Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 310
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
296 Die Geschichte von Davenport. hatte, einige der Banditen der Justiz zu überliefern. In Ogle County, Illinois, war eine Bande so mächtig, daß sie mit ihrem Anhang an einem Wahltage ihre Herrschaft proklamirte und die friedlichen Bürger durch ihre Einschüchterungen vom Wahlplatz vertrieb. Der Scheriff wurde von ihnen erschossen, das Gerichtshaus und Gefängniß niedergebrannt, und Leute, die gegen diesen Terrorismus ein Wort zu sagen wagten, wurden mit ihrer Rache bedroht. Eine Drohung war bei ihnen so gut wie die That. Die Zustände waren jedoch unerträglich geworden, und die Bürger ermannten sich, um ihnen ein Ende zu machen. Einer der Bandenführer wurde ergriffen und nebst seinen drei Söhnen vor dem gestrengen "Richter Lynch" verhört. Sie wurden schuldig gefunden und am selbigen Tage aufgeknüpft und außerdem nach Landsbrauch von Kugeln durchbohrt Zwei Tage darauf wurde es mit einem anderen Desperado ebenso gemacht, worauf der Rest es für gerathen fand, zu verschwinden. Aber rein von solchem Gesindel konnten die Ufer des Mississippi, dieser großen Heerstraße des Landes, dennoch nicht gehalten werden. Von einer solchen Bande von Maraudeurs wurde am Vierten Juli, während seine Angehörigen der patriotischen Feier in Rock Island beiwohnten, Col. George Davenport ermordet, worüber an anderer Stelle Weiteres zu lesen ist. Es waren ihrer ein halbes Dutzend, welche nach einigen Monaten niedergehetzt werden konnten. Drei wurden in Rock Island ordnungsgemäß gehängt; zwei entsprangen, und einer von diesen soll in späteren Jahren einen unrühmlichen Tod gefunden haben. Der sechste war als Staatszeuge aufgetreten und hatte ein volles Geständniß gemacht, wodurch die Ueberführung der anderen Schurken erleichtert wurde. Er kam darum mit einer leichten Strafe davon. Die prompte Justiz säuberte für lange Zeit diese Gegend von solchem gefährlichen Raubgesindel. Eine andere Sorte von Gesetzverächtern waren die Falschmünzer. Auch sie waren eine Landplage, aber weniger schlimm als die vorhin erwähnten. Gegen sie konnte die gewöhnliche Vorsicht einen hinlänglichen Schutz bieten, und wer sich mit ihnen auf ein "ehrlich Geschäft" einließ, erhielt, was er zu erwarten berechtigt war, oder was ausgemacht worden war. Gewöhnlich konnte man von ihnen für fünfundzwanzig gute mexikanische Silerdollars einhundert "andere" bekommen, mit denen man, wenn's Glück gut war, arglose Leute leimen und sogar viele Acres Regierungsland kaufen konnte. Von dem Landkommissär McKnight in Dubuque wird erzählt, daß er nach einem größeren Landverkauf ein ganzes Faß voll Silberdollars nach St. Louis
Saving...
prev
next
296 Die Geschichte von Davenport. hatte, einige der Banditen der Justiz zu überliefern. In Ogle County, Illinois, war eine Bande so mächtig, daß sie mit ihrem Anhang an einem Wahltage ihre Herrschaft proklamirte und die friedlichen Bürger durch ihre Einschüchterungen vom Wahlplatz vertrieb. Der Scheriff wurde von ihnen erschossen, das Gerichtshaus und Gefängniß niedergebrannt, und Leute, die gegen diesen Terrorismus ein Wort zu sagen wagten, wurden mit ihrer Rache bedroht. Eine Drohung war bei ihnen so gut wie die That. Die Zustände waren jedoch unerträglich geworden, und die Bürger ermannten sich, um ihnen ein Ende zu machen. Einer der Bandenführer wurde ergriffen und nebst seinen drei Söhnen vor dem gestrengen "Richter Lynch" verhört. Sie wurden schuldig gefunden und am selbigen Tage aufgeknüpft und außerdem nach Landsbrauch von Kugeln durchbohrt Zwei Tage darauf wurde es mit einem anderen Desperado ebenso gemacht, worauf der Rest es für gerathen fand, zu verschwinden. Aber rein von solchem Gesindel konnten die Ufer des Mississippi, dieser großen Heerstraße des Landes, dennoch nicht gehalten werden. Von einer solchen Bande von Maraudeurs wurde am Vierten Juli, während seine Angehörigen der patriotischen Feier in Rock Island beiwohnten, Col. George Davenport ermordet, worüber an anderer Stelle Weiteres zu lesen ist. Es waren ihrer ein halbes Dutzend, welche nach einigen Monaten niedergehetzt werden konnten. Drei wurden in Rock Island ordnungsgemäß gehängt; zwei entsprangen, und einer von diesen soll in späteren Jahren einen unrühmlichen Tod gefunden haben. Der sechste war als Staatszeuge aufgetreten und hatte ein volles Geständniß gemacht, wodurch die Ueberführung der anderen Schurken erleichtert wurde. Er kam darum mit einer leichten Strafe davon. Die prompte Justiz säuberte für lange Zeit diese Gegend von solchem gefährlichen Raubgesindel. Eine andere Sorte von Gesetzverächtern waren die Falschmünzer. Auch sie waren eine Landplage, aber weniger schlimm als die vorhin erwähnten. Gegen sie konnte die gewöhnliche Vorsicht einen hinlänglichen Schutz bieten, und wer sich mit ihnen auf ein "ehrlich Geschäft" einließ, erhielt, was er zu erwarten berechtigt war, oder was ausgemacht worden war. Gewöhnlich konnte man von ihnen für fünfundzwanzig gute mexikanische Silerdollars einhundert "andere" bekommen, mit denen man, wenn's Glück gut war, arglose Leute leimen und sogar viele Acres Regierungsland kaufen konnte. Von dem Landkommissär McKnight in Dubuque wird erzählt, daß er nach einem größeren Landverkauf ein ganzes Faß voll Silberdollars nach St. Louis
Germans in Iowa
sidebar