnitt dem Wolf die Kopfhaut ab und erhielt vom County Auditor die gesetzmäßige Prämie von einem Dollar.
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Unsere Pioniere. 125 gehalten werden, bis in dem Kreise die Wölfe zusammengetrieben waren. Schießgewehre wurden gewöhnlich nicht mitgenommen, nur tüchtige Knüppel; denn das Schießen wäre für die Jagdgenossen selber zu gefährlich gewesen. Wenn die ganze Meute auf einmal losgelassen wurde, gab es furchtbare Kämpfe zwischen den wilden und den zahmen Vettern, bei denen die Verwandtschaft bekanntlich ebenso wenig gilt wie zwischen Engländern und Deutschen. Gewöhnlich blieben die Hunde siegreich, aber gar mancher mußte an den Wunden verenden. In einer lustigen Gesellschaft, im Februar 1838, wurde eine Wolfsjagd verabredet. Es bildeten sich zwei Parteien, die eine mit A. LeClaire als Captain, und die andere unter Führung eines gewissen Patton. Die Gesellschaft, welche die wenigsten Wolfsschwänze heimbrächte, sollte den Jagdschmaus bezahlen. Es war ein schöner Wintertag. Rosse und Reiter und Hunde waren in bester Jagdstimmung. Gebüsch und Prärie wurden abgestreift, wobei eines der Pferde stürzte, so daß es getödtet werden mußte, und ein anderes wurde lahm. Nach der Heimkehr konnte LeClaire drei Wolfsschwänze aufweisen. Patton's Company hatte keinen einzigen Wolf erlegt. Um nicht leer heimzukommen hatte Patton einem Trapper zwei Schwänze abgekauft; aber die genügten nicht, und er und seine Genossen hatten für das Souper zu bezahlen, welches mit "Wolfshunger" verzehrt wurde. Innerhalb der Stadt Davenport hat sich noch im Winter 1872 ein Wolfskampf abgespielt. Ein Präriewolf hatte sich am Nachmittag des 20. Februar nach dem Bauholzhof der Davies & Son's Sägemühle bei der Zweiten und Warren Straße verirrt, wo er von einem der Arbeiter gesehen wurde. Der Mann eilte über die Straße nach Grotjahn's Fleischerladen, von wo er mit einer Pistole und einem Fleischerhunde zurückkehrte. Als er den Wolf sorglos zwischen den Holzstapeln streifen sah, feuerte er auf ihn, verfehlte aber das Ziel. Inzwischen war auch der Hund herangekommen, und nun entspann sich ein Kampf auf Leben und Tod. Oft sprangen dabei die wüthenden Gegner hoch in die Luft. Der Wolf schnappte nach der Schnauze des Hundes, und dieser suchte dem Wolf an die Kehle zu fahren. Nach fast einer halben Stunde gelang es dem Hunde, den Wolf an der Gurgel zu packen und er ließ sich nicht wieder abschütteln. Ein paar Knüttelhiebe über den Kopf endigten Isegrim's Laufbahn. Aber auch der Hund war bös zugerichtet. Nase und Lippen waren ihm schlimm zerfetzt und das Fell war an vielen Stellen durchgefratzt. Grotjahn schnitt dem Wolf die Kopfhaut ab und erhielt vom County Auditor die gesetzmäßige Prämie von einem Dollar.
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