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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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528 Die Geschichte von Davenport. der Sohn einer echt deutschen Turnerfamilie aus Milwaukee, der zuletzt in Peoria thätig gewesen war, den Posten, und er hat ihn während 34 Jahren mit außerordentlichem Erfolge bekleidet. Unter ihm haben auf allen Bundesturnfesten die Davenporter Turner seit 1881 in den ersten Reihen der Sieger gestanden. Durch seine Persönlichkeit und taktvolle Energie bewirkte er es auch, daß die Turnschule mehrere hundert Knaben und Mädchen zählte, und unter seiner Oberleitung ist das Turnen in den öffentlichen Schulen so volksthümlich geworden, daß es einen festen Platz im Schulpan erhalten hat. In 1884 hatte die Turngemeinde die Ehre, die Elfte Tagsatzung des Nordamerikanischen Turnerbundes zu bewirthen, welche vom 31. Mai bis 4. Juni währte. Auf ihr waren 26 Turnbezirke mit 199 Vereinen durch 145 Delegaten vertreten. Bundessprecher war zur Zeit Dr. H. M. Starkloff von St. Louis, und Chr. Müller war der Sprecher der Turngemeinde. Die Gäste wurden von Turner Ernst Claussen als Mayor von Davenport im Namen der Stadt bewillkommnet, welche in ihrem Schmuck von amerikanischen und deutschen Farben, sowie Laub- und Blumengewinden und Ehrenpforten einen prächtigen und gastlichen Anblick bot. Fackelzug, Kommers, Festvorstellung, Ball und Volksfest bildeten angemessene Abwechslung zur Erholung von den ernsten Verhandlungen und zuweilen stürmischen Diskussionen unter dem Vorsitz von Emil Walber, dem Mayor von Milwaukee. Zur Erinnerung an das Ereigniß wurde von den Gebrüdern Hübinger ein 60 bis 74 Zoll großes Gruppenbild vom Bundesvorstand und den Delegaten hergestellt, welches noch jetzt einen Schmuck des Versammlungszimmers bildet, und jeder auf der Tagsatzung vertretene Verein erhielt eine Copie zum Andenken. Achtzehn Jahre später, in der zweiten Juliwoche 1902, sechs Wochen vor ihrem Goldenen Jubiläum, begrüßte die Turngemeinde die Vertreter des Turnerbundes zu dessen 20. Tagsatzung, und zur nämlichen Zeit die Delegaten des Deutschamerikanischen Lehrertages. Die großen Holzgebäude mit dem Theater und vielen anderen Räumlichkeiten zeigten Spuren des beginnenden Alters, und es mußte an kostspielige Umbauten oder einen Neubau gedacht werden. Für beides fehlte es an dem nothwendigen Gelde, und um zunächst einen Theil zu beschaffen, wurde zu dem im amerikanischen Vereinsleben schon oft bewährt erwiesenen Auskunftsmittel einer "Fair" oder eines "Bazar" gegriffen. Dieser Jahrmarkt fand während der zweiten Woche des Dezember 1886 stand, und er wurde durch den Fleiß von Männern
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528 Die Geschichte von Davenport. der Sohn einer echt deutschen Turnerfamilie aus Milwaukee, der zuletzt in Peoria thätig gewesen war, den Posten, und er hat ihn während 34 Jahren mit außerordentlichem Erfolge bekleidet. Unter ihm haben auf allen Bundesturnfesten die Davenporter Turner seit 1881 in den ersten Reihen der Sieger gestanden. Durch seine Persönlichkeit und taktvolle Energie bewirkte er es auch, daß die Turnschule mehrere hundert Knaben und Mädchen zählte, und unter seiner Oberleitung ist das Turnen in den öffentlichen Schulen so volksthümlich geworden, daß es einen festen Platz im Schulpan erhalten hat. In 1884 hatte die Turngemeinde die Ehre, die Elfte Tagsatzung des Nordamerikanischen Turnerbundes zu bewirthen, welche vom 31. Mai bis 4. Juni währte. Auf ihr waren 26 Turnbezirke mit 199 Vereinen durch 145 Delegaten vertreten. Bundessprecher war zur Zeit Dr. H. M. Starkloff von St. Louis, und Chr. Müller war der Sprecher der Turngemeinde. Die Gäste wurden von Turner Ernst Claussen als Mayor von Davenport im Namen der Stadt bewillkommnet, welche in ihrem Schmuck von amerikanischen und deutschen Farben, sowie Laub- und Blumengewinden und Ehrenpforten einen prächtigen und gastlichen Anblick bot. Fackelzug, Kommers, Festvorstellung, Ball und Volksfest bildeten angemessene Abwechslung zur Erholung von den ernsten Verhandlungen und zuweilen stürmischen Diskussionen unter dem Vorsitz von Emil Walber, dem Mayor von Milwaukee. Zur Erinnerung an das Ereigniß wurde von den Gebrüdern Hübinger ein 60 bis 74 Zoll großes Gruppenbild vom Bundesvorstand und den Delegaten hergestellt, welches noch jetzt einen Schmuck des Versammlungszimmers bildet, und jeder auf der Tagsatzung vertretene Verein erhielt eine Copie zum Andenken. Achtzehn Jahre später, in der zweiten Juliwoche 1902, sechs Wochen vor ihrem Goldenen Jubiläum, begrüßte die Turngemeinde die Vertreter des Turnerbundes zu dessen 20. Tagsatzung, und zur nämlichen Zeit die Delegaten des Deutschamerikanischen Lehrertages. Die großen Holzgebäude mit dem Theater und vielen anderen Räumlichkeiten zeigten Spuren des beginnenden Alters, und es mußte an kostspielige Umbauten oder einen Neubau gedacht werden. Für beides fehlte es an dem nothwendigen Gelde, und um zunächst einen Theil zu beschaffen, wurde zu dem im amerikanischen Vereinsleben schon oft bewährt erwiesenen Auskunftsmittel einer "Fair" oder eines "Bazar" gegriffen. Dieser Jahrmarkt fand während der zweiten Woche des Dezember 1886 stand, und er wurde durch den Fleiß von Männern
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