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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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Davenport, der junge Riese. 277 gehens ankündigte, hatte er guten Rath und beste Wünsche für das Gemeinwesen. Er vertauschte die Feder mit dem Pfluge ohne jegliche Verbitterung. Der Winter von 1842 zu 1843 setzte plötzlich mit großer Kälte ein und war von langer Dauer. Er war der Winter, auf den die alten Ansiedler immer hinweisen, wenn in späteren Jahren die Rede auf "harte Winter" kam. Ihm war auch ein im Durchschnitt sehr kühler Sommer vorausgegangen, und an einem Junitage hatte es sogar etwas Schnee gegeben. Der Fluß blieb 147 Tage von Eis geschlossen, welches zwei Fuß dick war und erst am 10. April zu brechen begann. Der Herbst war wochenlang sehr angenehm gewesen. Am 9. November begann es zu regnen, und es regnete mehrere Tage. Der 15. war am Vormittag ungewöhnlich schön. Dann kam ein scharfer Wind auf mit Schneetreiben, und bald wurde es bitter kalt, daß der Fluß mit treibendem Eis bedeckt wurde. Capt. L. W. Clark von Buffalo erzählte von seinen Erfahrungen jenes Tages. Er hatte mit einigen Leuten auf der Illinoiser Seite Getreide gedroschen. Die Arbeit war dort beendigt, und am Abend wurde die Dreschmaschine auf dem Fährboot nach dieser Seite zurückgeschafft. Die Leute meinten, die Maschine könne wohl bis zum anderen Morgen auf dem Boote stehen bleiben; Clark jedoch sagte, sie hätten so weit gute Arbeit gethan und es wäre besser, sie ganz zu Ende zu bringen, da die Dreschzeit für das Jahr vorüber war. Die Maschine wurde aufs Land geschafft und das Boot lag gut befestigt am Landungsplatz. Die Leute gingen zu Bett und hörten nichts von dem hereinbrechenden Blizzard. Am nächsten Morgen war die Landschaft mit tiefem Schnee bedeckt. Das Fährboot war weg; es war vom Sturm losgerissen worden. Während des Tages wurde das Eis fest und brach erst gegen die Mitte des April auf. Das Fährboot lag am anderen Ufer im Eise und mußte dort bis zum Frühjahr liegen bleiben. Am unteren Ende der Rapids, einige Meilen oberhalb Davenport's, wurde der Dampfer "Brazil", eines der beliebtesten Boote des oberen Mississippi, vom Winter gepackt, und konnte sich nur mühsam gegen den Sturm und das Treibeis halten. Die Kälte blies durch alle Ritzen und Fugen, und die einigermaßen entbehrlichen Möbelstücke wurden zerschlagen, um die Menschen warm zu halten, welche am nächsten Tage sich über die immer fester werdenden Schollen ans Land retten konnten. Der "Brazil" aber trieb weiter hinab und blieb nahe am unteren Ende der Rock Island Insel stecken. Er wurde theilweise zerdrückt, und eine Menge seiner Frachtgüter schwamm auf dem Eise meilen-
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Davenport, der junge Riese. 277 gehens ankündigte, hatte er guten Rath und beste Wünsche für das Gemeinwesen. Er vertauschte die Feder mit dem Pfluge ohne jegliche Verbitterung. Der Winter von 1842 zu 1843 setzte plötzlich mit großer Kälte ein und war von langer Dauer. Er war der Winter, auf den die alten Ansiedler immer hinweisen, wenn in späteren Jahren die Rede auf "harte Winter" kam. Ihm war auch ein im Durchschnitt sehr kühler Sommer vorausgegangen, und an einem Junitage hatte es sogar etwas Schnee gegeben. Der Fluß blieb 147 Tage von Eis geschlossen, welches zwei Fuß dick war und erst am 10. April zu brechen begann. Der Herbst war wochenlang sehr angenehm gewesen. Am 9. November begann es zu regnen, und es regnete mehrere Tage. Der 15. war am Vormittag ungewöhnlich schön. Dann kam ein scharfer Wind auf mit Schneetreiben, und bald wurde es bitter kalt, daß der Fluß mit treibendem Eis bedeckt wurde. Capt. L. W. Clark von Buffalo erzählte von seinen Erfahrungen jenes Tages. Er hatte mit einigen Leuten auf der Illinoiser Seite Getreide gedroschen. Die Arbeit war dort beendigt, und am Abend wurde die Dreschmaschine auf dem Fährboot nach dieser Seite zurückgeschafft. Die Leute meinten, die Maschine könne wohl bis zum anderen Morgen auf dem Boote stehen bleiben; Clark jedoch sagte, sie hätten so weit gute Arbeit gethan und es wäre besser, sie ganz zu Ende zu bringen, da die Dreschzeit für das Jahr vorüber war. Die Maschine wurde aufs Land geschafft und das Boot lag gut befestigt am Landungsplatz. Die Leute gingen zu Bett und hörten nichts von dem hereinbrechenden Blizzard. Am nächsten Morgen war die Landschaft mit tiefem Schnee bedeckt. Das Fährboot war weg; es war vom Sturm losgerissen worden. Während des Tages wurde das Eis fest und brach erst gegen die Mitte des April auf. Das Fährboot lag am anderen Ufer im Eise und mußte dort bis zum Frühjahr liegen bleiben. Am unteren Ende der Rapids, einige Meilen oberhalb Davenport's, wurde der Dampfer "Brazil", eines der beliebtesten Boote des oberen Mississippi, vom Winter gepackt, und konnte sich nur mühsam gegen den Sturm und das Treibeis halten. Die Kälte blies durch alle Ritzen und Fugen, und die einigermaßen entbehrlichen Möbelstücke wurden zerschlagen, um die Menschen warm zu halten, welche am nächsten Tage sich über die immer fester werdenden Schollen ans Land retten konnten. Der "Brazil" aber trieb weiter hinab und blieb nahe am unteren Ende der Rock Island Insel stecken. Er wurde theilweise zerdrückt, und eine Menge seiner Frachtgüter schwamm auf dem Eise meilen-
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