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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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508 Die Geschichte von Davenport. schwierige, weil die Papierpreise stiegen und die Anzeigekundschaft sich verminderte. In dieser kritischen Zeit bewährte Lischer's Geschäftstüchtigkeit sich aufs glänzendste. Nicht nur hielt er die Zeitung über Wasser, sondern er entschloß sich auch zu dem Wagniß, sie wieder in eine tägliche umzuwandeln. Als Redakteur wurde der erprobte Jens P. Stibolt angestellt. Es war zunächst nur ein kleines Blättchen; aber es entsprach in den aufregenden Kriegszeiten dem Neuigkeitsbedürfniß des Publikums besser als eine wöchentliche Zeitung, und es wuchs. Es war eine republikanische Zeitung; aber durch seine Unabhängigkeit von den Machtgeboten politischer Parteien, seinen Freisinn und die standhafte Vertretung seiner Ueberzeugung und der Interessen der Bevölkerung wurde Lischer's "Demokrat" zu einem der angesehensten und einflußreichsten deutschen Blätter des Westens. Er erschien lange in einer täglichen, wöchentlichen und öfters auch halbwöchentlichen Ausgabe. Neuartige Geschäftsmethoden, die überall eingeführt wurden, und denen sich auch eine Zeitung in einer Stadt wie Davenport nicht entziehen durfte, denen er sich jedoch, wie er selber sagte, nicht mehr recht anzupassen vermochte, veranlaßten den Herausgeber in 1882, seinem geschäftstüchtigen Sohne Eduard den Haupttheil der geschäftlichen Führung des Blattes zu übertragen, und beinahe ein Jahrzehnt später organisirte er mit seinen drei Söhnen - Oskar, Eduard und Fred A. die "H. Lischer Printing Company", deren Haupt und geistiger Leiter er bis zu seinem Hinscheiden geblieben ist, wie der auch der Mittelpunkt der ganzen fast partiarchalisch zu nenneden "Demokrat-Familie" blieb, in deren Personal nur selten Veränderungen vorkamen. Auch außerhalb seines eigentlichen Berufes hat Henry Lischer viel Ersprießliches geleistet. Bei den verschiedensten Gelegenheiten, wo es die Gründung oder Stärkung industrieller Gelegenheiten, wo es die Gründung oder Stärkung industrieller oder finanzieller Unternehmungen galt, stellte er bereitwillig seine Mittel und seine Talente in deren Dienst. Er war einer der Gründer und fast ein Vierteljahrhundert lang der Präsident der German Savings Bank, zu deren Direktorium er bis zu seinem Tode gehörte. Desgleichen war er thätiges Mitglied im Vorstand der Citizen's National Bank, der Water Works, der Glucose Comp., Ferry Comp., Fondry & Machine Comp., der (ersten) Bettendorf Comp. und mehrerer anderer Unternehmungen, die für das ganze Gemeinwesen von Nutzen waren. In die Oeffentlichkeit hat Lischer sich nie vorgedrängt; das lag nicht in seiner Eigenart. In dieser Zurückhaltung ging er so weit, daß er sich jede nicht absolut unvermeidliche Nennung seines Namens in seiner Zeitung verbat. Von seiner guten, über-
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508 Die Geschichte von Davenport. schwierige, weil die Papierpreise stiegen und die Anzeigekundschaft sich verminderte. In dieser kritischen Zeit bewährte Lischer's Geschäftstüchtigkeit sich aufs glänzendste. Nicht nur hielt er die Zeitung über Wasser, sondern er entschloß sich auch zu dem Wagniß, sie wieder in eine tägliche umzuwandeln. Als Redakteur wurde der erprobte Jens P. Stibolt angestellt. Es war zunächst nur ein kleines Blättchen; aber es entsprach in den aufregenden Kriegszeiten dem Neuigkeitsbedürfniß des Publikums besser als eine wöchentliche Zeitung, und es wuchs. Es war eine republikanische Zeitung; aber durch seine Unabhängigkeit von den Machtgeboten politischer Parteien, seinen Freisinn und die standhafte Vertretung seiner Ueberzeugung und der Interessen der Bevölkerung wurde Lischer's "Demokrat" zu einem der angesehensten und einflußreichsten deutschen Blätter des Westens. Er erschien lange in einer täglichen, wöchentlichen und öfters auch halbwöchentlichen Ausgabe. Neuartige Geschäftsmethoden, die überall eingeführt wurden, und denen sich auch eine Zeitung in einer Stadt wie Davenport nicht entziehen durfte, denen er sich jedoch, wie er selber sagte, nicht mehr recht anzupassen vermochte, veranlaßten den Herausgeber in 1882, seinem geschäftstüchtigen Sohne Eduard den Haupttheil der geschäftlichen Führung des Blattes zu übertragen, und beinahe ein Jahrzehnt später organisirte er mit seinen drei Söhnen - Oskar, Eduard und Fred A. die "H. Lischer Printing Company", deren Haupt und geistiger Leiter er bis zu seinem Hinscheiden geblieben ist, wie der auch der Mittelpunkt der ganzen fast partiarchalisch zu nenneden "Demokrat-Familie" blieb, in deren Personal nur selten Veränderungen vorkamen. Auch außerhalb seines eigentlichen Berufes hat Henry Lischer viel Ersprießliches geleistet. Bei den verschiedensten Gelegenheiten, wo es die Gründung oder Stärkung industrieller Gelegenheiten, wo es die Gründung oder Stärkung industrieller oder finanzieller Unternehmungen galt, stellte er bereitwillig seine Mittel und seine Talente in deren Dienst. Er war einer der Gründer und fast ein Vierteljahrhundert lang der Präsident der German Savings Bank, zu deren Direktorium er bis zu seinem Tode gehörte. Desgleichen war er thätiges Mitglied im Vorstand der Citizen's National Bank, der Water Works, der Glucose Comp., Ferry Comp., Fondry & Machine Comp., der (ersten) Bettendorf Comp. und mehrerer anderer Unternehmungen, die für das ganze Gemeinwesen von Nutzen waren. In die Oeffentlichkeit hat Lischer sich nie vorgedrängt; das lag nicht in seiner Eigenart. In dieser Zurückhaltung ging er so weit, daß er sich jede nicht absolut unvermeidliche Nennung seines Namens in seiner Zeitung verbat. Von seiner guten, über-
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