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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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"Demokrat" und Vorgänger "Herold". 481 1913 führte er die Lokal-Redaktion des "Demokrat", und seit Richter's Ausscheiden hat er wieder die Redaktion des politischen Theiles geführt. Er ist als gewissenhafter Zeitungsschreiber, sowie gediegener Vortrags- und Volksredner seit vielen Jahren weit und breit bekannt gewesen. Zwölf Jahre, von 1893 bis 1905, ist Louis Herbrandt, ein jovialer Pfälzer, der pflichtgetreue Lokal-Redakteur gewesen, und nach dessen Tode wurde der Posten fünf Jahre von dem Advokaten Carl Kühl, jetzt seit mehreren Jahren Friedensrichter in Rock Island, bekleidet. In genialer Weise hat mehr als zweiundzwanzig Jahre Manfred Mainhardt der Redaktion der Telegraphenspalten vorgestanden und wöchentlich eine "Ausländische Rundschau" geschrieben, welche den Lesern ein klares Bild von der Weltlage gab. Er war ebenfalls ein Veteran der Presse, der durch die alten guten Milwaukeer, Cincinnatier und St. Louiser Schulen gegangen war. Er war ein Württemberger und hatte seine journalisitische Laufbahn in Amerika beim "Milwaukee Herold" als Redakteur von dessen Finanz- und Handelstheil begonnen. Mainhardt ist im August 1916 an den Folgen eines Hitzschlages gestorben. Kürzere Zeit als die Vorgenannten sind am "Demokrat" beschäftigt gewesen: Richard von Bergen, Paul Domann, Hermann Kraiß, Adolph Wedemeyer und Heinrich Hahne. Zur Zeit besteht das Personal aus Gustav Donald, Hugo Brunkhorst, Ralph Wm. Voß und Eugen Müller. - Auch in den technischen und geschäftlichen Abtheilungen der Zeitung befinden sich einige altgediente Kräfte. Otto Spring, der Direktor der großen Druckerpresse, versieht seinen Posten seit 37 Jahren; der Vormann der Setzerei, Nik. P. Gerbers, steht seit 30 Jahren mit dem Blatte in Verbindung, und Axel Fredersdorf seit über 20 Jahren als "Capt'n" des Trägercorps. Welche erschütternden Ereignisse haben sich in den letzten sieben Jahrzehnten auf dem Welttheater abgespielt, und welche großartigen Veränderungen und Neuerungen haben sich auf allen Gebieten vollzogen! Die Zeitung hat über sie berichtet, und sie ist zu einem nicht geringen Maße selber von ihnen beeinflußt worden. Es sind erst ungefähr siebzig Jahre her, seit Morse seinen Schreibtelegraphen erfunden hat, und noch lange nachher gelangten die Nachrichten über wichtige Ereignisse in anderen Welttheilen auf dem langsamen Schiffswege nach Amerika. In seinen Jugendjahren wurde der "Tägliche Demokrat", wohlgemerkt eine "Morgenzeitung", schon vor Mitternacht gedruckt. Der Drucker machte es sich dann auf den Papierbündeln so bequem wie möglich, bis gegen Morgen die Träger sich einstellten, um die Zeitungen
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"Demokrat" und Vorgänger "Herold". 481 1913 führte er die Lokal-Redaktion des "Demokrat", und seit Richter's Ausscheiden hat er wieder die Redaktion des politischen Theiles geführt. Er ist als gewissenhafter Zeitungsschreiber, sowie gediegener Vortrags- und Volksredner seit vielen Jahren weit und breit bekannt gewesen. Zwölf Jahre, von 1893 bis 1905, ist Louis Herbrandt, ein jovialer Pfälzer, der pflichtgetreue Lokal-Redakteur gewesen, und nach dessen Tode wurde der Posten fünf Jahre von dem Advokaten Carl Kühl, jetzt seit mehreren Jahren Friedensrichter in Rock Island, bekleidet. In genialer Weise hat mehr als zweiundzwanzig Jahre Manfred Mainhardt der Redaktion der Telegraphenspalten vorgestanden und wöchentlich eine "Ausländische Rundschau" geschrieben, welche den Lesern ein klares Bild von der Weltlage gab. Er war ebenfalls ein Veteran der Presse, der durch die alten guten Milwaukeer, Cincinnatier und St. Louiser Schulen gegangen war. Er war ein Württemberger und hatte seine journalisitische Laufbahn in Amerika beim "Milwaukee Herold" als Redakteur von dessen Finanz- und Handelstheil begonnen. Mainhardt ist im August 1916 an den Folgen eines Hitzschlages gestorben. Kürzere Zeit als die Vorgenannten sind am "Demokrat" beschäftigt gewesen: Richard von Bergen, Paul Domann, Hermann Kraiß, Adolph Wedemeyer und Heinrich Hahne. Zur Zeit besteht das Personal aus Gustav Donald, Hugo Brunkhorst, Ralph Wm. Voß und Eugen Müller. - Auch in den technischen und geschäftlichen Abtheilungen der Zeitung befinden sich einige altgediente Kräfte. Otto Spring, der Direktor der großen Druckerpresse, versieht seinen Posten seit 37 Jahren; der Vormann der Setzerei, Nik. P. Gerbers, steht seit 30 Jahren mit dem Blatte in Verbindung, und Axel Fredersdorf seit über 20 Jahren als "Capt'n" des Trägercorps. Welche erschütternden Ereignisse haben sich in den letzten sieben Jahrzehnten auf dem Welttheater abgespielt, und welche großartigen Veränderungen und Neuerungen haben sich auf allen Gebieten vollzogen! Die Zeitung hat über sie berichtet, und sie ist zu einem nicht geringen Maße selber von ihnen beeinflußt worden. Es sind erst ungefähr siebzig Jahre her, seit Morse seinen Schreibtelegraphen erfunden hat, und noch lange nachher gelangten die Nachrichten über wichtige Ereignisse in anderen Welttheilen auf dem langsamen Schiffswege nach Amerika. In seinen Jugendjahren wurde der "Tägliche Demokrat", wohlgemerkt eine "Morgenzeitung", schon vor Mitternacht gedruckt. Der Drucker machte es sich dann auf den Papierbündeln so bequem wie möglich, bis gegen Morgen die Träger sich einstellten, um die Zeitungen
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