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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 1)
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Die Ungarische Immigration. 427 zum Oberstleutnant und Stabschef des General Sigel befördert. Bei Wilson's Creek fiel er, schwer verwundet, den Rebellen in die Hände. Nach seiner Auswechselung und Genesung wurde er als Oberst dem Stabe des General Fremont beigegeben und wurde dessen Chef im "Mountain Department" in Virginia. In 1864 trat er zugleich mit Fremont aus dem Militärdienst aus. Oberst Albert widmete sich in St. Louis dem geschäftlichen Beruf und war u. a. Präsident einer Bank. Durch unglückliche Verhältnisse verlor er sein Vermögen und nachdem er einige Jahre in der Redaktion der "Amerika" thätig gewesen war, wurde er städtischer Steuereinschätzer, welches Amt er bei allen Parteiwechseln der Stadtverwaltung behalten hat, bis er es aus Gesundheitsrücksichten niederlegte. Er ist am 20. November 1893 gestorben. Nikolaus Perczel aus Kutahja war eine der malerischsten Persönlichkeiten des ungarischen Unabhängigkeitskrieges. Früher Stuhlrichter im Tolnaer Comitat, mehrmals Landtags-Abgeordneter, trat er gleich bei Ausbruch der Revolution in das Heer, in welchem er unter seinem Bruder, dem General Moritz Perczel, diente. Nach der Schlacht ab der Schwechat organisirte er das Honved Bataillon seines Comitats, wurde dessen Major und zeichnete sich bald darauf namentlich in der blutigen Schlacht von Mohar aus, in der auch sein Bruder, der General, mit dem Zriny Corps sich glänzend hervorthat. Bei Szolnok und Czegled schlugen sich beide siegreich gegen den Feldmarschall-Leutnat Oettingen und nahmen nach mörderischem Kampfe das Lager von St. Thomas, den Hauptplatz der aufständischen Raizen und Serben, wodurch Peterwardein entsetzt wurde. Perczel wurde darauf Kommandant dieser Festung und später von Arad. Noch einmal in der unglücklichen Schlacht von Temesvar zeichneten die beiden Brüder sich aus, indem sie unter den größten Anstrengungen den Rückzug der geschlagenen Armee deckten, und verließen dann den Schauplatz ihrer ruhmreichen Thätigkeit. Nach einer kurzen Zeit der Internierung in der Türkei gelangten sie nach England. Moritz blieb in London und Niklolaus ging 1852 nach Amerika. In New York traf er seinen Landsmann Fejervary, der von einer Orientirungsfahrt nach Davenport wieder nach New York gereist war, um seine Familie zu holen. Auf Fejervary's Veranlassung kam Perczel im folgenden Jahre ebenfalls hierher. In 1855 ging er nach Europa und verlebte einen beträchtlichen Theil der nächsten vier Jahre auf der Insel Jersey im Kanal von Calais. Dann kehrte er wieder nach Davenport zurück und lebte eine Zeitlang auf einer
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Die Ungarische Immigration. 427 zum Oberstleutnant und Stabschef des General Sigel befördert. Bei Wilson's Creek fiel er, schwer verwundet, den Rebellen in die Hände. Nach seiner Auswechselung und Genesung wurde er als Oberst dem Stabe des General Fremont beigegeben und wurde dessen Chef im "Mountain Department" in Virginia. In 1864 trat er zugleich mit Fremont aus dem Militärdienst aus. Oberst Albert widmete sich in St. Louis dem geschäftlichen Beruf und war u. a. Präsident einer Bank. Durch unglückliche Verhältnisse verlor er sein Vermögen und nachdem er einige Jahre in der Redaktion der "Amerika" thätig gewesen war, wurde er städtischer Steuereinschätzer, welches Amt er bei allen Parteiwechseln der Stadtverwaltung behalten hat, bis er es aus Gesundheitsrücksichten niederlegte. Er ist am 20. November 1893 gestorben. Nikolaus Perczel aus Kutahja war eine der malerischsten Persönlichkeiten des ungarischen Unabhängigkeitskrieges. Früher Stuhlrichter im Tolnaer Comitat, mehrmals Landtags-Abgeordneter, trat er gleich bei Ausbruch der Revolution in das Heer, in welchem er unter seinem Bruder, dem General Moritz Perczel, diente. Nach der Schlacht ab der Schwechat organisirte er das Honved Bataillon seines Comitats, wurde dessen Major und zeichnete sich bald darauf namentlich in der blutigen Schlacht von Mohar aus, in der auch sein Bruder, der General, mit dem Zriny Corps sich glänzend hervorthat. Bei Szolnok und Czegled schlugen sich beide siegreich gegen den Feldmarschall-Leutnat Oettingen und nahmen nach mörderischem Kampfe das Lager von St. Thomas, den Hauptplatz der aufständischen Raizen und Serben, wodurch Peterwardein entsetzt wurde. Perczel wurde darauf Kommandant dieser Festung und später von Arad. Noch einmal in der unglücklichen Schlacht von Temesvar zeichneten die beiden Brüder sich aus, indem sie unter den größten Anstrengungen den Rückzug der geschlagenen Armee deckten, und verließen dann den Schauplatz ihrer ruhmreichen Thätigkeit. Nach einer kurzen Zeit der Internierung in der Türkei gelangten sie nach England. Moritz blieb in London und Niklolaus ging 1852 nach Amerika. In New York traf er seinen Landsmann Fejervary, der von einer Orientirungsfahrt nach Davenport wieder nach New York gereist war, um seine Familie zu holen. Auf Fejervary's Veranlassung kam Perczel im folgenden Jahre ebenfalls hierher. In 1855 ging er nach Europa und verlebte einen beträchtlichen Theil der nächsten vier Jahre auf der Insel Jersey im Kanal von Calais. Dann kehrte er wieder nach Davenport zurück und lebte eine Zeitlang auf einer
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