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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
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542 Die Geschichte von Davenport. worden, und als nach dem Tode des Zaren Nikolaus unerwartet der Friedensschluß erfolgt war, von welchem in Ermangelung eines Telegraphenkabels die Nachricht erst nach mehreren Wochen hier eintraf, gab es einen Preissturz, welcher den Ruin der Unternehmer wie vieler anderer Geschäftsleute bewirkte. Müller wurde nun Verkäufer und Aufseher über das Holzlager der Sägemühle von French & Davies an der Zweiten und Gaines Straße, und nach Auflösung dieser Firma bei G. K. Bard am Fuße der Scott Straße. Von 1863 bis 1868 betrieb er einen Getreidehandel. Als aber L. Dessaint aus der Firma Dessaint & Schricker austrat, kehrte er wieder zum Holzgeschäft zurück und indem er Dessaint's Antheil kaufte, wurde er Miteigenthümer der Sägemühle von Schricker & Müller an Front und Scott Straße, und nach Schricker's Tode in 1883 deren alleiniger Eigenthümer. Im Dezember 1885 brannte die Mühle nieder und wurde neu aufgebaut und mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet. Ein Jahrzehnt später organisirte er mit seinen drei ältesten und fachmännisch tüchtig ausgebildeten Söhnen Frank W., Edward C. und William L. die "Christian Müller & Sons Lumber Co.", in welche fünf Jahre später auch der jüngste Sohn, Alfred C., ein Advokat, (und von 1910 bis 1916 Mayor von Davenport), als wünschenswerther Rechtsbeistand eintrat. Christian Müller ist ein sehr thätiger und erfolgreicher Geschäftsmann gewesen und hat sich an allen guten und fortschrittlichen Bewegungen und Unternehmungen betheiligt. Von 1883 bis zu seinem Tode war er ein Direktor der Ersten National Bank und seit 1899 deren Vicepräsident. Seit seinem Ableben wird der Platz im Bankdirektorium von seinem Sohne Frank W. ausgefüllt, welcher auch Präsident der jetzigen "Müller Lumber Co." und Vicepräsident der "Müller Land & Timber Co.", sowie ein Direktor des Davenport Commercial Club ist. Müller hat ein sehr glückliches Familienleben gehabt, welches durch den am 29. Oktober 1883 erfolgten Tod seiner Gattin die erste schmerzliche Störung erlitt. Wie Christian Müller der eigentliche Gründer des Turnvereins gewesen ist, so war er auch einer der Gründer der Schützengesellschaft und des Vereins Schleswig-Holstein'scher Kampfgenossen von 1848 - 50, sowie der freigebige Patron von Gesang- und anderen Vereinen. Keine dieser Gesellschaften aber stand seinem Herzen so nahe wie der Turnverein. In diesem ragte er, der Alte und doch immer Jugendfrische, bis zuetzt wie eine hohe Eiche über die jüngeren Generationen empor, und doch war er dem Nachwuchs kein Fremder, sondern ein treuer Rather und
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542 Die Geschichte von Davenport. worden, und als nach dem Tode des Zaren Nikolaus unerwartet der Friedensschluß erfolgt war, von welchem in Ermangelung eines Telegraphenkabels die Nachricht erst nach mehreren Wochen hier eintraf, gab es einen Preissturz, welcher den Ruin der Unternehmer wie vieler anderer Geschäftsleute bewirkte. Müller wurde nun Verkäufer und Aufseher über das Holzlager der Sägemühle von French & Davies an der Zweiten und Gaines Straße, und nach Auflösung dieser Firma bei G. K. Bard am Fuße der Scott Straße. Von 1863 bis 1868 betrieb er einen Getreidehandel. Als aber L. Dessaint aus der Firma Dessaint & Schricker austrat, kehrte er wieder zum Holzgeschäft zurück und indem er Dessaint's Antheil kaufte, wurde er Miteigenthümer der Sägemühle von Schricker & Müller an Front und Scott Straße, und nach Schricker's Tode in 1883 deren alleiniger Eigenthümer. Im Dezember 1885 brannte die Mühle nieder und wurde neu aufgebaut und mit den modernsten Einrichtungen ausgestattet. Ein Jahrzehnt später organisirte er mit seinen drei ältesten und fachmännisch tüchtig ausgebildeten Söhnen Frank W., Edward C. und William L. die "Christian Müller & Sons Lumber Co.", in welche fünf Jahre später auch der jüngste Sohn, Alfred C., ein Advokat, (und von 1910 bis 1916 Mayor von Davenport), als wünschenswerther Rechtsbeistand eintrat. Christian Müller ist ein sehr thätiger und erfolgreicher Geschäftsmann gewesen und hat sich an allen guten und fortschrittlichen Bewegungen und Unternehmungen betheiligt. Von 1883 bis zu seinem Tode war er ein Direktor der Ersten National Bank und seit 1899 deren Vicepräsident. Seit seinem Ableben wird der Platz im Bankdirektorium von seinem Sohne Frank W. ausgefüllt, welcher auch Präsident der jetzigen "Müller Lumber Co." und Vicepräsident der "Müller Land & Timber Co.", sowie ein Direktor des Davenport Commercial Club ist. Müller hat ein sehr glückliches Familienleben gehabt, welches durch den am 29. Oktober 1883 erfolgten Tod seiner Gattin die erste schmerzliche Störung erlitt. Wie Christian Müller der eigentliche Gründer des Turnvereins gewesen ist, so war er auch einer der Gründer der Schützengesellschaft und des Vereins Schleswig-Holstein'scher Kampfgenossen von 1848 - 50, sowie der freigebige Patron von Gesang- und anderen Vereinen. Keine dieser Gesellschaften aber stand seinem Herzen so nahe wie der Turnverein. In diesem ragte er, der Alte und doch immer Jugendfrische, bis zuetzt wie eine hohe Eiche über die jüngeren Generationen empor, und doch war er dem Nachwuchs kein Fremder, sondern ein treuer Rather und
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