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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 374
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360 Die Geschichte von Davenport. St. Marguerite und St. Joseph's Kirchen. Er war das erste deutsche Mitglied des Davenporter Stadtrathes, in welchem er, als er an der Marquette und Siebenten Straße wohnte, 1851, 1852 und 1853 die Erste Ward vertrat. Zur Zeit seines in 1881 erfolgten Todes war Weigand Thürhüter des Bezirksgerichts. Seine Frau, die ebenfalls in der Maingegend geboren war, starb elf Jahre später mit Hinterlassung von fünf Kindern, 31 Enkeln und 13 Urenkeln. Im nämlichen Jahre 1842 ließ Franz Lambach, ein Maurer aus Westphalen, der im 1838 in Amerika eingewandert war, sich in LeClaire nieder, wo er eine Farm bewirthschaftete und nebenbei auch in seinem erlernten Gewerbe thätig war. Christian Schuh und Karl Sauer, zwei Farmer bei Blue Graß, und der Schuhmacher Johann Ried waren weitere Deutsche vom Jahrn 1842. Desgleichen Ezechiel Steinhilber, der am 10. Januar 1819 in dem Schwarzwälder Städtchen Metzingen geboren wurde und im Alter von zwölf Jahren mit seinen Eltern und Geschwistern nach Amerika gekommen war. Die Familie ließ sich zuerst in Wheeling, Virginia, nieder und verzog dann nach Crawford County, Ohio, wo der Vater in 1855 starb. Steinhilber verheirathete sich in Wheeling mit der zu Grünplan in Braunschweig geborenen Minna Mast, einer Schwester unseres früheren Mitbürgers August Mast, die im November 1896 gestorben ist. Er richtete bald seinen Blick nach dem aufblühenden neuen Westen und kam in 1842 nach Davenport. Hier wurde er zunächst Buchführer in dem kurz vorher vollendeten "LeClaire House", dem größten Hotel damaliger Zeit nördlich von St. Louis. Nebenbei betrieb er für eigene Rechnung einen Leihstall zur Bequemlichkeit der Hotelgäste, unter denen sich viele der angesehensten Pflanzerfamilien befanden, die den Sommer in dem "Saratoga am Mississippi" zubrachten, und denen der joviale Steinhilber ein guter Kamerad bei ihren Jagdausflügen war. Nach einigen Jahren eröffnete Steinhilber an der Front und Brady Straße eine Schankwirthschaft und wurde auch der erste Eishändler in Davenport. Die Wirtschaft war ein beliebter Sammelplatz für die damaligen Geschäftsleute, und es ging oft hoch her, wie aus einem anekdotischen Gedicht jener Zeit zu ersehen, dessen erste Strophe lautete: On Water street, down by the ferry, Zeke Steinhilber makes Tom and Jerry, And sells sardines and oysters fine, Coblers and julips, punch and wine.
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360 Die Geschichte von Davenport. St. Marguerite und St. Joseph's Kirchen. Er war das erste deutsche Mitglied des Davenporter Stadtrathes, in welchem er, als er an der Marquette und Siebenten Straße wohnte, 1851, 1852 und 1853 die Erste Ward vertrat. Zur Zeit seines in 1881 erfolgten Todes war Weigand Thürhüter des Bezirksgerichts. Seine Frau, die ebenfalls in der Maingegend geboren war, starb elf Jahre später mit Hinterlassung von fünf Kindern, 31 Enkeln und 13 Urenkeln. Im nämlichen Jahre 1842 ließ Franz Lambach, ein Maurer aus Westphalen, der im 1838 in Amerika eingewandert war, sich in LeClaire nieder, wo er eine Farm bewirthschaftete und nebenbei auch in seinem erlernten Gewerbe thätig war. Christian Schuh und Karl Sauer, zwei Farmer bei Blue Graß, und der Schuhmacher Johann Ried waren weitere Deutsche vom Jahrn 1842. Desgleichen Ezechiel Steinhilber, der am 10. Januar 1819 in dem Schwarzwälder Städtchen Metzingen geboren wurde und im Alter von zwölf Jahren mit seinen Eltern und Geschwistern nach Amerika gekommen war. Die Familie ließ sich zuerst in Wheeling, Virginia, nieder und verzog dann nach Crawford County, Ohio, wo der Vater in 1855 starb. Steinhilber verheirathete sich in Wheeling mit der zu Grünplan in Braunschweig geborenen Minna Mast, einer Schwester unseres früheren Mitbürgers August Mast, die im November 1896 gestorben ist. Er richtete bald seinen Blick nach dem aufblühenden neuen Westen und kam in 1842 nach Davenport. Hier wurde er zunächst Buchführer in dem kurz vorher vollendeten "LeClaire House", dem größten Hotel damaliger Zeit nördlich von St. Louis. Nebenbei betrieb er für eigene Rechnung einen Leihstall zur Bequemlichkeit der Hotelgäste, unter denen sich viele der angesehensten Pflanzerfamilien befanden, die den Sommer in dem "Saratoga am Mississippi" zubrachten, und denen der joviale Steinhilber ein guter Kamerad bei ihren Jagdausflügen war. Nach einigen Jahren eröffnete Steinhilber an der Front und Brady Straße eine Schankwirthschaft und wurde auch der erste Eishändler in Davenport. Die Wirtschaft war ein beliebter Sammelplatz für die damaligen Geschäftsleute, und es ging oft hoch her, wie aus einem anekdotischen Gedicht jener Zeit zu ersehen, dessen erste Strophe lautete: On Water street, down by the ferry, Zeke Steinhilber makes Tom and Jerry, And sells sardines and oysters fine, Coblers and julips, punch and wine.
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