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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 151
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Unsere Pioniere. 137 port unterworfen ist, hiesige durstige Seelen sich ihre Sorgenbrecher aus Rock Island in Illinois holen, so ist auch in der Pionierzeit die Vorgängerin unserer Schwesterstadt, das einstige Stephenson, schon eine beliebte Bezugsquelle für Whiskey gewesen. In Iowa bestand noch keine Prohibition, und es gab damals in Davenport bereits mehrere Plätze, wo Whiskey zu haben war, nämlich außer den Kaufläden auch in der Schenke des Capt. Litch und des "Davenport Hotel", alle am "Brimstone Corner" oder der Pech- und Schwefelecke gelegen. Aber deren Stoff scheint gewissen Feinschmeckern nicht genug gewesen zu sein, so daß sie Stephenson patronisirten. Dies ist nach einem Briefe zu vermuthen, dan der alte Sherif Harvey Leonard im Frühjahr 1886 zufällig unter seinen alten Papieren wiederfand. Der Brief lautete: "Buffalo, 13. Juli 1837. - Freund Harve. - Ich möchte, daß Sie nach Ripley Straße hinuntergehen und sich von Levi Colton nach Stephenson rudern lassen. Dann gehen Sie zu Tim Babcock im "Wandloch" und sagen ihm, - na, Joe Conway oder Bernard Smith werden schon wissen, was ich will. (Das Wort "Hole in the Wall" war also schon vor achtzig Jahren erfunden, und der geheimnißvolle Auftrag scheint anzudeuten, daß Babcock einen heimlichen oder unlizensirten Handel trieb.) "Wenn Sie Bill Frizzell oder Joe Knox sehen, dann sagen Sie ihnen, daß ich bald mal zu einer Partie Poker hinüberkommen werde. Sagen Sie auch Barrows, (dem Doktor oder dem Ingenieur?) daß er mich bei einem Spielchen nicht vergißt. Soeben habe ich mit Gordon (dem Major?) Einen hinter die Binde gegossen. Er meint, es sei schrecklich trocken drunten in Pine. Er kann da sein Geld garnicht anbringen und trägt's im Hut mit sich herum. Wenn der Postmann nicht in den nächsten zehn Tagen hier vorüberkommt, schicke ich diesen Brief mit Joe Topin. Ihr William B. Watts." Auf die Frage, ob er alle die obigen Aufträge gut ausgeführt habe, erwiderte Leonard: "Ich kann mich nicht genau entsinnen; aber es ist sehr wahrscheinlich, denn wir thaten damals, als es im weiten Umkreise kaum zweihundert Menschen gab, einander gern jede Gefälligkeit. Das oben erwähnte "Pine" war eine der vielen fehlgeborenen Städtegründungen an der Mündung des Pine Creek, ein paar Meilen unterhalb Buffalo. Excellenz in Davenport. Robert Lucas, der erste Governor des Territorium Iowa, traf Ende August 1838 auf seinem neun Wirkungsfelde ein. Er hatte für die Reise nicht den Ohio, sondern die
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Unsere Pioniere. 137 port unterworfen ist, hiesige durstige Seelen sich ihre Sorgenbrecher aus Rock Island in Illinois holen, so ist auch in der Pionierzeit die Vorgängerin unserer Schwesterstadt, das einstige Stephenson, schon eine beliebte Bezugsquelle für Whiskey gewesen. In Iowa bestand noch keine Prohibition, und es gab damals in Davenport bereits mehrere Plätze, wo Whiskey zu haben war, nämlich außer den Kaufläden auch in der Schenke des Capt. Litch und des "Davenport Hotel", alle am "Brimstone Corner" oder der Pech- und Schwefelecke gelegen. Aber deren Stoff scheint gewissen Feinschmeckern nicht genug gewesen zu sein, so daß sie Stephenson patronisirten. Dies ist nach einem Briefe zu vermuthen, dan der alte Sherif Harvey Leonard im Frühjahr 1886 zufällig unter seinen alten Papieren wiederfand. Der Brief lautete: "Buffalo, 13. Juli 1837. - Freund Harve. - Ich möchte, daß Sie nach Ripley Straße hinuntergehen und sich von Levi Colton nach Stephenson rudern lassen. Dann gehen Sie zu Tim Babcock im "Wandloch" und sagen ihm, - na, Joe Conway oder Bernard Smith werden schon wissen, was ich will. (Das Wort "Hole in the Wall" war also schon vor achtzig Jahren erfunden, und der geheimnißvolle Auftrag scheint anzudeuten, daß Babcock einen heimlichen oder unlizensirten Handel trieb.) "Wenn Sie Bill Frizzell oder Joe Knox sehen, dann sagen Sie ihnen, daß ich bald mal zu einer Partie Poker hinüberkommen werde. Sagen Sie auch Barrows, (dem Doktor oder dem Ingenieur?) daß er mich bei einem Spielchen nicht vergißt. Soeben habe ich mit Gordon (dem Major?) Einen hinter die Binde gegossen. Er meint, es sei schrecklich trocken drunten in Pine. Er kann da sein Geld garnicht anbringen und trägt's im Hut mit sich herum. Wenn der Postmann nicht in den nächsten zehn Tagen hier vorüberkommt, schicke ich diesen Brief mit Joe Topin. Ihr William B. Watts." Auf die Frage, ob er alle die obigen Aufträge gut ausgeführt habe, erwiderte Leonard: "Ich kann mich nicht genau entsinnen; aber es ist sehr wahrscheinlich, denn wir thaten damals, als es im weiten Umkreise kaum zweihundert Menschen gab, einander gern jede Gefälligkeit. Das oben erwähnte "Pine" war eine der vielen fehlgeborenen Städtegründungen an der Mündung des Pine Creek, ein paar Meilen unterhalb Buffalo. Excellenz in Davenport. Robert Lucas, der erste Governor des Territorium Iowa, traf Ende August 1838 auf seinem neun Wirkungsfelde ein. Er hatte für die Reise nicht den Ohio, sondern die
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