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Die Geschichte der Stadt Davenport (part 2)
Page 559
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Zwei Davenporter "Turnväter". 545 noch eine äußerst brutale Behandlung durch die Verwaltung und die Wachen der Gefängnisse. Eine von dem hierüber entrüsteten Hill dem Kommandanten Wirz in's Gesicht geschleuderte Schimpfrede hätte ihm beinahe das Leben gekostet; aber merkwürdigerweise übte Wirz in diesem Falle Nachsicht. (Captain Henry Wirz, ein Sohn der Schweiz, wo er in Zürich geboren war, hat seinem freien Vaterlande drüben wie hüben seine Ehre gemacht. Er war dort ein kleiner Beamter gewesen und war im Jahre 1847 wegen Fälschung und Unterschlagung zu vier Jahren Korrektionshaus verurtheilt worden. Wegen Kränklichkeit [[image]] John Hill. wurde er nach einem Jahre unter der Bedingung der Auswanderung begnadigt, und er begab sich nach Amerika. Nach der Sezession der Sklavereistaaten trat er in deren Heer ein und wurde Kommandant des Gefangenenlagers von Andersonville. Auf ihm lastete ein großer Theil der Verantwortlichkeit für die dort herrschende Grausamkeit und den elenden Tod von Tausenden von Unionsleuten. Er büßte dafür am 10. November 1865 am Galgen.) Auch die zähe Natur John Hill's konnte den Unbilden solcher Zustände, wie in jenem Lager herrschten, nicht widerstehen. Er erkrankte am Scorbut und wurde nach dem sogenannten Hospital gebracht, welches für die meisten die letzte Station vor dem Grabe war. Er mußte vor einem Krankenzelt liegen bleiben, bis wieder ein Patient gestorben und dadurch für ihn ein Platz freigeworden war. Hill erholte sich wieder so weit, daß er nach dem Lager auf Belle Isle geschafft werde konnte, wo es freilich nicht besser war
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Zwei Davenporter "Turnväter". 545 noch eine äußerst brutale Behandlung durch die Verwaltung und die Wachen der Gefängnisse. Eine von dem hierüber entrüsteten Hill dem Kommandanten Wirz in's Gesicht geschleuderte Schimpfrede hätte ihm beinahe das Leben gekostet; aber merkwürdigerweise übte Wirz in diesem Falle Nachsicht. (Captain Henry Wirz, ein Sohn der Schweiz, wo er in Zürich geboren war, hat seinem freien Vaterlande drüben wie hüben seine Ehre gemacht. Er war dort ein kleiner Beamter gewesen und war im Jahre 1847 wegen Fälschung und Unterschlagung zu vier Jahren Korrektionshaus verurtheilt worden. Wegen Kränklichkeit [[image]] John Hill. wurde er nach einem Jahre unter der Bedingung der Auswanderung begnadigt, und er begab sich nach Amerika. Nach der Sezession der Sklavereistaaten trat er in deren Heer ein und wurde Kommandant des Gefangenenlagers von Andersonville. Auf ihm lastete ein großer Theil der Verantwortlichkeit für die dort herrschende Grausamkeit und den elenden Tod von Tausenden von Unionsleuten. Er büßte dafür am 10. November 1865 am Galgen.) Auch die zähe Natur John Hill's konnte den Unbilden solcher Zustände, wie in jenem Lager herrschten, nicht widerstehen. Er erkrankte am Scorbut und wurde nach dem sogenannten Hospital gebracht, welches für die meisten die letzte Station vor dem Grabe war. Er mußte vor einem Krankenzelt liegen bleiben, bis wieder ein Patient gestorben und dadurch für ihn ein Platz freigeworden war. Hill erholte sich wieder so weit, daß er nach dem Lager auf Belle Isle geschafft werde konnte, wo es freilich nicht besser war
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