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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 493
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"Demokrat" und Vorgänger "Herold". 479 her ist dieselbe noch mehrmals vergrößert worden. Auch unter Lischer's Leitung fanden Quartierwechsel statt, im ersten Jahre viermal. Dann aber hatte die Zeitung seit 1862 während fünfzehn Jahren ihr Heim in den beiden überen Stockwerken des McManus Gebäudes an der Zweiten und Main Straße, wo jetzt das Gebäude der Davenport Savings Bank steht. In seinem eigenen nach den Plänen des Architekten F. G. Clausen (Lischer's Schwiegersohn) für die besonderen Bedürfnisse eines großen Druckereigeschäfts eingerichteten Hause an der Dritten und westlich von der Main Straße hat der "Demokrat" 34 Jahre gehaust, und dort wurden die Mergenthaler'schen Setzmaschinen eingeführt. Dem Neubau mußte eines der ältesten Pionierhäuser weichen, welches Nathaniel Squires 1837 für seine Familie an der Südostecke der Zweiten und Main Straße gebaut hatte, wo jetzt Petersen's Waarenhaus steht. Als Geo. L. Davenport daselbst sein dreistöckiges substantielles Geschäftshaus errichtete, wurde das Holzhäuschen nach der Dritten Straße transportirt, und da hat es bis zu seiner Zerstörung in 1877 gestanden. Die "German Savings Bank" kaufte dieses werthvolle Grundstück und ließ an der Stelle des geschmackvollen dreistöckigen Zeitungsgebäudes einen modernen Bankpalast aufführen. Seit Januar 1911 hat der "Demokrat" sein Heim in No. 219 und 221 Vierte Straße gegenüber dem Rathhause. In der Politik hat der "Demokrat" stets seine Unabhängigkeit gewahrt, und obgleich er mit verschiedenen Parteien ging, ist er doch nie ein Parteiorgan gewesen. Als republikanisches Blatt berkämpfte er die zweite Kandidatur Lincoln's und unterstützte diejeinge Fremont's, weil er von diesem eine kräftigere Bekämpfung der südlichen Konföderation erwartete. In 1872 ging er mit den Liberal-Republikanern gegen Grant, in 1884 trat er für Cleveland ein, und in 1896 unterstützte er, um Bryan um so gründlicher schlagen zu helfen, die Kandidatur des ihm höchst unsympathischen McKinley. In 1900 hatte er keinen Präsidentschafts-Kandidaten, und fast ebenso wenig in 1908 und 1916. In 1904 war er für Palmer und in 1912 für Wilson thätig, weil ihm der erratische Roosevelt zu gefährlich schien. In den vieljährigen Kämpfen gegen Prohibition und Puritanismus hat er immer im Vordertreffen gestanden, und auch jetzt, nachdem die persönliche Freiheit in Iowa todt und begraben ist, läßt er es nicht an ernsten Bemühungen fehlen, sie wieder zu erwecken und ihr zu ihrem Rechte zu verhelfen. Personal-Veränderungen haben beim "Demokrat" zu den Seltenheiten gehört, sowohl in der Redaktion als in technischen Department. Als im Sommer 1887 dem alten "Rufer im Streite", Stibolt, nach mehr
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"Demokrat" und Vorgänger "Herold". 479 her ist dieselbe noch mehrmals vergrößert worden. Auch unter Lischer's Leitung fanden Quartierwechsel statt, im ersten Jahre viermal. Dann aber hatte die Zeitung seit 1862 während fünfzehn Jahren ihr Heim in den beiden überen Stockwerken des McManus Gebäudes an der Zweiten und Main Straße, wo jetzt das Gebäude der Davenport Savings Bank steht. In seinem eigenen nach den Plänen des Architekten F. G. Clausen (Lischer's Schwiegersohn) für die besonderen Bedürfnisse eines großen Druckereigeschäfts eingerichteten Hause an der Dritten und westlich von der Main Straße hat der "Demokrat" 34 Jahre gehaust, und dort wurden die Mergenthaler'schen Setzmaschinen eingeführt. Dem Neubau mußte eines der ältesten Pionierhäuser weichen, welches Nathaniel Squires 1837 für seine Familie an der Südostecke der Zweiten und Main Straße gebaut hatte, wo jetzt Petersen's Waarenhaus steht. Als Geo. L. Davenport daselbst sein dreistöckiges substantielles Geschäftshaus errichtete, wurde das Holzhäuschen nach der Dritten Straße transportirt, und da hat es bis zu seiner Zerstörung in 1877 gestanden. Die "German Savings Bank" kaufte dieses werthvolle Grundstück und ließ an der Stelle des geschmackvollen dreistöckigen Zeitungsgebäudes einen modernen Bankpalast aufführen. Seit Januar 1911 hat der "Demokrat" sein Heim in No. 219 und 221 Vierte Straße gegenüber dem Rathhause. In der Politik hat der "Demokrat" stets seine Unabhängigkeit gewahrt, und obgleich er mit verschiedenen Parteien ging, ist er doch nie ein Parteiorgan gewesen. Als republikanisches Blatt berkämpfte er die zweite Kandidatur Lincoln's und unterstützte diejeinge Fremont's, weil er von diesem eine kräftigere Bekämpfung der südlichen Konföderation erwartete. In 1872 ging er mit den Liberal-Republikanern gegen Grant, in 1884 trat er für Cleveland ein, und in 1896 unterstützte er, um Bryan um so gründlicher schlagen zu helfen, die Kandidatur des ihm höchst unsympathischen McKinley. In 1900 hatte er keinen Präsidentschafts-Kandidaten, und fast ebenso wenig in 1908 und 1916. In 1904 war er für Palmer und in 1912 für Wilson thätig, weil ihm der erratische Roosevelt zu gefährlich schien. In den vieljährigen Kämpfen gegen Prohibition und Puritanismus hat er immer im Vordertreffen gestanden, und auch jetzt, nachdem die persönliche Freiheit in Iowa todt und begraben ist, läßt er es nicht an ernsten Bemühungen fehlen, sie wieder zu erwecken und ihr zu ihrem Rechte zu verhelfen. Personal-Veränderungen haben beim "Demokrat" zu den Seltenheiten gehört, sowohl in der Redaktion als in technischen Department. Als im Sommer 1887 dem alten "Rufer im Streite", Stibolt, nach mehr
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