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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 541
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Die Davenporter Turn-Gemeinde. 527 Und Opfer fordert, der urew'ge Streit Der Ideale mit der Wirklichkeit; Und Wen'ge sind's nur noch aus jenen Tagen, Die siegreich sich durch Alles durchgeschlagen. Doch ob mit Stolz Ihr heute ihrer denkt, Und freudig sie noch zu den Euren zählt, Ob trauernd sich die Fahne ihnen senkt, Die einst in Treu und Ehren sie gewählt: Sie lebten nicht umsonst! Verwirklicht ist Von dem, was sie geträumt, zu dieser Frist So Vieles schon, und wird's noch ferner werden, Bis Recht und Freiheit herrschen rings auf Erden. Dess' bleibe stets gedenk, du neu Geschlecht! Euch ward ein leichter Lebensloos zutheil Als uns, - so nützt es denn auch eben recht! Schwingt Euch hinauf, ob auch die Höhe steil, Und stehet mannhaft allzeit im Gefecht! So biet' ich Euch zum Festgruß mein "Gut Heil!" Am anderen Tage, Sonntag, gab es nach einer Parade aller deutschen Vereine ein Turn- und Volksfest im Schützenwäldchen, zu welchem die zum Turnbezirk gehörigen und mehrere andere Städte zahlreiche Gäste gesandt hatten. Die Festrede wurde von Ernst Claussen gehalten. Mit Recht konnte in deren Verlauf der Redner sagen, daß die Geschichte des Turnvereins mit der Geschichte des hiesigen Deutschthums aufs innigste verknüpt sei; denn die Männer, welche den Verein gegründet hatten und in den fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens die treibenden Kräfte in ihm gewesen waren, sind auch diejenigen gewesen, welche dem gesamten Deutschthum der Stadt seine Richtung gaben und dem Gemeinwesen den Stempel aufprägten, durch den es als eines der freisinnigsten gekennzeichnet wurde und eine ehrenvolle Ausnahmestellung unter den Städten des Westens, wo nicht des ganzen Landes erhalten hat. Nach einer langen Zeit großer Rührigkeit folgte eine mehrjährige Periode der Erschlaffung, wenigstens so weit die geistige Bethätigung in Betracht kommt. Das körperliche Turnen dagegen nahm einen immer größeren Aufschwung. Nach einem fast sechsjährigen Wirken des Turnlehrers Schulz wurde im Spätjahr 1878 August Reinhard sein Nachfolger. Dieser ist aber nur ein Jahr hiergeblieben und dann nach Milwaukee gegangen, um sich an einem industriellen Unternehmen zu betheiligen. Nach einigen Monaten übernahm William Reuter,
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Die Davenporter Turn-Gemeinde. 527 Und Opfer fordert, der urew'ge Streit Der Ideale mit der Wirklichkeit; Und Wen'ge sind's nur noch aus jenen Tagen, Die siegreich sich durch Alles durchgeschlagen. Doch ob mit Stolz Ihr heute ihrer denkt, Und freudig sie noch zu den Euren zählt, Ob trauernd sich die Fahne ihnen senkt, Die einst in Treu und Ehren sie gewählt: Sie lebten nicht umsonst! Verwirklicht ist Von dem, was sie geträumt, zu dieser Frist So Vieles schon, und wird's noch ferner werden, Bis Recht und Freiheit herrschen rings auf Erden. Dess' bleibe stets gedenk, du neu Geschlecht! Euch ward ein leichter Lebensloos zutheil Als uns, - so nützt es denn auch eben recht! Schwingt Euch hinauf, ob auch die Höhe steil, Und stehet mannhaft allzeit im Gefecht! So biet' ich Euch zum Festgruß mein "Gut Heil!" Am anderen Tage, Sonntag, gab es nach einer Parade aller deutschen Vereine ein Turn- und Volksfest im Schützenwäldchen, zu welchem die zum Turnbezirk gehörigen und mehrere andere Städte zahlreiche Gäste gesandt hatten. Die Festrede wurde von Ernst Claussen gehalten. Mit Recht konnte in deren Verlauf der Redner sagen, daß die Geschichte des Turnvereins mit der Geschichte des hiesigen Deutschthums aufs innigste verknüpt sei; denn die Männer, welche den Verein gegründet hatten und in den fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens die treibenden Kräfte in ihm gewesen waren, sind auch diejenigen gewesen, welche dem gesamten Deutschthum der Stadt seine Richtung gaben und dem Gemeinwesen den Stempel aufprägten, durch den es als eines der freisinnigsten gekennzeichnet wurde und eine ehrenvolle Ausnahmestellung unter den Städten des Westens, wo nicht des ganzen Landes erhalten hat. Nach einer langen Zeit großer Rührigkeit folgte eine mehrjährige Periode der Erschlaffung, wenigstens so weit die geistige Bethätigung in Betracht kommt. Das körperliche Turnen dagegen nahm einen immer größeren Aufschwung. Nach einem fast sechsjährigen Wirken des Turnlehrers Schulz wurde im Spätjahr 1878 August Reinhard sein Nachfolger. Dieser ist aber nur ein Jahr hiergeblieben und dann nach Milwaukee gegangen, um sich an einem industriellen Unternehmen zu betheiligen. Nach einigen Monaten übernahm William Reuter,
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