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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 358
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344 Die Geschichte von Davenport. Michigan gehörigen Iowa über. Diese Reise dauerte vier Wochen und wurde mit einem Ochsengespann zurückgelegt. Hotels und sonstigen Unterkunftskomfort gab es hier nicht, und es wurde, bis ein Blockhaus aufgeschlagen war, auf der Prärie kampirt. Dort wurde zwei Tage nach der Ankunft in dem großen Reisewagen die Tochter Caroline geboren, die sich später mit einem Farmer George Wright verheirathete und im Dezember 1916 zu Des Moines gestorben ist. Das Haupt der Familie, Charles J. Friday, starb im Alter von 65 Jahren am 10. Juni 1853, nachdem seine Gattin ihm bereits im Juni 1851 im Tode vorangegangen war. Die Härten des Ansiedlerlebens wurden muthig überwunden, und durch den fortwährend sich steigernden Werth des billig erworbenen Farmlandes, sowie durch Fleiß und Sparsamkeit gelangten die beiden Söhne John und Jacob zu großem Wohlstand. Sie gehörten zu den reichsten Farmern des County und besaßen in Blue Graß, Buffalo und Rockingham Township große Strecken fruchtbaren Landes. John M. Friday war gewissermaßen ein Original. Mit einer mächtigen, sogenannten Bärenstimme begabt, wurde seine Nähe überall sehr bemerkbar. Er war ein Mann von starken Ueberzeugungen und scheute sich nicht, dieselben rücksichtslos, d. h. ohne Rücksicht auf etwaige Folgen zum Ausdruck zu bringen. Während des Bürgerkrieges war er so dreist und furchtlos, in den Straßen von Davenport ein Hurrah für Jeff. Davis zu rufen, was ihm eine Tracht Prügel einbrachte, die jedoch seine politische Gesinnung nicht änderte. wie sehr seine Ueberzeugungstreue anerkannt, und er selber als ein "Mann von Wort" bekannt war, ist im Dezember 1871 sogar gerichtlich festgestellt worden. In einer Schule von Rockingham unterrichtete ein Lehrer Namens Milton Speers, und er war ein guter Lehrer. Die Schule wurde von einem von Friday's Jungen besucht, der nicht gerade ein Taugenichts war, aber voller Jungenstreiche steckte und es oft darauf anlegte, den Lehrer zu ärgern. Als der Junge dafür eines Tages abgestraft wurde, beklagte er sich bei seinem Vater. Die Sache kam vor den Town-Schulrath, welcher anordnete, daß der Junge nicht körperlich gezüchtigt, sondern im Falle schlechten Betragens heimgeschickt werden solle. Nach einigen Tagen wurde der Junge heimgeschickt. Am folgenden Morgen wurde er von seinem Vater zur Schule begleitet, welcher in seinem kräftigen Englisch dem Lehrer klar machte, daß wenn er den Jungen wieder aus der Schule schickte, er (Friday) ihn (den Lehrer) ebenfalls "hinauskicken" und nebenbei windelweich prügeln würde. Lehrer Speers kannte John Friday. Das waren nette Aussichten für ihn, falls der Junge sich
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344 Die Geschichte von Davenport. Michigan gehörigen Iowa über. Diese Reise dauerte vier Wochen und wurde mit einem Ochsengespann zurückgelegt. Hotels und sonstigen Unterkunftskomfort gab es hier nicht, und es wurde, bis ein Blockhaus aufgeschlagen war, auf der Prärie kampirt. Dort wurde zwei Tage nach der Ankunft in dem großen Reisewagen die Tochter Caroline geboren, die sich später mit einem Farmer George Wright verheirathete und im Dezember 1916 zu Des Moines gestorben ist. Das Haupt der Familie, Charles J. Friday, starb im Alter von 65 Jahren am 10. Juni 1853, nachdem seine Gattin ihm bereits im Juni 1851 im Tode vorangegangen war. Die Härten des Ansiedlerlebens wurden muthig überwunden, und durch den fortwährend sich steigernden Werth des billig erworbenen Farmlandes, sowie durch Fleiß und Sparsamkeit gelangten die beiden Söhne John und Jacob zu großem Wohlstand. Sie gehörten zu den reichsten Farmern des County und besaßen in Blue Graß, Buffalo und Rockingham Township große Strecken fruchtbaren Landes. John M. Friday war gewissermaßen ein Original. Mit einer mächtigen, sogenannten Bärenstimme begabt, wurde seine Nähe überall sehr bemerkbar. Er war ein Mann von starken Ueberzeugungen und scheute sich nicht, dieselben rücksichtslos, d. h. ohne Rücksicht auf etwaige Folgen zum Ausdruck zu bringen. Während des Bürgerkrieges war er so dreist und furchtlos, in den Straßen von Davenport ein Hurrah für Jeff. Davis zu rufen, was ihm eine Tracht Prügel einbrachte, die jedoch seine politische Gesinnung nicht änderte. wie sehr seine Ueberzeugungstreue anerkannt, und er selber als ein "Mann von Wort" bekannt war, ist im Dezember 1871 sogar gerichtlich festgestellt worden. In einer Schule von Rockingham unterrichtete ein Lehrer Namens Milton Speers, und er war ein guter Lehrer. Die Schule wurde von einem von Friday's Jungen besucht, der nicht gerade ein Taugenichts war, aber voller Jungenstreiche steckte und es oft darauf anlegte, den Lehrer zu ärgern. Als der Junge dafür eines Tages abgestraft wurde, beklagte er sich bei seinem Vater. Die Sache kam vor den Town-Schulrath, welcher anordnete, daß der Junge nicht körperlich gezüchtigt, sondern im Falle schlechten Betragens heimgeschickt werden solle. Nach einigen Tagen wurde der Junge heimgeschickt. Am folgenden Morgen wurde er von seinem Vater zur Schule begleitet, welcher in seinem kräftigen Englisch dem Lehrer klar machte, daß wenn er den Jungen wieder aus der Schule schickte, er (Friday) ihn (den Lehrer) ebenfalls "hinauskicken" und nebenbei windelweich prügeln würde. Lehrer Speers kannte John Friday. Das waren nette Aussichten für ihn, falls der Junge sich
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