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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 323
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Eine schwarze That. 309 Es bestand damals eine Bank, welche nach ihrem von der Territorial-Legislatur ertheilten Freibrief Banknoten ausgeben konnte. Es war die "Miners' Bank" in Dubuque, welche in Davenport ein Zweiggeschäft hatte, dessen Geschäftsführer Geo. L. Davenport war. Durch die Vermittelung dieses Sohnes des Ermordeten erhielt Bonney eine Quantität Bankscheine der Miners' Bank, echt und gut in jeder Hinsicht, und nur die Unterschriften des Bankpräsidenten und Kassirers fehlten darauf. Mit dieser Ausrüstung machte er sich an die Arbeit und führte ein Detektivstückchen aus, welches einem alten Fachmann zum Ruhme gereichen würde. Bonney paßte auf eine Gelegenheit, mit Young Bekanntschaft zu machen. Als Young eines Tages Passage auf einem Dampfer nahm, that er das Gleiche, und am Schanktische des Bootes fand sich die gesuchte Gelegenheit, sich dem Manne zu nähern und ein unverfängliches Gespräch anzuknüpfen, in dessen Verlauf Bonney, scheinbar unter dem Einfluß des Whiskey, immer gesprächiger und offenherziger wurde und Andeutungen darüber fallen ließ, was für ein geriebener Gauner er sei und was für Streiche er bereits ausgeführt habe. Aber erst als er das Packet Banknoten gezeigt und dabei hatte, daß er auf dem Wege nach Cincinnati zu einem der Kumpane seiner Bande, einem sehr geschickten Schriftfälscher sei, um die nöthigen Unterschriften auf die Banknoten setzen zu lassen, gewann er Young's Vertrauen, der ihm genug über die Räuberbande mittheilte, um nun seines Erfolges gewiß zu sein. Young erzählter, daß er gewünscht hätte, an dem Raubzug, bei dem es übrigens nicht auf Mord abgesehen war, theilzunehmen. Das wurde ihm zuerst abgeschlagen, aber später bewilligt. Es waren noch fünf Andere im Komplot. Darunter war ein gewisser John Baxter, der kurz vorher bei Davenport in Dienst getreten war und die Gelegenheit auszukundschaften hatte. Dieser hatte von dem vielen Gelde berichtet, sowie daß die ganze Davenport Familie an dem Tage in Rock Island sein würde. Die Anderen waren zwei Brüder, Aaron und John Long, sowie ein William Fox und ein Robert H. Birch. Sie hatten sich nun alle zerstreut und er wußte nicht, wo sie sich jetzt aufhielten; aber er gab später zu, daß er jemanden kenne, der dies wüßte. Die neue Kameradschaft wurde mit mehr Whiskey bekräftigt, und ehe der Dampfer St. Louis erreichte, hatte Bonney erfahren, daß in St. Louis ein Mann Namens Reynolds wohne, ein äußerst schlauer Mensch, der einen bekannten Leihstall habe und zu der respektablen Bürgerschaft gehöre. Er erfuhr auch, daß Reynolds ein Hehler für gestohlene Pferde und allerlei
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Eine schwarze That. 309 Es bestand damals eine Bank, welche nach ihrem von der Territorial-Legislatur ertheilten Freibrief Banknoten ausgeben konnte. Es war die "Miners' Bank" in Dubuque, welche in Davenport ein Zweiggeschäft hatte, dessen Geschäftsführer Geo. L. Davenport war. Durch die Vermittelung dieses Sohnes des Ermordeten erhielt Bonney eine Quantität Bankscheine der Miners' Bank, echt und gut in jeder Hinsicht, und nur die Unterschriften des Bankpräsidenten und Kassirers fehlten darauf. Mit dieser Ausrüstung machte er sich an die Arbeit und führte ein Detektivstückchen aus, welches einem alten Fachmann zum Ruhme gereichen würde. Bonney paßte auf eine Gelegenheit, mit Young Bekanntschaft zu machen. Als Young eines Tages Passage auf einem Dampfer nahm, that er das Gleiche, und am Schanktische des Bootes fand sich die gesuchte Gelegenheit, sich dem Manne zu nähern und ein unverfängliches Gespräch anzuknüpfen, in dessen Verlauf Bonney, scheinbar unter dem Einfluß des Whiskey, immer gesprächiger und offenherziger wurde und Andeutungen darüber fallen ließ, was für ein geriebener Gauner er sei und was für Streiche er bereits ausgeführt habe. Aber erst als er das Packet Banknoten gezeigt und dabei hatte, daß er auf dem Wege nach Cincinnati zu einem der Kumpane seiner Bande, einem sehr geschickten Schriftfälscher sei, um die nöthigen Unterschriften auf die Banknoten setzen zu lassen, gewann er Young's Vertrauen, der ihm genug über die Räuberbande mittheilte, um nun seines Erfolges gewiß zu sein. Young erzählter, daß er gewünscht hätte, an dem Raubzug, bei dem es übrigens nicht auf Mord abgesehen war, theilzunehmen. Das wurde ihm zuerst abgeschlagen, aber später bewilligt. Es waren noch fünf Andere im Komplot. Darunter war ein gewisser John Baxter, der kurz vorher bei Davenport in Dienst getreten war und die Gelegenheit auszukundschaften hatte. Dieser hatte von dem vielen Gelde berichtet, sowie daß die ganze Davenport Familie an dem Tage in Rock Island sein würde. Die Anderen waren zwei Brüder, Aaron und John Long, sowie ein William Fox und ein Robert H. Birch. Sie hatten sich nun alle zerstreut und er wußte nicht, wo sie sich jetzt aufhielten; aber er gab später zu, daß er jemanden kenne, der dies wüßte. Die neue Kameradschaft wurde mit mehr Whiskey bekräftigt, und ehe der Dampfer St. Louis erreichte, hatte Bonney erfahren, daß in St. Louis ein Mann Namens Reynolds wohne, ein äußerst schlauer Mensch, der einen bekannten Leihstall habe und zu der respektablen Bürgerschaft gehöre. Er erfuhr auch, daß Reynolds ein Hehler für gestohlene Pferde und allerlei
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