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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 523
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Pioniere der deutschen Presse. zeugenden und von einem angenehmen Organ unterstützten Rednergabe hat er nur Gebrauch gemacht, wenn es sich um wichtige gemeinnützige Interssen handelte. Er hat nie Aemter und Ehrenstellen gesucht; aber er entzog sich auch nicht seiner Verantwortlichkeit als Bürger, wenn sein weiser Rath und seine Dienste gebraucht wurden. In der ersten Zeit des Bürgerkriegs diente er der Sache der Union nicht nur durch seine Zeitung, sondern er unterstützte sie mit seiner militärischen Erfahrung auch durch die Organisirung von Streitkräften, welche ins Feld gesandt wurden, und im Zweiten Regiment der Landwehr von Scott County (Colonel James Thorington) bekleidete er den Posten des Oberstleutnants. Von 1872 bis 1876 war er Mitglied des Stadtraths, und er verstand es dort, mehrere feindliche Anschläge gegen die freiheitlichen Einrichtungen und guten geselligen Gebräuche Davenport's erfolgreich zu vereiteln. Von 1892 bis 1895 gehörte er der Schulbehörde als Mitglied an. Jedes gute Unternehmen, auch die Turngemeinde, Schützengesellschaft, Freie Deutsche Schule u. s. w., hat an ihm einen Freund und werkthätigen Förderer gehabt. Lischer's Familienleben war ein äußerst glückliches gewesen, bis die Hand des Todes mehrmals in dasselbe rauh hineingriff. Im Jahre 1853 verheirathete er sich zu St. Louis mit Anna Dorothea Vollmer, die am 1. November 1829 in Bremen geboren und im Alter von elf Jahren mit ihren Eltern und mehreren Geschwistern nach Amerika gekommen war. Frau Lischer starb am 10. März 1891, wenige Monate nachdem das Gattenpaar von einer ausgedehnten Europareise zurückgekehrt war. Ein anderer schwerer Verlust folgte im Dezember 1895 durch den Tod seiner zweiten Tochter Melanie, Gattin von Frank W. Müller. Im Dezember 1902 starb der jüngste Sohn Julius, eine Zierde des Advokatenstandes, im Alter von 36 1/2 Jahren. Der Dezember hat sich für diese Familie als ein schicksalsschwerer Monat erwiesen. Am 7. Dezember 1903, nachdem er am Nachmittag einer Direktorensitzung in der Sparbank beigewohnt und darauf einige Stunden im Zeitungsbüro zugebracht hatte, starb Henry Lischer am Herzschlag im 76. Lebensjahre. Zu seinem "Siebzigsten Geburtstag", am 10. Juli 1898, hatte ihm ein langjähriger Mitarbeiter im "Demokrat" die folgenden Verse gewidmet: Wenn heute Dir, verehrter Freund, In Treu und Ehren froh vereint, Die Freunde sich mit Wünschen nah'n, Dann nimm auf Deine Lebensbahn Auch unsern Gruß - so gut gemeint - Zum Siebzigsten Geburtstag an!
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Pioniere der deutschen Presse. zeugenden und von einem angenehmen Organ unterstützten Rednergabe hat er nur Gebrauch gemacht, wenn es sich um wichtige gemeinnützige Interssen handelte. Er hat nie Aemter und Ehrenstellen gesucht; aber er entzog sich auch nicht seiner Verantwortlichkeit als Bürger, wenn sein weiser Rath und seine Dienste gebraucht wurden. In der ersten Zeit des Bürgerkriegs diente er der Sache der Union nicht nur durch seine Zeitung, sondern er unterstützte sie mit seiner militärischen Erfahrung auch durch die Organisirung von Streitkräften, welche ins Feld gesandt wurden, und im Zweiten Regiment der Landwehr von Scott County (Colonel James Thorington) bekleidete er den Posten des Oberstleutnants. Von 1872 bis 1876 war er Mitglied des Stadtraths, und er verstand es dort, mehrere feindliche Anschläge gegen die freiheitlichen Einrichtungen und guten geselligen Gebräuche Davenport's erfolgreich zu vereiteln. Von 1892 bis 1895 gehörte er der Schulbehörde als Mitglied an. Jedes gute Unternehmen, auch die Turngemeinde, Schützengesellschaft, Freie Deutsche Schule u. s. w., hat an ihm einen Freund und werkthätigen Förderer gehabt. Lischer's Familienleben war ein äußerst glückliches gewesen, bis die Hand des Todes mehrmals in dasselbe rauh hineingriff. Im Jahre 1853 verheirathete er sich zu St. Louis mit Anna Dorothea Vollmer, die am 1. November 1829 in Bremen geboren und im Alter von elf Jahren mit ihren Eltern und mehreren Geschwistern nach Amerika gekommen war. Frau Lischer starb am 10. März 1891, wenige Monate nachdem das Gattenpaar von einer ausgedehnten Europareise zurückgekehrt war. Ein anderer schwerer Verlust folgte im Dezember 1895 durch den Tod seiner zweiten Tochter Melanie, Gattin von Frank W. Müller. Im Dezember 1902 starb der jüngste Sohn Julius, eine Zierde des Advokatenstandes, im Alter von 36 1/2 Jahren. Der Dezember hat sich für diese Familie als ein schicksalsschwerer Monat erwiesen. Am 7. Dezember 1903, nachdem er am Nachmittag einer Direktorensitzung in der Sparbank beigewohnt und darauf einige Stunden im Zeitungsbüro zugebracht hatte, starb Henry Lischer am Herzschlag im 76. Lebensjahre. Zu seinem "Siebzigsten Geburtstag", am 10. Juli 1898, hatte ihm ein langjähriger Mitarbeiter im "Demokrat" die folgenden Verse gewidmet: Wenn heute Dir, verehrter Freund, In Treu und Ehren froh vereint, Die Freunde sich mit Wünschen nah'n, Dann nimm auf Deine Lebensbahn Auch unsern Gruß - so gut gemeint - Zum Siebzigsten Geburtstag an!
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