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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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268 Die Geschichte von Davenport. gehabt, bis sie in andere Hände fiel und im Jahre 1886 mit dem "Davenport Democrat" vereinigt wurde und elf Jahre danach ganz einging. Davenport hatte nun zwei Zeitungen, und beide waren gute Faktoren für das Aufblühen der Stadt. Während aber Sanders sich vornehmlich mit der Erörterung politischer Fragen befaßte, fuhr Andrew Logan bis zum Erlöschen seiner "Sun" in 1842 fort, auch die besonderen lokalen und materiellen Interessen des Gemeinwesens und seiner Umgegend nach besten Kräften zu fördern, und immer wieder kam er auf diese zurück. Er war in seiner Zeit, was später der "Advance Club" wurde und heutzutage das "Greater Davenport Committee" ist. Man litt noch immer unter den Wirkungen der "Krisis von 1837", aber die "Sun" suchte Muth und Vertrauen zu stärken. Im April schrieb sie: "Die Zeiten sind schwer, und die Geschäfte liegen darnieder. Das Geld, sogar falsches und Bogus-Papiergeld sind fast ganz aus dem Verkehr verschwunden, und anderes Geld (Silber) hat man seit den letzten Landverkäufen kaum noch zu sehen gekriegt. Aber Immigranten fahren fort, zu Zehnen, Hunderten, Tausenden in das Gelobte Land hereinzuströmen und das Hinterland mit einer fleißigen und thatkräftigen Bevölkerung zu füllen. Trotz aller Widerwärtigkeiten gehen alle Tage neue Holzhäuser in die Höhe, und auch Backsteinhäuser werden aufgeführt. Unsere Kaufleute machen allerdings nicht so gute Geschäfte, wie zu wünschen ist, und zwar gerade wegen der erwähnten Knappheit und Unsicherheit des Geldes; aber wir glauben, daß solche, die liberal anzeigen, (!) nicht viel Ursache zu klagen haben.... Sechshundert Dollars wurden allein für Fässer von einem einzigen Hause (Shays und Gano, Großschlächter) an Küfer in Cincinnati bezahlt. Dieses Geld würde hiergeblieben sein, wenn wir selber Böttcher hätten, um solche Arbeit zu thun. Ein guter Böttcher ist hier sehr nothwendig. Grobschmiede sollen ebenfalls in Nachfrage sein. Ein Hutmacher könnte nirgends in der Welt einen besseren Platz finden als hier. Es gibt über tausend Köpfe zu bekleiden und es ist kein Hutmacher nördlich von Burlington. Felle und anderes Material könnte er hier genug haben. Freilich sind Coonfelle in den letzten sechs bis acht Monaten auch hier extravagant theuer gewesen; aber sobald die Log Cabin Thorheit (sarkastische Anspielung auf die Harrison-Campagne) nachläßt, werden auch Waschbärenfelle wieder im Werthe fallen wie die uneinlösbaren Banknoten. Wir rathen darum einem Hutmacher, Küfer und Grobschmied, sich in unserem hübschen, gesunden und aufblühenden Städtchen niederzulassen."
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268 Die Geschichte von Davenport. gehabt, bis sie in andere Hände fiel und im Jahre 1886 mit dem "Davenport Democrat" vereinigt wurde und elf Jahre danach ganz einging. Davenport hatte nun zwei Zeitungen, und beide waren gute Faktoren für das Aufblühen der Stadt. Während aber Sanders sich vornehmlich mit der Erörterung politischer Fragen befaßte, fuhr Andrew Logan bis zum Erlöschen seiner "Sun" in 1842 fort, auch die besonderen lokalen und materiellen Interessen des Gemeinwesens und seiner Umgegend nach besten Kräften zu fördern, und immer wieder kam er auf diese zurück. Er war in seiner Zeit, was später der "Advance Club" wurde und heutzutage das "Greater Davenport Committee" ist. Man litt noch immer unter den Wirkungen der "Krisis von 1837", aber die "Sun" suchte Muth und Vertrauen zu stärken. Im April schrieb sie: "Die Zeiten sind schwer, und die Geschäfte liegen darnieder. Das Geld, sogar falsches und Bogus-Papiergeld sind fast ganz aus dem Verkehr verschwunden, und anderes Geld (Silber) hat man seit den letzten Landverkäufen kaum noch zu sehen gekriegt. Aber Immigranten fahren fort, zu Zehnen, Hunderten, Tausenden in das Gelobte Land hereinzuströmen und das Hinterland mit einer fleißigen und thatkräftigen Bevölkerung zu füllen. Trotz aller Widerwärtigkeiten gehen alle Tage neue Holzhäuser in die Höhe, und auch Backsteinhäuser werden aufgeführt. Unsere Kaufleute machen allerdings nicht so gute Geschäfte, wie zu wünschen ist, und zwar gerade wegen der erwähnten Knappheit und Unsicherheit des Geldes; aber wir glauben, daß solche, die liberal anzeigen, (!) nicht viel Ursache zu klagen haben.... Sechshundert Dollars wurden allein für Fässer von einem einzigen Hause (Shays und Gano, Großschlächter) an Küfer in Cincinnati bezahlt. Dieses Geld würde hiergeblieben sein, wenn wir selber Böttcher hätten, um solche Arbeit zu thun. Ein guter Böttcher ist hier sehr nothwendig. Grobschmiede sollen ebenfalls in Nachfrage sein. Ein Hutmacher könnte nirgends in der Welt einen besseren Platz finden als hier. Es gibt über tausend Köpfe zu bekleiden und es ist kein Hutmacher nördlich von Burlington. Felle und anderes Material könnte er hier genug haben. Freilich sind Coonfelle in den letzten sechs bis acht Monaten auch hier extravagant theuer gewesen; aber sobald die Log Cabin Thorheit (sarkastische Anspielung auf die Harrison-Campagne) nachläßt, werden auch Waschbärenfelle wieder im Werthe fallen wie die uneinlösbaren Banknoten. Wir rathen darum einem Hutmacher, Küfer und Grobschmied, sich in unserem hübschen, gesunden und aufblühenden Städtchen niederzulassen."
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