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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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400 Die Geschichte von Davenport. "Stirbt ein alter deutscher Bürger, Der recht lang gewohnt hier hat, Widmet ihm 'nen langen, schönen Nekrolog das deutsche Blatt, Tags drauf danken dann die Kinder Für den "Puff", den man ihm gab, Wischen sich gerührt die Augen, Und - bestell'n die Zeitung ab." Das mag vielen trostlos klingen; aber für jeden, der die Verhältnisse mit ungetrübtem Blick betrachtet, ist's nicht überraschend. Man muß sich mit der Ueberzeugung trösten, und soll nach Kräften dazu beitragen helfen, daß bei dem allmäligen Aufgehen des Deutschthums in das Amerikanerthum die guten Eigenschaften des ersteren auch dem einstigen Volke der Zukunft erhalten bleiben. Auch hier sollte, wenigstens vom Besten, "immer etwas hängen bleiben." Es war ein sehr starkes Deutschthum, welches durch die Achtundvierziger repräsentirt wurde, und vom ihm gilt das hoffnungsvolle und zuversichtliche Wort: "Es soll die Spur von seinen Erdentagen Nicht in Aeonen untergehn." 38. Kapitel. Davenport's Viertes Lustrum. Geistiger Hochschwung über kleinliche Materie. - Deutsche in der Politik. - Deutsche Gründungen. - Männerchor. - "Der Demokrat". - Turnverein. - Freisinige Schule. - Jubiläum des Blackhawk-Vertrages. - Ein Präsidentenjahr. - Franklin Pierce gewählt. Beim Beginn der zweiten Hälfte des Jahrhunderts und fünfzehn Jahre nach ihrer Gründung hatte die Stadt Davenport ungefähr 1900 Einwohner. Es gab noch keine Eisenbahnen, keine Straßenbahnen, kein elektrisches Licht; es gab noch nicht einmal Gas, sondern nur ein paar vereinzelte Oellaternen glimmten an mondscheinlosen Abenden melancholisch hier und da und ließen, namentlich bei regnerischem Wetter, die Dunkelheit um so trister erscheinen. Von all dem öffentlichen Comfort, dessen sich jetzt sogar schon viel kleinere Städte erfreuen, war da-
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400 Die Geschichte von Davenport. "Stirbt ein alter deutscher Bürger, Der recht lang gewohnt hier hat, Widmet ihm 'nen langen, schönen Nekrolog das deutsche Blatt, Tags drauf danken dann die Kinder Für den "Puff", den man ihm gab, Wischen sich gerührt die Augen, Und - bestell'n die Zeitung ab." Das mag vielen trostlos klingen; aber für jeden, der die Verhältnisse mit ungetrübtem Blick betrachtet, ist's nicht überraschend. Man muß sich mit der Ueberzeugung trösten, und soll nach Kräften dazu beitragen helfen, daß bei dem allmäligen Aufgehen des Deutschthums in das Amerikanerthum die guten Eigenschaften des ersteren auch dem einstigen Volke der Zukunft erhalten bleiben. Auch hier sollte, wenigstens vom Besten, "immer etwas hängen bleiben." Es war ein sehr starkes Deutschthum, welches durch die Achtundvierziger repräsentirt wurde, und vom ihm gilt das hoffnungsvolle und zuversichtliche Wort: "Es soll die Spur von seinen Erdentagen Nicht in Aeonen untergehn." 38. Kapitel. Davenport's Viertes Lustrum. Geistiger Hochschwung über kleinliche Materie. - Deutsche in der Politik. - Deutsche Gründungen. - Männerchor. - "Der Demokrat". - Turnverein. - Freisinige Schule. - Jubiläum des Blackhawk-Vertrages. - Ein Präsidentenjahr. - Franklin Pierce gewählt. Beim Beginn der zweiten Hälfte des Jahrhunderts und fünfzehn Jahre nach ihrer Gründung hatte die Stadt Davenport ungefähr 1900 Einwohner. Es gab noch keine Eisenbahnen, keine Straßenbahnen, kein elektrisches Licht; es gab noch nicht einmal Gas, sondern nur ein paar vereinzelte Oellaternen glimmten an mondscheinlosen Abenden melancholisch hier und da und ließen, namentlich bei regnerischem Wetter, die Dunkelheit um so trister erscheinen. Von all dem öffentlichen Comfort, dessen sich jetzt sogar schon viel kleinere Städte erfreuen, war da-
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