Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 177
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
Das Werden einer Stadt. 163 Moines, und 4,274 im County Dubuque wohnten. Am ersten Montag im Oktober fanden die Wahlen für die Territorial-Gesetzgebung statt, und diese tagte zum erstenmal am 25. Oktober 1836 in dem Städtchen Belmont. Des Moines County war im Oberhause durch drei, und im Unterhause durch sieben Delegaten vertreten, Dubuque durch drei resp. fünf Delegaten. Diese Legislatur theilte im Dezember das County Des Moines in sechs Counties, und Cook County, in welchem Davenport lag, war eines von ihnen. wegen seiner verpfuschten Form ist Cook County aber niemals organisirt worden, und im folgenden Jahre wurde unter Neuordnung der Grenzen das County Scott geschaffen. Am Schlusse des ersten Jahres seines Bestehens hatte Davenport zehn oder zwölf Häuser mit weniger als hundert Einwohnern. Die hochfliegenden Erwartungen seiner Gründer hatte sich nicht erfüllt. Einige von diesen zogen sich von dem Unternehmen zurück und verkauften ihren Antheil an ihre Genossen. Die Bewohnerschaft des gegenüberliegenden Stephenson soll sich damals bereits auf mehr als vierhundert belaufen haben. "Brimstone Corner" an der Water Straße war der Mittelpunkt des Lebens der neuen Stadt und ihrer Umgegend. Von dort führten mehrere Indianerpfade nach verschiedenen Richtungen, und sie blieben auch vorläufig noch die Hauptstraßen für die umwohnenden Farmer wie für die besuchenden Indianer. Von den auf einer Resevation am Iowa Flusse lebenden Sauks und Foxes kamen mehrmals im Jahre Delegationen von Vertrauensmännern, begleitet von Squaws mit ihren Papooses auf dem Rücken und von anderen Nichtsthuern, die ein paar lustige Tage haben wollten, nach Rock Island, um von dem Regierungsagenten ihre Jahrgelder und sonstigen Unterstützungen in Empfang zu nehmen. Sie pflegten sich dann in Davenport eine Woche oder länger aufzuhalten, denn Zeit ist für den Indianer der wenigst kostbare Artikel. Zur Sommerzeit lagerten sie mit ihren Ponies im Freien und störten niemanden; im Winter aber war ihr Besuch schrecklich. Wenn sie sich in den Kramläden oder der Schenke um den heißen Ofen drängten und ihre schmierigen Kleider und Decken warm wurden und auszudünsten begannen, dann war der Duft sogar für die starken Nerven der Pioniere unerträglich. Der Verkauf von Spirituosen an Indianer war gesetzwidrig; aber das Gesetz wurde wenig beachtet, und die Rothhäute legten einen beträchtlichen Theil der empfangenen Gelder in Whiskey an. Dabei kam es dann unter ihnen oft zu blutigen Rauferein. Eine solche ereignete sich im Jahre 1836. Die Indianer lagerten unterhalb der Stadt, wo später Cannon's Säge-
Saving...
prev
next
Das Werden einer Stadt. 163 Moines, und 4,274 im County Dubuque wohnten. Am ersten Montag im Oktober fanden die Wahlen für die Territorial-Gesetzgebung statt, und diese tagte zum erstenmal am 25. Oktober 1836 in dem Städtchen Belmont. Des Moines County war im Oberhause durch drei, und im Unterhause durch sieben Delegaten vertreten, Dubuque durch drei resp. fünf Delegaten. Diese Legislatur theilte im Dezember das County Des Moines in sechs Counties, und Cook County, in welchem Davenport lag, war eines von ihnen. wegen seiner verpfuschten Form ist Cook County aber niemals organisirt worden, und im folgenden Jahre wurde unter Neuordnung der Grenzen das County Scott geschaffen. Am Schlusse des ersten Jahres seines Bestehens hatte Davenport zehn oder zwölf Häuser mit weniger als hundert Einwohnern. Die hochfliegenden Erwartungen seiner Gründer hatte sich nicht erfüllt. Einige von diesen zogen sich von dem Unternehmen zurück und verkauften ihren Antheil an ihre Genossen. Die Bewohnerschaft des gegenüberliegenden Stephenson soll sich damals bereits auf mehr als vierhundert belaufen haben. "Brimstone Corner" an der Water Straße war der Mittelpunkt des Lebens der neuen Stadt und ihrer Umgegend. Von dort führten mehrere Indianerpfade nach verschiedenen Richtungen, und sie blieben auch vorläufig noch die Hauptstraßen für die umwohnenden Farmer wie für die besuchenden Indianer. Von den auf einer Resevation am Iowa Flusse lebenden Sauks und Foxes kamen mehrmals im Jahre Delegationen von Vertrauensmännern, begleitet von Squaws mit ihren Papooses auf dem Rücken und von anderen Nichtsthuern, die ein paar lustige Tage haben wollten, nach Rock Island, um von dem Regierungsagenten ihre Jahrgelder und sonstigen Unterstützungen in Empfang zu nehmen. Sie pflegten sich dann in Davenport eine Woche oder länger aufzuhalten, denn Zeit ist für den Indianer der wenigst kostbare Artikel. Zur Sommerzeit lagerten sie mit ihren Ponies im Freien und störten niemanden; im Winter aber war ihr Besuch schrecklich. Wenn sie sich in den Kramläden oder der Schenke um den heißen Ofen drängten und ihre schmierigen Kleider und Decken warm wurden und auszudünsten begannen, dann war der Duft sogar für die starken Nerven der Pioniere unerträglich. Der Verkauf von Spirituosen an Indianer war gesetzwidrig; aber das Gesetz wurde wenig beachtet, und die Rothhäute legten einen beträchtlichen Theil der empfangenen Gelder in Whiskey an. Dabei kam es dann unter ihnen oft zu blutigen Rauferein. Eine solche ereignete sich im Jahre 1836. Die Indianer lagerten unterhalb der Stadt, wo später Cannon's Säge-
Germans in Iowa
sidebar