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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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466 Die Geschichte von Davenport. Schriftführer Ben. Imming, Schatzmeister Louis Nester, Bibliothekar Henry Haut, Dirigent Ernst Otto und Hülfsdirigent Stephan Küfer. Nicht immer hat der Männerchor ruhige Segelfahrt gehabt. Sturm und Klippen haben ihn oft bedroht, manchmal in Gestalt ernster Finanzschwierigkeiten und noch öfter durch die Eitelkeit einiger sänger verursachte Cliquenbildung, die in keiner Vereinigung zu verhüten ist. Mit Klugheit und ernstem Willen wurden die Gefahren glücklich umschifft, und es ist zu wünschen, daß er auch den jetzigen durch den Krieg entfesselten Sturm, der das gesamte Deutschamerikanerthum, dessen große Verdienste plötzlich vergessen sind, vernichten möchte, erfolgrecih abwettern möge. Er ist der älteste Verein in Davenport und einer der ältesten Gesangvereine in den Ver. Staaten. Möge dieser Pionier und Veteran unter den Pflegern des Gemüthslebens noch recht lange blühen! 42. Kapitel Der "Demokrat" und sein Vorgänger der "Herold". Die älteste deutsche Zeitung in Iowa. - Ihre romantische Jugendzeit - Ideaismus und Thatkraft. - Ein Faktor in öffentlichen Angelegenheiten und eine starke Stütze des Deutschtums. Es ist, wie schon im 37. Kapitel gesagt wurde, ein Irrthum und eine Ungerechtigkeit, zu glauben oder zu behaupten, daß die deutsche Einwanderung vor der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts sich in diesem Lande einflußlos und spurlos verhalten habe. Mag sie durch religiöse oder sonstige Gewissensgründe oder durch die wiederholten das ganze deutsche Land verheerenden Kriegsnöthe in Bewegung gesetzt worden sein, so ist sie von ihren Anfängen an, was die Massen betrifft, geistig jeder anderen ebenbürtig gewesen, und sie hat eine beträchtliche Anzahl an diese Gestade gebracht, welche weit über den hiesigen Durchschnittsgeist der Zeit hinausleuchteten und auf diesen befruchtend eingewirkt haben. Daß keine augenfälligen Denkmäler an ihr Wirken erinnern, liegt daran, daß sie selber zu bescheiden waren, sich solche zu errichten, wie es die Leute von der "Mayflower" und deren Nachkommen mit anerkennenswerthem Fleiß gethan haben. Eine Thatsache, die nie vergessen werden sollte, ist es, daß es Deutsche waren, die "fried-
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466 Die Geschichte von Davenport. Schriftführer Ben. Imming, Schatzmeister Louis Nester, Bibliothekar Henry Haut, Dirigent Ernst Otto und Hülfsdirigent Stephan Küfer. Nicht immer hat der Männerchor ruhige Segelfahrt gehabt. Sturm und Klippen haben ihn oft bedroht, manchmal in Gestalt ernster Finanzschwierigkeiten und noch öfter durch die Eitelkeit einiger sänger verursachte Cliquenbildung, die in keiner Vereinigung zu verhüten ist. Mit Klugheit und ernstem Willen wurden die Gefahren glücklich umschifft, und es ist zu wünschen, daß er auch den jetzigen durch den Krieg entfesselten Sturm, der das gesamte Deutschamerikanerthum, dessen große Verdienste plötzlich vergessen sind, vernichten möchte, erfolgrecih abwettern möge. Er ist der älteste Verein in Davenport und einer der ältesten Gesangvereine in den Ver. Staaten. Möge dieser Pionier und Veteran unter den Pflegern des Gemüthslebens noch recht lange blühen! 42. Kapitel Der "Demokrat" und sein Vorgänger der "Herold". Die älteste deutsche Zeitung in Iowa. - Ihre romantische Jugendzeit - Ideaismus und Thatkraft. - Ein Faktor in öffentlichen Angelegenheiten und eine starke Stütze des Deutschtums. Es ist, wie schon im 37. Kapitel gesagt wurde, ein Irrthum und eine Ungerechtigkeit, zu glauben oder zu behaupten, daß die deutsche Einwanderung vor der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts sich in diesem Lande einflußlos und spurlos verhalten habe. Mag sie durch religiöse oder sonstige Gewissensgründe oder durch die wiederholten das ganze deutsche Land verheerenden Kriegsnöthe in Bewegung gesetzt worden sein, so ist sie von ihren Anfängen an, was die Massen betrifft, geistig jeder anderen ebenbürtig gewesen, und sie hat eine beträchtliche Anzahl an diese Gestade gebracht, welche weit über den hiesigen Durchschnittsgeist der Zeit hinausleuchteten und auf diesen befruchtend eingewirkt haben. Daß keine augenfälligen Denkmäler an ihr Wirken erinnern, liegt daran, daß sie selber zu bescheiden waren, sich solche zu errichten, wie es die Leute von der "Mayflower" und deren Nachkommen mit anerkennenswerthem Fleiß gethan haben. Eine Thatsache, die nie vergessen werden sollte, ist es, daß es Deutsche waren, die "fried-
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