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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
Page 433
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Die Ungarische Immigration. 419 Filzhutes beschäftigten. Der seidene Cylinder kam gänzlich außer Mode und jahrelang trug alle Welt den bequemeren Kossuth-Hut. Unser Davenport, wo bereits viele ungarische Immigrirte sich aufhielten, war Feuer und Flamme für diese Patrioten. Einige Wochen nach Kossuth's Landung, am 12. Januar 1852, wurde eine meistens von Deutschen besuchte Versammlung gehalten, welche in den angenommenen Resolutionen es für die Pflicht unserer Regierung erklärte, eine Wiederholung von Rußland's Schändlichkeit gegen Ungarn in dessen Kampf um nationale Unabhängigkeit zu verhindern. Ein Comite wurde ernannt, Gelder zu sammeln und Kossuth und seine Mitpatrioten einzuladen, hier ihre Heimath aufzuschlagen, wenigstens bis der Freiheitskampf von neuem aufgenommen würde. Es war ein schöner Ausdruck von Sympathie. Darüber kam es in der hiesigen englischen Presse zu einer Kontroverse. T. D. Eagal's "Banner" war entschieden für solches Eingreifen unserer Regierung. Es meinte wir könnten Rußland mit unserer Flotte auf die Kniee zwingen, und für unsere Unkosten könnten wir uns an seinen Schiffen schadlos halten. Ein solcher Krieg wäre ohne alle Gefahr für die Union und würde diese sogar stärken, besonders vom kommerziellen Gesichtspunkte aus. Alfred Sanders' "Gazette" antwortete auf solchen Kriegsübermuth sarkastisch und schloß einen Gegenartikel mit den Worten: War is of eternal use to human kind, Forever an anon when you have passed A few dull years in peace and propagation The world is overstocked with folk and wants A pestilence at least if not a hero. Die Enthusiasten in Davenport verlangten auch, daß Kossuth und seinem Gefolge die offizielle Gastfreundschaft der Stadt geboten würde. Als sie jedoch hörten, wie anspruchsvoll der Mann überall auftrat, der keinen Begriff von "republikanischer Einfachheit hatte und sich mit einem glänzenderen Gefolge und größerem Prunk umgab als selbst der Gesandte eines russischen Autokraten an einem Galatage", da wurden sie abgekühlt, und es wurde beschlossen, die Gelder lieber an die ungarische Hülfskasse in New York zu schicken, als es für die "Fetirung eines eitlen nationalen Führers und seiner aufgeputzten und prätentiösen Umgebung zu verplempern." Viele von den Ungarn hier glaubten, daß ihr Exil nur von kurzer Dauer sein würde, und hofften, zu gelegener Zeit nochmals auf die
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Die Ungarische Immigration. 419 Filzhutes beschäftigten. Der seidene Cylinder kam gänzlich außer Mode und jahrelang trug alle Welt den bequemeren Kossuth-Hut. Unser Davenport, wo bereits viele ungarische Immigrirte sich aufhielten, war Feuer und Flamme für diese Patrioten. Einige Wochen nach Kossuth's Landung, am 12. Januar 1852, wurde eine meistens von Deutschen besuchte Versammlung gehalten, welche in den angenommenen Resolutionen es für die Pflicht unserer Regierung erklärte, eine Wiederholung von Rußland's Schändlichkeit gegen Ungarn in dessen Kampf um nationale Unabhängigkeit zu verhindern. Ein Comite wurde ernannt, Gelder zu sammeln und Kossuth und seine Mitpatrioten einzuladen, hier ihre Heimath aufzuschlagen, wenigstens bis der Freiheitskampf von neuem aufgenommen würde. Es war ein schöner Ausdruck von Sympathie. Darüber kam es in der hiesigen englischen Presse zu einer Kontroverse. T. D. Eagal's "Banner" war entschieden für solches Eingreifen unserer Regierung. Es meinte wir könnten Rußland mit unserer Flotte auf die Kniee zwingen, und für unsere Unkosten könnten wir uns an seinen Schiffen schadlos halten. Ein solcher Krieg wäre ohne alle Gefahr für die Union und würde diese sogar stärken, besonders vom kommerziellen Gesichtspunkte aus. Alfred Sanders' "Gazette" antwortete auf solchen Kriegsübermuth sarkastisch und schloß einen Gegenartikel mit den Worten: War is of eternal use to human kind, Forever an anon when you have passed A few dull years in peace and propagation The world is overstocked with folk and wants A pestilence at least if not a hero. Die Enthusiasten in Davenport verlangten auch, daß Kossuth und seinem Gefolge die offizielle Gastfreundschaft der Stadt geboten würde. Als sie jedoch hörten, wie anspruchsvoll der Mann überall auftrat, der keinen Begriff von "republikanischer Einfachheit hatte und sich mit einem glänzenderen Gefolge und größerem Prunk umgab als selbst der Gesandte eines russischen Autokraten an einem Galatage", da wurden sie abgekühlt, und es wurde beschlossen, die Gelder lieber an die ungarische Hülfskasse in New York zu schicken, als es für die "Fetirung eines eitlen nationalen Führers und seiner aufgeputzten und prätentiösen Umgebung zu verplempern." Viele von den Ungarn hier glaubten, daß ihr Exil nur von kurzer Dauer sein würde, und hofften, zu gelegener Zeit nochmals auf die
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