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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 181
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Das Werden einer Stadt. 167 ihren nothwendigen Lebensbedarf verschaffen konnten, so war dennoch auch für sie und für die Kaufleute die weit verbreitete geschäftliche Gedrücktheit schwer fühlbar. John H. Sullivan, einer der Gründer von Rockingham, welcher wieder nach seiner früheren Heimath Zanesville, Ohio, zurückgekehrt war, schrieb in 1858 bei der Gründung des Pioniervereins von Scott County an einen Freund: "Welche Beweggründe oder Träume uns auch zur Wanderung nach dem jungen Westen veranlaßt haben mögen, so waren doch für Alle die auf 1837 folgenden Jahre, die besonders schwer auf dem von Märkten weit entfernten Lande lagen, von einer Art, daß sie alles zermalmten und kaum das nackte Dasein gestatteten." Andererseits aber wurde jene Krisis eine Veranlassung zu einer lebhafteren Besiedelung des neuen Westens, welcher Vielen eine, wenn nicht glänzende, so doch unanhängige Existenz mit gesichertem Lebensunterhalt versprach. Einem etwa vorhandenen religiösen Bedürfniß wurde durch Missionäre und Wanderprediger entsprochen, welche von kirchlichen Organisationen des Ostens entsandt wurden. Der erste Prediger war der methodistisch-episkopale Elnathan C. Gavitt, der bereits Ende 1835 in dieser Gegend sein Wirken begann. Ihm folgte bald der Presbyterianer Enoch Mead, der sich dauernd in Rockingham niederließ und ein erfolgreicher Obstzüchter wurde. Bischof Chase hielt die erste protestantisch-episkopale Predigt; Kirchen gab es noch nicht. Die Versammlungen wurden in Privathäusern gehalten, und Sektenschranken wurden im allgemeinen nicht beachtet. Den wenigen Katholiken, fast ausschließlich zur LeClaire Familie gehörig, spendeten zuerst Priester von Galena und dann der Pfarrer Mazzuchelli von Dubuque, ein junger Italiener, von Zeit zu Zeit die Tröstungen der Religion. Seinem Eifer und der Freigiebigkeit Antoine LeClaire's ist es zuzuschreiben, daß das erste wirkliche Kirchengebäude ein katholisches war, die St. Anthony's Kirche, welche in 1838 gebaut, in 1853 durch ein größeres Gebäude ersetzt wurde und seit vielen Jahren als Gemeindeschulhaus benutzt wird, und die von ihrem Stifter mit Grundeigenthum ausgestattet wurde, welches sehr werthvoll und einträglich geworden ist. Die Kirche, welche St. Petrus als ersten, und St. Antonius als zweiten Schutzpatron hatte, wurde am 23. Mai 1839 vom Bischof Loras von Dubuque unter Aissistenz des Priesters Mazzuchelli (von den ersten Irländern öfters Matthew Kelly gennant,) eingeweiht. Der erste Gemeindepriester war Jean Antoine Marie Pelamorgues.
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Das Werden einer Stadt. 167 ihren nothwendigen Lebensbedarf verschaffen konnten, so war dennoch auch für sie und für die Kaufleute die weit verbreitete geschäftliche Gedrücktheit schwer fühlbar. John H. Sullivan, einer der Gründer von Rockingham, welcher wieder nach seiner früheren Heimath Zanesville, Ohio, zurückgekehrt war, schrieb in 1858 bei der Gründung des Pioniervereins von Scott County an einen Freund: "Welche Beweggründe oder Träume uns auch zur Wanderung nach dem jungen Westen veranlaßt haben mögen, so waren doch für Alle die auf 1837 folgenden Jahre, die besonders schwer auf dem von Märkten weit entfernten Lande lagen, von einer Art, daß sie alles zermalmten und kaum das nackte Dasein gestatteten." Andererseits aber wurde jene Krisis eine Veranlassung zu einer lebhafteren Besiedelung des neuen Westens, welcher Vielen eine, wenn nicht glänzende, so doch unanhängige Existenz mit gesichertem Lebensunterhalt versprach. Einem etwa vorhandenen religiösen Bedürfniß wurde durch Missionäre und Wanderprediger entsprochen, welche von kirchlichen Organisationen des Ostens entsandt wurden. Der erste Prediger war der methodistisch-episkopale Elnathan C. Gavitt, der bereits Ende 1835 in dieser Gegend sein Wirken begann. Ihm folgte bald der Presbyterianer Enoch Mead, der sich dauernd in Rockingham niederließ und ein erfolgreicher Obstzüchter wurde. Bischof Chase hielt die erste protestantisch-episkopale Predigt; Kirchen gab es noch nicht. Die Versammlungen wurden in Privathäusern gehalten, und Sektenschranken wurden im allgemeinen nicht beachtet. Den wenigen Katholiken, fast ausschließlich zur LeClaire Familie gehörig, spendeten zuerst Priester von Galena und dann der Pfarrer Mazzuchelli von Dubuque, ein junger Italiener, von Zeit zu Zeit die Tröstungen der Religion. Seinem Eifer und der Freigiebigkeit Antoine LeClaire's ist es zuzuschreiben, daß das erste wirkliche Kirchengebäude ein katholisches war, die St. Anthony's Kirche, welche in 1838 gebaut, in 1853 durch ein größeres Gebäude ersetzt wurde und seit vielen Jahren als Gemeindeschulhaus benutzt wird, und die von ihrem Stifter mit Grundeigenthum ausgestattet wurde, welches sehr werthvoll und einträglich geworden ist. Die Kirche, welche St. Petrus als ersten, und St. Antonius als zweiten Schutzpatron hatte, wurde am 23. Mai 1839 vom Bischof Loras von Dubuque unter Aissistenz des Priesters Mazzuchelli (von den ersten Irländern öfters Matthew Kelly gennant,) eingeweiht. Der erste Gemeindepriester war Jean Antoine Marie Pelamorgues.
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