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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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498 Die Geschichte von Davenport. sen im alten, und neben Thomas Paine im neuen Vaterlande ein leuchtendes Vorbild." Bei den fünfzigjährigen Jubelfeiern der Erhebung Schleswig-Holstein's gegen die Dänenherrschaft wurde überall der Verdienste Olshausen's um die Sache der Freiheit und Unabhängigkeit seines Landes dankbar gedacht. Wie sehr derselbe bei jener geschichtlich hochwichtigen Bewegung in der provisorischen Regierung nicht für das breitere volksfreiheitliche, deutsch demokratische Prinzip eintrat und dasselbe mit Energie zur Geltung zu bringen suchte, wurde bei Besprechung der Ereignisse von 1848 bis 1850 überall in Schleswig-Holstein ehrend hervorgehoben. Er war längst der Vertreter des deutschnationalen Gedankens gewesen und ihm ist er vornehmlich zuzuschreiben, daß die Bevölkerung Schleswig-Holstein's von Anfang an den Entschluß kundgab, alle und jede Entwickelung Deutschland's in Sachen der Freiheit mitzumachen und das konnte nur durch Anschluß an die deutsche Revolution geschehen. Hierüber schrieb die "Kieler Zeitung": "Bei der Zusammensetzung der provisorischen Regierung (am 24. März) hat die staatsmännische Einsicht, der Zufall, aber auch die Rücksicht auf eine starkliberale Strömung im Volke mitgewirkt. Graf Reventlov, Beseler und Bargum hatten am 18. März ein Mandat von den Ständen erhalten, welche die Ausübung der Souveränetät thatsächlich wieder an sich genommen hatten. Es zeigte sich aber bald, daß diese Vertrauensmänner der Stände der Mitwirkung der freisinnigen Elemente nicht entbehren konnten, welche die Bürgerschaft hinter sich hatten. Die Bildung der provisorischen Regierung ist nicht auf dem Kieler Rathhause erfolgt, aber die dort Versammelten haben einen nicht unwesentlichen Einfluß darauf gehabt, Diesem ist der spätere Eintritt von Olshausen, dem bedeutendsten Führer der schleswig-holteinischen Freisinnigen, und die Beseitigung Bargum's zuzuschreiben. Auch der Satz der Proklamation, der später an die Spitze des schleswig-holsteinischen Staatsgrundgesetzes gestellt wurde: "Wir werden und mit aller Kraft den Einheits- und Freiheitsbestrebungen Deutschlands anschließen", beweist, daß der Einfluß der freisinnigen Partei in den großen nationalen Fragen der entscheidende geworden war. In den Städten waren es Bürger-Vereine, welche mit Eifer die Forderungen einer nationalen und entschieden freisinnigen Politk vertraten." Die nämliche "Kieler Zeitung" brachte auch am Kopfe eines ihrer Blätter die Zeichnung eines als Wandgemälde am Rathause jetzt angebrachten geschichtlichen Bildes, auf dem die Gestalten der Hauptführer der schleswig-holsteinischen Bewegung erscheinen. Unter ihnen befindet sich Theodor Olshausen, im Profil aufgefaßt, den Mantel über die Schultern gehängt, den Hut vor sich haltend, die Augen durch die Brille auf-
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498 Die Geschichte von Davenport. sen im alten, und neben Thomas Paine im neuen Vaterlande ein leuchtendes Vorbild." Bei den fünfzigjährigen Jubelfeiern der Erhebung Schleswig-Holstein's gegen die Dänenherrschaft wurde überall der Verdienste Olshausen's um die Sache der Freiheit und Unabhängigkeit seines Landes dankbar gedacht. Wie sehr derselbe bei jener geschichtlich hochwichtigen Bewegung in der provisorischen Regierung nicht für das breitere volksfreiheitliche, deutsch demokratische Prinzip eintrat und dasselbe mit Energie zur Geltung zu bringen suchte, wurde bei Besprechung der Ereignisse von 1848 bis 1850 überall in Schleswig-Holstein ehrend hervorgehoben. Er war längst der Vertreter des deutschnationalen Gedankens gewesen und ihm ist er vornehmlich zuzuschreiben, daß die Bevölkerung Schleswig-Holstein's von Anfang an den Entschluß kundgab, alle und jede Entwickelung Deutschland's in Sachen der Freiheit mitzumachen und das konnte nur durch Anschluß an die deutsche Revolution geschehen. Hierüber schrieb die "Kieler Zeitung": "Bei der Zusammensetzung der provisorischen Regierung (am 24. März) hat die staatsmännische Einsicht, der Zufall, aber auch die Rücksicht auf eine starkliberale Strömung im Volke mitgewirkt. Graf Reventlov, Beseler und Bargum hatten am 18. März ein Mandat von den Ständen erhalten, welche die Ausübung der Souveränetät thatsächlich wieder an sich genommen hatten. Es zeigte sich aber bald, daß diese Vertrauensmänner der Stände der Mitwirkung der freisinnigen Elemente nicht entbehren konnten, welche die Bürgerschaft hinter sich hatten. Die Bildung der provisorischen Regierung ist nicht auf dem Kieler Rathhause erfolgt, aber die dort Versammelten haben einen nicht unwesentlichen Einfluß darauf gehabt, Diesem ist der spätere Eintritt von Olshausen, dem bedeutendsten Führer der schleswig-holteinischen Freisinnigen, und die Beseitigung Bargum's zuzuschreiben. Auch der Satz der Proklamation, der später an die Spitze des schleswig-holsteinischen Staatsgrundgesetzes gestellt wurde: "Wir werden und mit aller Kraft den Einheits- und Freiheitsbestrebungen Deutschlands anschließen", beweist, daß der Einfluß der freisinnigen Partei in den großen nationalen Fragen der entscheidende geworden war. In den Städten waren es Bürger-Vereine, welche mit Eifer die Forderungen einer nationalen und entschieden freisinnigen Politk vertraten." Die nämliche "Kieler Zeitung" brachte auch am Kopfe eines ihrer Blätter die Zeichnung eines als Wandgemälde am Rathause jetzt angebrachten geschichtlichen Bildes, auf dem die Gestalten der Hauptführer der schleswig-holsteinischen Bewegung erscheinen. Unter ihnen befindet sich Theodor Olshausen, im Profil aufgefaßt, den Mantel über die Schultern gehängt, den Hut vor sich haltend, die Augen durch die Brille auf-
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