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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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228 Die Geschichte von Davenport. Die Wahlen in 1839 gingen ohne besondere Erregungen vorüber, da es sich bei ihnen nur um lokale Aemter handelte. Aber um so eifriger interessirte man sich auch hier für den Wahlkampf von 1840 um die Präsidentschaft, in welchem sich der bisherige Präsident Martin Van Buren (Demokrat) und General William H. Harrison als Kandidaten gegenüberstanden, die bereits in 1836 um das Amt gekämpft hatten. Zu jener Zeit des schwierigen Verkehrs wurden die Wahlkämpfe durchweg früher eröffnet als jetzt, wo man vier Monate schon für überreichlich lange erachtet. Die Whigs hielten ihren Parteitag, auf welchem Harrison nominirt wurde, bereits am 4. Dezember 1839 zu Harrisburg, Pa., und die demokratische National-Konvention wurde am 5. Mai 1840 zu Baltimore gehalten. Während diese sich ohne große Schwierigkeiten auf die Wiedernomination Van Buren's einigen konnte, zeigte sich ihre innere Zerfahrenheit in der Aufstellung von drei Kandidaten für die Vicepräsidentschaft (R. M. Johnson, L. W. Tazewell und J. R. Polk.) (Van Buren war ein guter Präsident gewesen; aber widrige Zustände in der allgemeinen Landeslage und besonders das Niederliegen der Geschäfte, für welches er oder seine Partei verantwortlich gehalten wurden, führten zu seiner Niederlage bei der Wahl. Aus sehr ärmlichen Verhältnissen hervorgegangen, hatte er sich zu hervorragenden Stellungen hinaufgearbeitet. Er war Governor seines Heimathstaates New York, Staatssekretär während Jackson's erster Präsidentschaft, von 1833 bis 1837 Vicepräsident, und seither Präsident der Ver. Staaten gewesen. Wegen seiner Opposition gegen die Annexion von Texas fand er für seine Wiederwahl bei den Südlichen keine allzu begeisterte Unterstützung, während ihm im Norden eine zu große Freundlichkeit gegen die Sklavenhalter zum Vorwurf gemacht wurde, und die schlechte Geschäftslage des Landes that das Uebrige. Acht Jahre später war er der Kandidat der "Freiboden-Demokratie"; aber seine Kandidatur war aussichtslos. Er erhielt im ganzen nur weniger als 300,000 Stimmen und keine einzige Elektoralstimme. Er ist 1862 im Alter von 80 Jahren gestorben.) (Harrison, geboren 1793, war der Sohn von Benjamin Harrison, einem der Unterzeichner der Unabhängigkeits-Erklärung und Governor von Virginia. Obgleich einer alten aristokratischen Familie entstammend, war er wegen seiner einfachen Lebensweise Zeit seines Lebens eine sehr volksthümliche Persönlichkeit. Im Alter von 19 Jahren wurde er Soldat und entwickelte bedeutende Fähigkeiten zur Unterdrückung ausgedehnter Indianer-Unruhen. Zwei Jahre später wurde er zum Sekretär des Nordwest Territory ernannt, und als dieses in
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228 Die Geschichte von Davenport. Die Wahlen in 1839 gingen ohne besondere Erregungen vorüber, da es sich bei ihnen nur um lokale Aemter handelte. Aber um so eifriger interessirte man sich auch hier für den Wahlkampf von 1840 um die Präsidentschaft, in welchem sich der bisherige Präsident Martin Van Buren (Demokrat) und General William H. Harrison als Kandidaten gegenüberstanden, die bereits in 1836 um das Amt gekämpft hatten. Zu jener Zeit des schwierigen Verkehrs wurden die Wahlkämpfe durchweg früher eröffnet als jetzt, wo man vier Monate schon für überreichlich lange erachtet. Die Whigs hielten ihren Parteitag, auf welchem Harrison nominirt wurde, bereits am 4. Dezember 1839 zu Harrisburg, Pa., und die demokratische National-Konvention wurde am 5. Mai 1840 zu Baltimore gehalten. Während diese sich ohne große Schwierigkeiten auf die Wiedernomination Van Buren's einigen konnte, zeigte sich ihre innere Zerfahrenheit in der Aufstellung von drei Kandidaten für die Vicepräsidentschaft (R. M. Johnson, L. W. Tazewell und J. R. Polk.) (Van Buren war ein guter Präsident gewesen; aber widrige Zustände in der allgemeinen Landeslage und besonders das Niederliegen der Geschäfte, für welches er oder seine Partei verantwortlich gehalten wurden, führten zu seiner Niederlage bei der Wahl. Aus sehr ärmlichen Verhältnissen hervorgegangen, hatte er sich zu hervorragenden Stellungen hinaufgearbeitet. Er war Governor seines Heimathstaates New York, Staatssekretär während Jackson's erster Präsidentschaft, von 1833 bis 1837 Vicepräsident, und seither Präsident der Ver. Staaten gewesen. Wegen seiner Opposition gegen die Annexion von Texas fand er für seine Wiederwahl bei den Südlichen keine allzu begeisterte Unterstützung, während ihm im Norden eine zu große Freundlichkeit gegen die Sklavenhalter zum Vorwurf gemacht wurde, und die schlechte Geschäftslage des Landes that das Uebrige. Acht Jahre später war er der Kandidat der "Freiboden-Demokratie"; aber seine Kandidatur war aussichtslos. Er erhielt im ganzen nur weniger als 300,000 Stimmen und keine einzige Elektoralstimme. Er ist 1862 im Alter von 80 Jahren gestorben.) (Harrison, geboren 1793, war der Sohn von Benjamin Harrison, einem der Unterzeichner der Unabhängigkeits-Erklärung und Governor von Virginia. Obgleich einer alten aristokratischen Familie entstammend, war er wegen seiner einfachen Lebensweise Zeit seines Lebens eine sehr volksthümliche Persönlichkeit. Im Alter von 19 Jahren wurde er Soldat und entwickelte bedeutende Fähigkeiten zur Unterdrückung ausgedehnter Indianer-Unruhen. Zwei Jahre später wurde er zum Sekretär des Nordwest Territory ernannt, und als dieses in
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