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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 551
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Die Davenporter Turn-Gemeinde. 537 gemeinde wurde am 24. und 25. August 1902 gefeiert. Obschon am zweiten Tage starke Gewitterregen eine Aenderung des Programms nothwendig machten, so daß das "Sommernachtsfest" nach der Turnhalle verlegt werden mußte, so hatte das Fest doch einen glänzenden Verlauf. Sonntag Vormittag fand eine große Parade statt, an welcher sich außer 15 hiesigen deutschen Vereinen die Turnvereine von Clinton, Durant, Keystone, Buffalo, Moline und Rock Island, sowie starke Delegationen von den Chicagoer Turnvereinen und Vertreter des Nordwestlichen Sängerbundes betheiligten. Am Nachmittag kamen auch noch in Extrazügen je mehrere hundert Gäste von Cedar Rapids, Peoria, Clinton und Muscatine. Bei schönster Witterung entwickelte sich im Schützenpark ein wundervoll frohsinniges Treiben bei Orchestermusik, Gesang, Schau- und Wetturnen. Zwei der Gründer des Turnvereins, Louis Hanssen und Matthias Staack, letzterer von Winona, Minn., waren fröhlich mit den Fröhlichsten. Gustav Donald sprach am Vormittag in seiner Festrede die wärmsten Glückwünsche aus, aber auch die eindringliche Mahnung, in der Einigkeit und Beharrlichkeit, welchen die Davenporter Turnerschaft ihre schönen Erfolge zu danken habe, niemals nachzulassen. "Die gegenwärtige überaus günstige Lage der Gemeinde in Bezug auf Mitgliederzahl und Vermögensverhältnisse berge, wie der Redner sagte, eine Gefahr, auf die aufmerksam zu machen er sich gedrungen fühle. Die allgemein günstige Lage könne die Mitglieder in Sorglosigkeit einwiegen, zu dem Glauben verführen, daß das immer so bleiben müsse, daß es niemals rückwärts gehen könne. Es wäre dies ein bedenklicher Irrthum. Wie ein Mosaikbild aus unzähligen kleinen Steinchen zusammengestzt sie, so sei das erfreuliche Bild, das die Davenport Turngemeinde an diesem ihrem Ehrentage darbiete, zusammengesetzt aus der Thätigkeit der einzelnen Mitglieder. Diese Thätigkeit der einzelnen Mitglieder dürfe niemals eingestellt werden, wenn das Bild sich nicht in bedauerlicher Weise verändern solle. Noch habe die Turngemeinde große Aufgaben zu erfüllen." - Ebenso von Feststimmung und Turnergeist eingegebene Worte sprach am Nachmittag C. A. Ficke in seiner Festrede. Aber auch er ließ es nicht an beherzigenswerthen Warnungen fehlen. Es war wieder einmal die Zeit gekommen, da man die Einwanderung, die sich seit mehreren Jahren durch Massenauszüge aus Rußland und dem südöstlichen Europa in ihrem Charakter sehr verschlechtert hatte, einzudämmen suchte. Wegen dieser letzteren wurde von den freisinnigen Turnern des Landes diese ganze Bewegung verurtheilt und bekämpft.
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Die Davenporter Turn-Gemeinde. 537 gemeinde wurde am 24. und 25. August 1902 gefeiert. Obschon am zweiten Tage starke Gewitterregen eine Aenderung des Programms nothwendig machten, so daß das "Sommernachtsfest" nach der Turnhalle verlegt werden mußte, so hatte das Fest doch einen glänzenden Verlauf. Sonntag Vormittag fand eine große Parade statt, an welcher sich außer 15 hiesigen deutschen Vereinen die Turnvereine von Clinton, Durant, Keystone, Buffalo, Moline und Rock Island, sowie starke Delegationen von den Chicagoer Turnvereinen und Vertreter des Nordwestlichen Sängerbundes betheiligten. Am Nachmittag kamen auch noch in Extrazügen je mehrere hundert Gäste von Cedar Rapids, Peoria, Clinton und Muscatine. Bei schönster Witterung entwickelte sich im Schützenpark ein wundervoll frohsinniges Treiben bei Orchestermusik, Gesang, Schau- und Wetturnen. Zwei der Gründer des Turnvereins, Louis Hanssen und Matthias Staack, letzterer von Winona, Minn., waren fröhlich mit den Fröhlichsten. Gustav Donald sprach am Vormittag in seiner Festrede die wärmsten Glückwünsche aus, aber auch die eindringliche Mahnung, in der Einigkeit und Beharrlichkeit, welchen die Davenporter Turnerschaft ihre schönen Erfolge zu danken habe, niemals nachzulassen. "Die gegenwärtige überaus günstige Lage der Gemeinde in Bezug auf Mitgliederzahl und Vermögensverhältnisse berge, wie der Redner sagte, eine Gefahr, auf die aufmerksam zu machen er sich gedrungen fühle. Die allgemein günstige Lage könne die Mitglieder in Sorglosigkeit einwiegen, zu dem Glauben verführen, daß das immer so bleiben müsse, daß es niemals rückwärts gehen könne. Es wäre dies ein bedenklicher Irrthum. Wie ein Mosaikbild aus unzähligen kleinen Steinchen zusammengestzt sie, so sei das erfreuliche Bild, das die Davenport Turngemeinde an diesem ihrem Ehrentage darbiete, zusammengesetzt aus der Thätigkeit der einzelnen Mitglieder. Diese Thätigkeit der einzelnen Mitglieder dürfe niemals eingestellt werden, wenn das Bild sich nicht in bedauerlicher Weise verändern solle. Noch habe die Turngemeinde große Aufgaben zu erfüllen." - Ebenso von Feststimmung und Turnergeist eingegebene Worte sprach am Nachmittag C. A. Ficke in seiner Festrede. Aber auch er ließ es nicht an beherzigenswerthen Warnungen fehlen. Es war wieder einmal die Zeit gekommen, da man die Einwanderung, die sich seit mehreren Jahren durch Massenauszüge aus Rußland und dem südöstlichen Europa in ihrem Charakter sehr verschlechtert hatte, einzudämmen suchte. Wegen dieser letzteren wurde von den freisinnigen Turnern des Landes diese ganze Bewegung verurtheilt und bekämpft.
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