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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 173
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Das Werden einer Stadt. 159 18. Kapitel. Das Werden einer Stadt. Wechsel der Szene. - Ein intellektueller Knotenpunkt. - Wilson's Fähre. - Unter Wisconsin's Hoheit. - Erste Deutsche in Davenport. - Panik von 1837. - Gruß an den Frühling 1838. - Die "Sun" geht auf. - Iowa wird Terrirtorium. Während die bewaldeten Höhen, welche mit ihren hübschen Konturen den Blick kranzartig begrenzen, noch in ihrer ursprünglichen Unberührtheit verharrten, erfuhr die von ihnen und dem Silberband des Mississippi umschlossene Ebene allmählig in ihrem Aussehen eine Veränderung. Auf der grünen und blumenreichen Pärie entstanden neben dem LeClaire'schen und den beiden Spencer'schen Häusern mehr menschliche Wohnungen. Der Grund und Boden der Stadt, obwohl auf festem Kalkstein lagernd, der im östlichen Theile oft fast bis an die Oberfläche heraufragte, war doch an vielen Stellen sehr morastig, und sogar noch 25 Jahre nach dem Entstehen der Stadt wurde im Frühjahr oder auch sonst nach anhaltendem Regenwetter berechtigte Klage über den miserablen Zustand der Straßen geführt. Namentlich westlich von der Western Avenue, dort wo sich der jetzt so nette kleine Washington Park befindet, war früher während eines großen Theiles des Jahres ein weiches Moor, welches bis gegen die Vierte Straße hinaufreichte und sich westlich, nur mit einer kurzen Unterbrechung bei der Fillmore Straße, bis zum Fuße der Blackhawkberge ausdehnte. Der Grund war oft nicht nur für Fuhrwerke, sondern auch für Menschen nur schwer passirbar, und manches Stück Vieh, das darin steckengeblieben war, konnte nur mit Mühe wieder herausgeschafft werden. Dieser "untere Stadttheil" ist allmählig höher geworden, zumeist infolge der natürlichen Abwaschungen von der nördlichen Hügeln. Der Regen vieler Jahre hat eine demokratisch nivellirende Tendenz gehabt und die großen Ungleichheiten zwischen den hoch gelegenen Wohnsitzen der Wohlhabenden und dem Geschäftsdistrikt nebst den bescheideneren Wohnhäusern in der Niederung theilweise verringert. Mit der Zeit erhoben sich auch hier einige Häuser, und ihre Zahl vergrößerte sich besonders rasch, als um die Mitte des Jahrhunderts immer mehr Deutsche kamen und durch Anlegung von Gemüse- und Blumengärtchen bei ihren Wohnungen den ganzen Stadttheil zu einem freund-
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Das Werden einer Stadt. 159 18. Kapitel. Das Werden einer Stadt. Wechsel der Szene. - Ein intellektueller Knotenpunkt. - Wilson's Fähre. - Unter Wisconsin's Hoheit. - Erste Deutsche in Davenport. - Panik von 1837. - Gruß an den Frühling 1838. - Die "Sun" geht auf. - Iowa wird Terrirtorium. Während die bewaldeten Höhen, welche mit ihren hübschen Konturen den Blick kranzartig begrenzen, noch in ihrer ursprünglichen Unberührtheit verharrten, erfuhr die von ihnen und dem Silberband des Mississippi umschlossene Ebene allmählig in ihrem Aussehen eine Veränderung. Auf der grünen und blumenreichen Pärie entstanden neben dem LeClaire'schen und den beiden Spencer'schen Häusern mehr menschliche Wohnungen. Der Grund und Boden der Stadt, obwohl auf festem Kalkstein lagernd, der im östlichen Theile oft fast bis an die Oberfläche heraufragte, war doch an vielen Stellen sehr morastig, und sogar noch 25 Jahre nach dem Entstehen der Stadt wurde im Frühjahr oder auch sonst nach anhaltendem Regenwetter berechtigte Klage über den miserablen Zustand der Straßen geführt. Namentlich westlich von der Western Avenue, dort wo sich der jetzt so nette kleine Washington Park befindet, war früher während eines großen Theiles des Jahres ein weiches Moor, welches bis gegen die Vierte Straße hinaufreichte und sich westlich, nur mit einer kurzen Unterbrechung bei der Fillmore Straße, bis zum Fuße der Blackhawkberge ausdehnte. Der Grund war oft nicht nur für Fuhrwerke, sondern auch für Menschen nur schwer passirbar, und manches Stück Vieh, das darin steckengeblieben war, konnte nur mit Mühe wieder herausgeschafft werden. Dieser "untere Stadttheil" ist allmählig höher geworden, zumeist infolge der natürlichen Abwaschungen von der nördlichen Hügeln. Der Regen vieler Jahre hat eine demokratisch nivellirende Tendenz gehabt und die großen Ungleichheiten zwischen den hoch gelegenen Wohnsitzen der Wohlhabenden und dem Geschäftsdistrikt nebst den bescheideneren Wohnhäusern in der Niederung theilweise verringert. Mit der Zeit erhoben sich auch hier einige Häuser, und ihre Zahl vergrößerte sich besonders rasch, als um die Mitte des Jahrhunderts immer mehr Deutsche kamen und durch Anlegung von Gemüse- und Blumengärtchen bei ihren Wohnungen den ganzen Stadttheil zu einem freund-
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