Transcribe
Translate
Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 476
More information
digital collection
archival collection guide
transcription tips
462 Die Geschichte von Davenport. gent. Wiehle ist im Sommer 1888 in Philadelphia, wo er während vieler Jahre als Pastor gerwirkt hat, im Alter von 71 Jahren gestorben. Es war noch zu Wiehle's Zeit daß der Männerchor sich dem Nordamerikanischen Sängerbund, damals der einzige große Sängerbund, anschloß. Von Frauen seiner Mitglieder wurde ihm eine Fahne gestiftet. Die Fahnenweihe erfolgte am 25. Juni 1854 bei einem schönen Volksfeste, und ihr Stock, an dem sich noch einige Seidenreste des Fahnentuches und mehrere Ehrenbänder befinden, wird neben den neueren Fahnen in hohen Ehren gehalten. Der erste Maskenball in Davenport, und wohl auch im ganzen weiten Westen, wurde am 7. April 1856 vom Männerchor veranstaltet, und im Sommer betheiligte er sich an einem von Milwaukeer Vereinen arrangirten Sängerfest, bei welcher Gelegenheit der "Nordwestliche Sängerbund" gegründet wurde. Es sind nur sehr wenige von dessen Bundesfesten gewesen, an denen der Davenporter Verein nicht theilgenommen hat. Der in 1855 gegründete "Deutsche Theaterverein" hat am Männerchor eine schätzenswerthe Stütze gehabt, indem derselbe sehr oft die Chöre zu den Aufführungen stellte, darunter "Preciosa", "Stradella", "Der Verschwender" u.s.w., und bei ungezählten anderen Gelegenheiten, bei denen es sich um einen guten Zweck handelte, hat der Verein seine Dienste zur Verfügung gestellt, nicht blos hier, sondern auch bei Veranstaltungen des Deutschthums in Nachbarstädten und ohne Rücksicht auf die Vereinskasse, mit der es oft thatsächlich nur schwach bestellt war. Manchmal enthielt diese auch während der Zeit der "Wildkatzen-Banken" Papiergeld, welches nichts oder nur wenig werth war, so daß der Schatzmeister Robert Krause eines Abends ankündigte, er werde nur noch klingende Münze annehmen, weil er im verflossenen Monat für $6 Papiergeld eingenommen habe, welches nach dem Tageskurse nur $2.70 werth war. Das zweite Gesangfest des Nordwestlichen Sänderbundes wurde in Chicago im Sommer 1857 gehalten, und dort wurde Davenport die Ehre zu Theil, die Feststadt des dritten Bundesfestes zu werden. Dieses hat vom 30. Juni bis 2. Juli 1858 auf Mitchell's Bluff . Es hatten sich zu ihm 27 Gesangvereine angemeldet, aber wegen der großen Finanzpanik war die Betheiligung eine geringere. An Stelle des abwesenden Bundesdirigenten Hans Balatka leitete Philipp Rohr vom Philadelphia Männerchor, der zufällig den Westen bereiste, die Gesangsaufführungen der Massenchöre. Das Fest war in jeder Hinsicht ein großartiger Erfolg und eine "Offenbarung" befonders für
Saving...
prev
next
462 Die Geschichte von Davenport. gent. Wiehle ist im Sommer 1888 in Philadelphia, wo er während vieler Jahre als Pastor gerwirkt hat, im Alter von 71 Jahren gestorben. Es war noch zu Wiehle's Zeit daß der Männerchor sich dem Nordamerikanischen Sängerbund, damals der einzige große Sängerbund, anschloß. Von Frauen seiner Mitglieder wurde ihm eine Fahne gestiftet. Die Fahnenweihe erfolgte am 25. Juni 1854 bei einem schönen Volksfeste, und ihr Stock, an dem sich noch einige Seidenreste des Fahnentuches und mehrere Ehrenbänder befinden, wird neben den neueren Fahnen in hohen Ehren gehalten. Der erste Maskenball in Davenport, und wohl auch im ganzen weiten Westen, wurde am 7. April 1856 vom Männerchor veranstaltet, und im Sommer betheiligte er sich an einem von Milwaukeer Vereinen arrangirten Sängerfest, bei welcher Gelegenheit der "Nordwestliche Sängerbund" gegründet wurde. Es sind nur sehr wenige von dessen Bundesfesten gewesen, an denen der Davenporter Verein nicht theilgenommen hat. Der in 1855 gegründete "Deutsche Theaterverein" hat am Männerchor eine schätzenswerthe Stütze gehabt, indem derselbe sehr oft die Chöre zu den Aufführungen stellte, darunter "Preciosa", "Stradella", "Der Verschwender" u.s.w., und bei ungezählten anderen Gelegenheiten, bei denen es sich um einen guten Zweck handelte, hat der Verein seine Dienste zur Verfügung gestellt, nicht blos hier, sondern auch bei Veranstaltungen des Deutschthums in Nachbarstädten und ohne Rücksicht auf die Vereinskasse, mit der es oft thatsächlich nur schwach bestellt war. Manchmal enthielt diese auch während der Zeit der "Wildkatzen-Banken" Papiergeld, welches nichts oder nur wenig werth war, so daß der Schatzmeister Robert Krause eines Abends ankündigte, er werde nur noch klingende Münze annehmen, weil er im verflossenen Monat für $6 Papiergeld eingenommen habe, welches nach dem Tageskurse nur $2.70 werth war. Das zweite Gesangfest des Nordwestlichen Sänderbundes wurde in Chicago im Sommer 1857 gehalten, und dort wurde Davenport die Ehre zu Theil, die Feststadt des dritten Bundesfestes zu werden. Dieses hat vom 30. Juni bis 2. Juli 1858 auf Mitchell's Bluff . Es hatten sich zu ihm 27 Gesangvereine angemeldet, aber wegen der großen Finanzpanik war die Betheiligung eine geringere. An Stelle des abwesenden Bundesdirigenten Hans Balatka leitete Philipp Rohr vom Philadelphia Männerchor, der zufällig den Westen bereiste, die Gesangsaufführungen der Massenchöre. Das Fest war in jeder Hinsicht ein großartiger Erfolg und eine "Offenbarung" befonders für
Germans in Iowa
sidebar