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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 266
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252 Die Geschichte von Davenport. Missouri Strome, von der Mündung des Big Sioux bis zu den Bijou Hills in Dakota, ein abgestoßener Zweig der Dakota Indianer, welcher von der großen Hauptfamilie der Dakotas ebenso mißachtet wurde, wie die Ismaeliten einst von den übrigen Nachkommen Abraham's. Jene hießen die Iowas oder Kiowas und ein Theil derselben hauste in dem Gebiete unseres Staates, welches nordwestlich vom Kleinen Sioux Flusse liegt. Diese Iowas hatten wahrscheinlich aus dem Südwesten ihren Weg nach dem Norden gefunden. Die spanischen Eroberer hatten dieselben zuerst als "Ayennes" bezeichnet. Pater Hennepin locirte sie 1682 in die Gegend vom nördlichen Iowa, dem südlichen Minnesota und dem östlichen Dakota. Hennepin nannte sie "Ai-a-ou-ez" (spr. Ae-a-u-eh). De Lisle verzeichnete sie auf seiner Karte von 1718 in derselben Gegend und schrieb ihren Namen ebenso wie Hennepin. Später buchstabirten die Spanier "Ajoues", und die Franzosen machten "Ayouas" daraus. Irish will den Namen von den späteren Indianern "Ah-you-way" (Ajuwheh) mit dem Accent auf der letzten Silbe, haben aussprechen hören, und die nachweislich älteste englische Schreibweise war "Ioway". In den "Annals of Iowa" schrieb ein Autor: "Von den Wynadotte Indianern (oder Onontogies) stammt auch der Name des Ontario Sees her. Schoolcraft erklärte diesen aus "on-on"-hinauf, (der See liegt bekanntlich hoch und sein Ausfluß bildet die Niagara-Fälle,) "dar" oder "daraf" - Fels, und "i-o" oder "ei-o", welches ein Ausruf des Staunens ist. Von alter Zeit her spielte das "ei-o" bei den amerikanischen Indianer-Etymologen eine große Rolle. Wie Ontario bedeuten soll "schöner Anblick auf dem Berge", so soll "o-hei-o" (Ohio) bedeuten, "oh, wie schön", und auf diese Weise erklärt man "Iowa" (Ei-o-wha) mit "welch schönes Land". Daß die Wyandottes und die Iowas verschiedene Sprachen redeten, hat man hierbei jedoch ganz außer Acht gelassen. Man darf auch nicht vergessen, daß die meisten oder wenigstens viele Namen, mit denen die Indianer benannt werden, ihnen erst in späterer Zeit von den Weißen beigelegt wurden. Sie klingen ganz indianisch, und stammen auch wohl als Wörter in mehr oder weniger richtiger Aussprache von den Indianern her; als man sie aber zu Namensbezeichnungen benutzte, hat man sich augenscheinlich in den meisten Fällen über ihre Bedeutung keine schweren Gedanken gemacht, und so entstanden viele Namen durch bloßen Zufall. Man denke nur an den Namen "Ojebwa", mit dem die Franzosen den mächtigsten der Algonquin Stämme bezeichneten, weil der erste Mann dieses Stammes, mit dem sie in Berührung kamen,
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252 Die Geschichte von Davenport. Missouri Strome, von der Mündung des Big Sioux bis zu den Bijou Hills in Dakota, ein abgestoßener Zweig der Dakota Indianer, welcher von der großen Hauptfamilie der Dakotas ebenso mißachtet wurde, wie die Ismaeliten einst von den übrigen Nachkommen Abraham's. Jene hießen die Iowas oder Kiowas und ein Theil derselben hauste in dem Gebiete unseres Staates, welches nordwestlich vom Kleinen Sioux Flusse liegt. Diese Iowas hatten wahrscheinlich aus dem Südwesten ihren Weg nach dem Norden gefunden. Die spanischen Eroberer hatten dieselben zuerst als "Ayennes" bezeichnet. Pater Hennepin locirte sie 1682 in die Gegend vom nördlichen Iowa, dem südlichen Minnesota und dem östlichen Dakota. Hennepin nannte sie "Ai-a-ou-ez" (spr. Ae-a-u-eh). De Lisle verzeichnete sie auf seiner Karte von 1718 in derselben Gegend und schrieb ihren Namen ebenso wie Hennepin. Später buchstabirten die Spanier "Ajoues", und die Franzosen machten "Ayouas" daraus. Irish will den Namen von den späteren Indianern "Ah-you-way" (Ajuwheh) mit dem Accent auf der letzten Silbe, haben aussprechen hören, und die nachweislich älteste englische Schreibweise war "Ioway". In den "Annals of Iowa" schrieb ein Autor: "Von den Wynadotte Indianern (oder Onontogies) stammt auch der Name des Ontario Sees her. Schoolcraft erklärte diesen aus "on-on"-hinauf, (der See liegt bekanntlich hoch und sein Ausfluß bildet die Niagara-Fälle,) "dar" oder "daraf" - Fels, und "i-o" oder "ei-o", welches ein Ausruf des Staunens ist. Von alter Zeit her spielte das "ei-o" bei den amerikanischen Indianer-Etymologen eine große Rolle. Wie Ontario bedeuten soll "schöner Anblick auf dem Berge", so soll "o-hei-o" (Ohio) bedeuten, "oh, wie schön", und auf diese Weise erklärt man "Iowa" (Ei-o-wha) mit "welch schönes Land". Daß die Wyandottes und die Iowas verschiedene Sprachen redeten, hat man hierbei jedoch ganz außer Acht gelassen. Man darf auch nicht vergessen, daß die meisten oder wenigstens viele Namen, mit denen die Indianer benannt werden, ihnen erst in späterer Zeit von den Weißen beigelegt wurden. Sie klingen ganz indianisch, und stammen auch wohl als Wörter in mehr oder weniger richtiger Aussprache von den Indianern her; als man sie aber zu Namensbezeichnungen benutzte, hat man sich augenscheinlich in den meisten Fällen über ihre Bedeutung keine schweren Gedanken gemacht, und so entstanden viele Namen durch bloßen Zufall. Man denke nur an den Namen "Ojebwa", mit dem die Franzosen den mächtigsten der Algonquin Stämme bezeichneten, weil der erste Mann dieses Stammes, mit dem sie in Berührung kamen,
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