Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 219
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
Der Kampf um die Hauptstadt des County. 205 fangen waren, machten Dr. E. S. Barrows und John H. Sullivan, wohlbewaffnet mit Beweismaterial über den abgeblich verübten Wahlbetrug, sich auf den Weg zum Governor Dodge nach Mineral Point in Wisconsin. Die Beschuldigung, daß die Davenporter durch "Kolonisirung" von Wählern aus Illinois und besonders aus den Bleiminen bei Dubuque ihr Votum verstärkt hätten, schien nicht ganz unbegründet zu sein, und die Wahl wurde für ungültig erklärt. Wie es bei jener Abstimmung hergegangen war, erzählte in späteren Jahren der alte Jesse L. Henley von LeClaire, der zwar noch nicht 17 Jahre alt und demnach nicht wahlberechtigt, aber groß und stark war und darum als Wähler eingeschmuggelt wurde und für Rockingham stimmte. Henley erzählte, daß Colonel Geo. Davenport, welcher auf der Insel wohnte und darum in Iowa nicht stimmberechtigt war, dennoch unter Zustimmung der Kommissäre zu jener Wahl zugelassen wurde, weil er hier bedeutendes Grundeigenthum besaß. Dann aber bestand er auch darauf, daß sein farbiger Koch mitstimme. Hiergegen opponirten die Freunde Rockingham's, aber die Mehrheit entschied zugunsten des Schwarzen, der seine Stimme natürlich für die Stadt Davenport abgab, welche auf diese Weise zwei Stimmen erhielt, zu denen sie nicht berechtigt war. Dies ist wahrscheinlich auch der allererste Fall gewesen, daß ein Neger bei einer öffentlichen Wahl in Iowa hat stimmen dürfen. Die Wahl wurde, wie gesagt, angefochten. Inzwischen waren auch noch andere Gegenden nach der hauptsädtischen Ehre lüstern geworden. Die Siedlung LeClaire, gegen 15 Meilen oberhalb Davenport's am Mississippi war zwar noch zu unbedeutend, um schon jetzt selber in Mitbewerb zu treten, aber ihre Bewohner vertrösteten sich auf die Zukunft, und um ihre künftigen Aussichten zu verbessern, hielten sie es vorläufig mit Rokckingham und agitirten gegen Davenport. Sie rechneten bestimmt darauf, daß auch LeClaire nach einigen Jahren ein bedeutender Handelsplatz sein würde, und wenn einstweilen das südwestliche Rockingham zum Countysitz gemacht würde, dann hätte ihre Stadt bei einer etwaigen Verlegung der County-Verwaltung eine bessere Aussicht dazu gewählt zu werden. als wenn dieselbe schon jetzt nach dem ziemlich centralen Davenport gebracht würde. Diese Eifersucht auf Davenport bestimmte also im allgemeinen die Bewohner von LeClaire zur Unterstützung von Rockingham. Sie waren es auch gewesen, die es den Rockinghamern gesteckt hatten, daß eine große Anzahl Bergleute in Wagenladungen von Dubuque importirt worden waren, um die Stimmenzahl für Davenport zu schwellen. Die Neider behaupteten auch,
Saving...
prev
next
Der Kampf um die Hauptstadt des County. 205 fangen waren, machten Dr. E. S. Barrows und John H. Sullivan, wohlbewaffnet mit Beweismaterial über den abgeblich verübten Wahlbetrug, sich auf den Weg zum Governor Dodge nach Mineral Point in Wisconsin. Die Beschuldigung, daß die Davenporter durch "Kolonisirung" von Wählern aus Illinois und besonders aus den Bleiminen bei Dubuque ihr Votum verstärkt hätten, schien nicht ganz unbegründet zu sein, und die Wahl wurde für ungültig erklärt. Wie es bei jener Abstimmung hergegangen war, erzählte in späteren Jahren der alte Jesse L. Henley von LeClaire, der zwar noch nicht 17 Jahre alt und demnach nicht wahlberechtigt, aber groß und stark war und darum als Wähler eingeschmuggelt wurde und für Rockingham stimmte. Henley erzählte, daß Colonel Geo. Davenport, welcher auf der Insel wohnte und darum in Iowa nicht stimmberechtigt war, dennoch unter Zustimmung der Kommissäre zu jener Wahl zugelassen wurde, weil er hier bedeutendes Grundeigenthum besaß. Dann aber bestand er auch darauf, daß sein farbiger Koch mitstimme. Hiergegen opponirten die Freunde Rockingham's, aber die Mehrheit entschied zugunsten des Schwarzen, der seine Stimme natürlich für die Stadt Davenport abgab, welche auf diese Weise zwei Stimmen erhielt, zu denen sie nicht berechtigt war. Dies ist wahrscheinlich auch der allererste Fall gewesen, daß ein Neger bei einer öffentlichen Wahl in Iowa hat stimmen dürfen. Die Wahl wurde, wie gesagt, angefochten. Inzwischen waren auch noch andere Gegenden nach der hauptsädtischen Ehre lüstern geworden. Die Siedlung LeClaire, gegen 15 Meilen oberhalb Davenport's am Mississippi war zwar noch zu unbedeutend, um schon jetzt selber in Mitbewerb zu treten, aber ihre Bewohner vertrösteten sich auf die Zukunft, und um ihre künftigen Aussichten zu verbessern, hielten sie es vorläufig mit Rokckingham und agitirten gegen Davenport. Sie rechneten bestimmt darauf, daß auch LeClaire nach einigen Jahren ein bedeutender Handelsplatz sein würde, und wenn einstweilen das südwestliche Rockingham zum Countysitz gemacht würde, dann hätte ihre Stadt bei einer etwaigen Verlegung der County-Verwaltung eine bessere Aussicht dazu gewählt zu werden. als wenn dieselbe schon jetzt nach dem ziemlich centralen Davenport gebracht würde. Diese Eifersucht auf Davenport bestimmte also im allgemeinen die Bewohner von LeClaire zur Unterstützung von Rockingham. Sie waren es auch gewesen, die es den Rockinghamern gesteckt hatten, daß eine große Anzahl Bergleute in Wagenladungen von Dubuque importirt worden waren, um die Stimmenzahl für Davenport zu schwellen. Die Neider behaupteten auch,
Germans in Iowa
sidebar